Home Stagerin Susanne Michel fühlt sich von der Immobilie erschlagen
Winfried Lev sucht seit einem halben Jahr vergeblich einen Käufer für seine Wohnung. Allmählich dämmert dem Bankkaufmann, dass sein ehemaliges Zuhause zumindest einen neuen Anstrich braucht, um auch neue Bewohner zu finden. Home Stagerin Susanne Michel will helfen. Doch diese Aufgabe gestaltet sich schwieriger als der Profi zunächst annimmt.

33 Jahre lang hat Winfried Lev mit seiner Frau Cornelia Althaus in einer 2,5 Zimmerwohnung in Dortmund Mengede gelebt. Vor elf Jahren kam die gemeinsame Tochter Maria zur Welt, weshalb die kleine Familie umziehen musste. Seitdem sind sechs Monate vergangen, doch einen neuen Käufer für die 90 Quadratmeter große Wohnung haben sie noch nicht gefunden. Diese Tatsache ist dem Bankkaufmann ein Rätsel: "Ich kann mir nicht erklären, warum niemand zugeschlagen hat." Home Stagerin Susanne Michel kann das schon.
Als die Dekorateurin die Wohnung betritt, trifft sie beinahe der Schlag. Jeder Raum wurde in einer knalligen Farbe angestrichen. Von Gelb bis Türkis ist alles dabei und die Decken hat man gleich mitangemalt. Zeitgemäß ist das sicher nicht mehr, erklärt Susanne Michel ihrem Auftragsgeber. Obwohl die Wohnung nur 2,5 Zimmer hat, dauert es eine Weile, bis die beiden sich durch die vielen Kartons und Geräte gedrängt haben. Da kann die Home Stagerin nur den Kopf schütteln. "Ihnen ist schon klar, dass das nicht verkaufsfördernd ist", wirft sie Winfried Lev vor. "Ja, wir würden das natürlich wegräumen, wenn wir einen Käufer gefunden haben", fegt der Bankkaufmann den Einspruch beiseite. Ihm ist anscheinend immer noch nicht klar, wie die vollgestopfte Wohnung auf einen potentiellen Käufer wirkt, schlussfolgert Susanne Michel und redet Klartext mit ihrem Kunden. Die Möbel müssen verschwinden und zwar bevor die Interessenten die Wohnung betreten, sonst gibt es keinen Kauf und schon gar nicht zu dem gewünschten Betrag von 127.000 Euro.
Harte Verhandlungen für die Home Stagerin
Für die Renovierungsarbeiten braucht die Home Stagerin allerdings eine ganze Stange Geld. Rund 9.000 Euro müsste Winfried investieren, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Bei dieser Summe bleibt dem Bankkaufmann die Spucke weg. Er beginnt zu handeln und schafft es auf eine Endsumme von 4.150 Euro zu kommen. Dafür muss Winfried jedoch einiges selbst in die Hand nehmen. Dazu gehört die Entrümpelung der gesamten Wohnung. Wirklich einsichtig ist er aber noch lange nicht: "4.150 Euro, um alles weiß zu streichen während ich die Wohnung entrümpeln muss, nur um eine andere Vorstellungskraft von den Räumen zu bekommen, ist schon eine Hausnummer." Doch Home Stagerin Susanne Michel bleibt hart. Wenn ihr Auftragsgeber die Immobilie je an den Mann bringen will, muss er investieren. Das sieht schließlich auch das Ehepaar Lev ein und lässt den Profi werkeln.
Letztlich hat der Aufwand sich jedoch gelohnt. Sowohl Cornelia als auch Winfried und Töchterchen Maria reisen an, um ihr altes Zuhause anzuschauen. Dabei erkennen sie kaum etwas wieder. Aus dem bunten Durcheinander ist eine helle, moderne Wohlfühloase geworden. "Haben Sie nicht schlecht gemacht", gibt Winfried zu und bestaunt das Werk der Home Stagerin. "Viel schöner als vorher", kommentiert auch Töchterchen Maria die aufgehübschte Wohnung. Kein Wunder, dass nach nur zwei Wochen ein Interessent für die Immobilie gefunden wurde.