Mörderjagd – Wie Profiler ermitteln

Ungeklärte Mordfälle sind ihr Spezialgebiet

Mi I 02.08. I 14:58

180.000 Gewaltverbrechen werden jedes Jahr allein in Deutschland verübt - dann kommen bei der Polizei Profiler zum Einsatz. Ungeklärte Mordfälle sind ihr Spezialgebiet, sie arbeiten Hand in Hand mit den Mordkommissionen und Landeskriminalämtern. Ob Raubmord, Sexualmord oder gar Mordserien - jedes grausame Detail wird von den Ermittlern unter die Lupe genommen. Dabei stoßen die Fahnder nicht selten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

Wie werden Menschen zu heimtückischen Tätern? Was treibt einen Sexualmörder um? Und wie lassen sich Serientäter stoppen? Diesen Fragen gehen Profiler bei der deutschen Polizei auf den Grund. Das gilt auch für die Ermittler einer der erfolgreichsten Mordkommissionen Deutschlands: Die Aufklärungsquote des K11 in München liegt bei mehr als 95 Prozent - kaum ein Täter, dem die Kommissare nicht über kurz oder lang auf die Spur kommen. Bis zum Ende der 90er Jahre von ermittelnden Kollegen oft noch belächelt, sind die Münchner heute bei keinem Mordfall mehr wegzudenken. Sie hatten an der Aufklärung besonders schwieriger Fälle großen Anteil. Geleitet wird die Abteilung von Alexander Horn. Der 43-Jährige gehört zu den Gründern der Fallanalyse in Deutschland. Schon früh reiste er zu bekannten Profilern nach England und in die USA um von ihnen zu lernen. Da nicht alle ihrer Methoden auf Deutschland anwendbar waren, entwickelte er gemeinsam mit seinen Kollegen neue Taktiken.

Darüber hinaus thematisiert die zweistündige Dokumentation die Ermittlungsarbeit der SOKO Alaska in Frankfurt: Bis heute beschäftigt die Polizisten die Tötung von mindestens fünf Prostituierten. Denn der mutmaßliche Täter Manfred Seel, den die Presse 'Jack the Ripper von Schwalbach' taufte, hinterließ durch seinen Tod 2014 viele offene Fragen.

Ungeklärt ist auch der Doppelmord an einem holländischen Ehepaar aus dem Jahr 1997. Die Senioren waren mit einem Wohnmobil auf der deutschen Alpenstraße unterwegs, als sie während einer Rast ihrem Mörder in die Hände fielen. Trotz zahlreichen Zeugen und existierender Phantombilder, fehlt vom Täter bis heute jede Spur. Deshalb haben Profiler und Ermittler diesen Fall noch einmal neu aufgerollt.

Helfen Sie mit und rufen Sie an!

Auch Sie können den Profilern helfen. Wenn Sie sachdienliche Hinweise zu unseren Fällen haben, dann rufen Sie an. Die Telefone werden während der Sendung freigeschaltet. Hier unsere Fälle im Einzelnen:

Urlaubsreise in den Tod
Der 7. Juni 1997 ist ein schöner Frühsommertag. Ein Mercedes-Wohnmobil mit holländischem Kennzeichen nähert sich der bayerischen Gemeinde Litzlwalchen bei Traunstein. Das Ehepaar Truus und Harry Langendonk ist seit mehreren Wochen auf Urlaubsreise entlang der deutschen Alpenstraße. Vor Traunstein biegt der Wagen auf einen Feldweg. Hier wollen die Rentner in Ruhe picknicken. Kurz darauf geschieht ein unfassbares Verbrechen: Ein Unbekannter greift das Ehepaar erst mit einem Messer an und tötet es dann mit sechs Schüssen. Später zündet der Täter das Wohnmobil samt den Leichnamen seiner Opfer an. Warum mussten Truus und Harry Langendonk sterben? War ihr Tod geplant oder sind sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort? Was verrät die Waffe – vom Typ Tokarew – über den Täter?
Auch zwanzig Jahre nach der Tat sucht die Polizei noch nach dem Mörder. Sie haben sachdienliche Hinweise? Rufen Sie die Polizeidirektion Traunstein an.

Hinweistelefon: 0861 – 98 73-444

Der Tote im Wald
Der 81-jährige Karl Heinz Radmiller wird im August 2011 in einem abgelegenen Waldstück im Münchener Norden ermordet. Das Areal – die Cruising Area – dient als Treffpunkt für Homosexuelle, die dort anonymen Sex suchen.
War der Senior ein Zufalls-Opfer? Das Ziel eines Schwulenhassers? Oder hatte es der Täter extra auf einen älteren Herrn abgesehen? Wer tötete Karl Heinz Radmiller? Hat der Täter weitere Männer bedroht, die bisher aus Angst schweigen? Sind vielleicht auch andere Senioren oder Seniorinnen von einem Unbekannten angesprochen worden? Vielleicht hat er sie sogar bedroht, dann aber doch von ihnen abgelassen. Die Ermittler hoffen auf neue Hinweise und garantieren absolute Vertraulichkeit. Denn noch immer läuft der Mörder frei herum.
Sie haben sachdienliche Hinweise? Ihr Anruf wird vertraulich behandelt!

Hinweistelefon: 089 – 29 10-0

Mord an der Isar
Am Abend des 28. Mai 2013 geschieht an der Isarpromenade in München ein brutales Verbrechen, das die Bevölkerung über die Grenzen der bayrischen Landeshauptstadt hinaus schockiert. Der Mord an dem 31-jährigen Ingenieur Domenico Lorusso ist bis heute ungeklärt. Gegen 22 Uhr fahren Domenico Lorusso und seine Verlobte mit dem Rad nach Hause. Als seine Verlobte im Vorbeifahren von einem Fremden angespuckt wird, will Domenico den Mann zur Rede stellen. Es kommt zur Rangelei. Plötzlich entfernt sich der unbekannte Mann, Domenico bricht zusammen. Der Fremde hat ihn mit einem Messer attackiert. Für den 31-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät. Warum musste Domenico Lorusso sterben? Was ist das für ein Mensch, der eine solch sinnlose Tat begeht? Warum wählt der Mörder genau diesen Ort für seine Attacke?
Zehntausend Euro Belohnung hat die Polizei für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen. Sie haben sachdienliche Hinweise? Ihr Anruf wird auf Wunsch vertraulich behandelt!

Hinweistelefon: 089 – 29 10-0

Die Serienmorde des Manfred Seel
Verheiratet, ein Kind, Hobbymusiker, freundlicher Nachbar. Manfred Seel aus Schwalbach, bei Frankfurt, schien ein tadelloser Bürger zu sein. Ein Biedermann. Doch nachdem in seiner Garage eine zerstückelte Frauenleiche auftaucht, steht er unter dem Verdacht, einer der schlimmsten Serienmörder in der deutschen Kriminalgeschichte gewesen zu sein. Das Jagdgebiet des mutmaßlichen Killers war das Frankfurter Bahnhofsviertel. Über Jahre soll Seel hier nach Opfern gesucht haben. Drogenabhängige Prostituierte. Was war Manfred Seel für ein Mensch? Warum wurde er zum Mörder? Musste er töten, um seine Opfer verstümmeln zu können, oder war er ein sadistischer Frauenhasser? Wie viele Frauen tötete Manfred Seel? Und: Ist er auch der Mörder des 13-jährigen Tristan Brübach, der in einem Tunnel in der Nähe des Bahnhofs Frankfurt Höchst bestialisch getötet wurde?
Jeder neue Hinweis kann bei der Verbrechensaufklärung helfen.
Hinweise zur Mordserie an das Landeskriminalamt Wiesbaden:

Hinweistelefon: 0611 – 83 83 83