6 Mütter: Caroline Beil ist liebevoll, humorvoll, aber auch streng
Für Caroline Beil ist das Faszinierende an "6 Mütter", dass jede der Mütter an einem ganz anderen Punkt in ihrem Leben steht. Außerdem verrät sie uns, was sie mit ihren Kindern glücklich macht.

"Ein Kind ist wie ein Spiegel, der einem vorgehalten wird."
Was hat Sie an „6 Mütter“ gereizt?
Das Format ist respektvoll und keiner wird vorgeführt. Im Gegenteil, man erhält einen tollen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der prominenten Mütter, ohne dass es bewertet wird. Als ich gefragt wurde, habe ich sofort zugesagt.
Was macht „6 Mütter“ aus?
Ich glaube, dass sich keiner von uns bereit erklärt hätte, bei einem Format mitzumachen, welches mit einem Skript arbeitet. Die Voraussetzung ist, dass man sich sicher fühlt. Und dass man weiß, dass am Ende nichts gegen einen ausgelegt wird. Das macht es aus.
Wie ist der bisherige Austausch mit den Müttern?
Es war ein sehr reger, intensiver, respektvoller und emotionaler Austausch mit den Müttern.
Was macht „6 Mütter“ aus?
Man hat sechs völlig verschiedene Frauen, die an sechs unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben stehen mit Kindern in verschiedenen Altersklassen. Einige haben Kinder im Erwachsenenalter, ich habe dagegen einen kleinen Säugling. Es ist so bunt gewürfelt und die ganzen Lebensläufe sind, obwohl wir alle in der Öffentlichkeit stehen, sehr unterschiedlich. Dann zu sehen, dass wir am Ende, wenn es um die wirklich wichtigen Themen geht, eigentlich alle gleich ticken – das war toll.
Ist es für Sie besonders anstrengend, da Sie gerade erst Mutter geworden sind?
Ich verfüge Gott sei Dank über eine wahnsinnige Energie. Ich wuppe das ganz gut und habe am Ende mehr Kraft als viele andere, die keinen Säugling haben.
War es für Sie besonders interessant, dass man die Prominenten fernab von einem geschaffenen Kunstprodukt als Mama erlebt?
Das ist vor allem das Spannendste für den Zuschauer. Man erlebt Frauen in Situationen, in denen sie zu 100% sie selbst sind. Das ist eine Authentizität, die man sonst in dieser Form nicht erlebt.
Wie schwierig war es für Sie, die Türen für den Dreh zu öffnen und diese Intimität freizulegen?
Das war nur am Anfang schwierig. Die erste halbe Stunde war schon komisch und man war noch etwas hölzern. Dann ging es aber sehr schnell, dass man sich wieder normal verhält und alles so macht wie sonst auch.
Wie würden Sie Ihren Erziehungsstil beschreiben? Können Sie aus der Sendung etwas mitnehmen, das Ihre Erziehung nachhaltig ändert?
Ich würde meinen Erziehungsstil als liebevoll, humorvoll, aber auch streng bezeichnen, wobei mir Letzteres nicht immer leicht fällt. Ich lege Wert auf ein gutes Benehmen und traditionelle Werte. Der Vergleich zu den anderen Müttern war auf jeden Fall erkenntnisreich. Man gewinnt neue Einsichten und überlegt sich, ob man manches sogar in die eigene Erziehung einbauen kann.
Bei welcher Mutter waren denn bestimmte Aspekte besonders bemerkenswert?
Bei Verona Pooth fand ich sehr kurios, dass sie ihren Sohn, als er klein war, an eine Katzenleine gebunden hat. Diese Idee ist aus der Angst entstanden, dass ihr Sohn im Malediven-Urlaub ertrinken könnte. Außerdem hat mich Patricia Kelly sehr überrascht, weil sie trotz ihres großen Erfolgs so unverstellt ist. Sie zu erleben, fand ich sehr spannend. Auch ihr Glaube war ein großes Thema. Wir haben nach ihrem Film angefangen, auf einer sehr tiefen, fast philosophischen Ebene über Glauben zu sprechen. Patricias Sicht auf die Dinge und ihre Lebensweise hat eine sehr interessante Farbe in die Runde gebracht.
Welche Eigenschaft einer Mama ist die Wichtigste für Sie?
Die wichtigste Eigenschaft einer Mutter ist, dass sie ihr Kind liebt. Es sozusagen mit Liebe überschüttet, für das Kind da ist und ihm somit ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Damit gibt sie dem Kind viel Stärke mit auf seinem Weg.
Was macht Sie glücklich und was lässt Sie verzweifeln?
Mich macht es glücklich, wenn sich mein Söhnchen nochmal morgens zu mir ins Bett legt, um mit mir fünf Minuten zu kuscheln. Es ist wahnsinnig schön, dass wir so innig sind. Oder wenn ich meine Tochter aufwecke, sie die Augen aufschlägt und mich anlächelt. Das ist so unglaublich süß, dass mir das Herz aufgeht. Mich nervt dagegen, wenn mein Sohn mein Handy nicht weglegt oder meinen Laptop – obwohl ich schon gesagt habe, dass Schluss ist.
Ihr Sohn ist schon etwas älter. Was waren rückblickend die anstrengendsten und spannendsten Phasen?
Das kann ich gar nicht so genau beantworten, weil ich bisher jede Phase mit meinem Sohn sehr spannend fand. Es ist zum Beispiel toll, wenn ich mit David über Umweltthemen rede und er mir den Unterschied zwischen einem Krokodil und einem Alligator erklärt. Oder unglaublich niedlich, wenn die Kleine vor lauter Lachen kiekst oder wenn sie in ein paar Monaten krabbelt und dann das Gehen erlernt. All das ist eine große Bereicherung. Ein Kind ist wie ein Spiegel, der einem vorgehalten wird. Man erkennt sich darin wieder und sieht auch, was man richtig gemacht hat und was nicht. Es ist jeden Tag spannend.
Machen Sie etwas anders bei dem zweiten Kind?
Ich denke eher nicht, denn ehrlich gesagt finde ich, dass mein Sohn sehr gut geraten ist. Aber das lässt sich schwer sagen, weil mein zweites Kind ja ein Mädchen ist und man vielleicht in manchen Situationen anders reagiert. Vielleicht würde ich versuchen, den Computerwahnsinn etwas einzudämmen, aber ich habe die Hoffnung, dass die Kleine bei diesem Thema nicht so verrückt ist.