6 Mütter: Für Mirja du Mont zählen Liebe und Respekt

Mirja du Mont im Interview

Mirja du Mont verrät uns im Interview, wie sich ihre Familiensituation nach der Trennung von Ehemann Sky gestaltet. Außerdem verrät sie, zu welcher der "6 Mütter" sie gleich eine besondere Verbindung hatte.

Mirja du Mont
© Robert Grischek, MG RTL D

"Man wird ständig mit Vorurteilen konfrontiert"

Was reizt Sie an dem Format „6 Mütter“?
Grundsätzlich habe ich „6 Mütter“ vor allem zugesagt, weil ich die erste Staffel gesehen habe. „6 Mütter“ ist so bei sich und daher auch so real. Nun kenne ich ja auch Nina Bott, die bei der letzten Staffel dabei war, schon seit 17 Jahren und ich war begeistert, wie toll sie sich präsentiert hat. Als ich dann gefragt wurde, war mir sofort klar, dass ich es gerne machen würde. Vorher habe ich allerdings meine beiden Kinder gefragt, ob sie Lust haben und das hatten sie.

Hatten Sie ein Problem damit, Ihre privaten Türen zu öffnen?
Ich habe noch nie Menschen für einen Dreh in meine Wohnung gelassen und meine Kinder haben noch nie ein Interview gegeben. Das war für mich schon eine Überwindung. Aber ich finde, es ist auch eine Chance, weil man zeigen kann, wie man wirklich ist. Man wird ständig mit Vorurteilen konfrontiert: "Die Exfrau von Sky Du Mont, die kocht ja bestimmt immer in Abendkleid und steht immer mit einem Champagner auf dem roten Teppich herum." Diese Sicht auf meine Person hat mich schon immer total geärgert. Deswegen fand ich toll, dass die Zuschauer einen richtigen Einblick in das Leben der Frauen bekommen. Wir haben alle unsere verschiedenen Probleme und sind am Ende doch irgendwie gleich.

Ist es dieses "Pure" an dem Format, was es am Ende auszeichnet?
Ich finde, dass man merkt, dass es authentisch ist. Man muss zum Beispiel nicht ständig neu anfangen, weil hier und da Schnittbilder gemacht werden müssen. Man konnte einfach sein normales ganzes Leben zeigen. Das finde ich super, denn so ein Format gibt es bisher nicht. Es ist eine mutige Sendung – ohne einen Moderator. Es muss sich von selbst erklären und das finde ich so spannend.

Nun sind mit Ihnen auch weitere fünf Frauen in der Sendung und Sie hatten gemeinsame Drehtage. Wie war der bisherige Austausch mit den anderen prominenten Müttern?
Der Austausch untereinander war enorm und sehr emotional. Wir haben stundenlang geredet und auch zusammen geweint. Im Nachhinein war uns das schon unangenehm, aber es gab so viele Sachen, die ans Herz gingen, besonders wenn es um die eigenen Eltern ging, insbesondere um die Mutter. Ich habe zum Beispiel sofort eine Verbindung zu Patricia Kelly gespürt. Wir hatten eine besondere Verbindung durch die Liebe zu unseren Müttern und ihren Erkrankungen. Daher wurde es für uns auch sehr emotional.

Waren die Gespräche unter euch Müttern vergleichbar mit denen zu Freunden oder Familie?
Doch, man kann das schon vergleichen. Wir haben uns gemeinsam unsere Episoden auf dem Sofa angeschaut. Es war wie ein Austausch zwischen Freundinnen, außer dass man nicht über Themen wie Geld und Sex geredet hat. Aber es war sehr intim. Ich weiß nicht, wie die anderen es wahrgenommen haben, aber ich habe die Kameras auch sehr schnell vergessen.

Wie würden Sie Ihren Erziehungsstil beschreiben?
Mein Erziehungsstil ist sehr freundschaftlich. Während des Drehs kam bei allen Müttern heraus, dass man in erster Linie Mutter ist und daher nicht mit seinen Kindern befreundet sein sollte. Ich bin die Mutter meiner Kinder, aber auch unheimlich gerne mit meinen Kindern befreundet. Am Ende des Tages wird natürlich gemacht, was ich sage – ich bin schließlich die Erziehungsberechtigte und habe das Sagen. Aber ich bin auch eine Verfechterin der Privatsphäre. Bei Verona Pooth sind die Türen beispielsweise immer offen und keines der Kinder klopft an. Das würde es bei mir nicht geben – egal ob mein Kind 16 oder 11 Jahre alt ist. Ich finde, jeder hat ein Recht auf Privatsphäre. Deshalb klopfe ich auch bei meinen Kindern an und empfinde dies als selbstverständlich. Ich habe sehr großen Respekt vor meinen Kindern, gönne ihnen wirklich alles und möchte einfach mit ihnen befreundet sein. Das liegt vor allem auch daran, dass ich ein Typ bin, der gerne was mit den Kindern unternimmt. Meine Kinder lieben Action und das haben sie von mir geerbt. Jeder Freefall-Tower und jede Loopingbahn ist unsere. Bungee-Jumping, Fallschirmspringen – das habe ich alles schon hinter mir. Deshalb bin ich auch der Kumpel meiner Kinder, weil sie mich überall mit hinschleppen können und ich alles mitmache.

Gibt es nichtsdestotrotz auch Dinge, wo Sie sagen, dass es die Mütter anders, mal schlechter oder vielleicht sogar besser machen? Gibt es etwas, was Sie sich abgucken würden?
Was ich mitnehme ist, dass die anderen Mütter alle super die Nutzung von iPad und Internet bei ihren Kindern managen. Das finde ich toll; bei mir gibt es immer Diskussionen. Ich habe nun auch die ältesten Kinder, meine Tochter ist 16, da versuche ich schon an die Vernunft zu appellieren, dass sie nicht den ganzen Tag YouTube-Videos guckt. Eine der Mütter hat eine ganz besondere Methode: Der Verlauf im Internet darf vom Kind nicht gelöscht werden. Ansonsten ist der Computer für einen ganzen Monat weg. Die Idee finde ich super und ich bin noch nie darauf gekommen. Und was ich gerne einführen möchte, dass im Urlaub alle Handys eingesammelt werden und erst abends um 19 Uhr für eine Stunde rausgegeben werden. Das finde ich super! Hoffentlich hören meine Kinder das gerade nicht – denen würde das nicht gefallen.

Ist es für Sie nicht schwierig, so etwas noch durchzusetzen, im Alter ihrer Kinder?
Nein, überhaupt nicht. Meine Kinder haben mal gesagt: „Du hast den Todesblick.“ Den habe ich wirklich. Ich brauche gar nicht zu schreien. Ich ziehe nur einmal meine Augenbraue hoch und dann wissen sie schon, dass „Holland in Not“ ist. Das bedeutet bei mir: Keine Widerrede, wir machen das jetzt!

Welche Eigenschaften einer Mama sind die wichtigsten für Sie?
Für mich ist das Herz das Allerwichtigste. Wenn man seine Kinder richtig liebt, dann ist für mich fast alles andere zweitrangig. Am Wichtigsten ist, die eigenen Kinder von Herzen zu lieben, auch ein offenes Ohr zu haben und sie zu respektieren – egal in welchem Alter sie sind.

Was macht Sie glücklich? Was bringt Sie zur Verzweiflung?
Mich macht glücklich, wenn sich meine Kinder, auch im Alter von 16 Jahren, morgens zu mir ins Bett legen, mit mir kuscheln und sagen: „Mama, ich hab dich lieb.“ Dann hat man alles richtig gemacht. Zur Verzweiflung bringt mich hingegen manchmal die Unordnung. Aber wie sagt man so schön? „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Ich bin auch nicht ganz so ordentlich, aber bei uns zu Hause ist es fast wie bei IKEA. Wenn ich zu meinen Kindern gehe, dann gehe ich immer mit sechs Tellern, neun Gabeln, zehn Messern und 15 Gläsern zurück. Der Weg zur Spülmaschine findet sich dann meist erst nach einer Woche. Egal was ich sage, ich weiß nicht, warum es nicht funktioniert.

In Ihrem Leben hat sich natürlich was verändert. Was hat das für einen Einfluss auf das Familienleben?
Unser Familienleben läuft super. Aus einer großen Liebe ist eine große Freundschaft geworden. Sogar Weihnachten ist schon geplant. Sky hat beschlossen, dass wir bei mir feiern. Das hat er natürlich super geplant, denn jetzt darf ich alles schmücken und kochen. Er tourt ja gerade mit der Rocky Horror Picture Show und muss daher am 25. Dezember direkt wieder los. Ansonsten essen wir sonntags zusammen, telefonieren zwischendurch, wenn etwas Dringendes ist oder einer muss ab und zu für den anderen einspringen. Das klappt eigentlich immer. Ich bin sehr stolz auf uns, denn das haben wir gut hingekriegt. Wir haben die Kinder gut hingekriegt.