Big Little Lies: Nicole Kidman im Interview
Im Interview verrät Nicole Kidman, was sie an dem Projekt "Big Little Lies" gereizt hat und wie sich das Fernsehen verändert hat.

"Fernsehen hat heutzutage eine ganz andere Qualität"
Sie sind Produzentin und Hauptdarstellerin der Serie – was hat Sie von „Big Little Lies” überzeugt?
Bruna Papandrea, die zusammen mit Reese Witherspoon eine Produktionsfirma gegründet hat und eine gute Freundin von mir ist, hat das Buch gelesen und mich direkt angerufen. "Das ist es! Die Serie müssen wir zusammen produzieren!", sagte sie mir.
Was hat Sie an der Geschichte gereizt?
Die Tonalität von "Big Little Lies" ist ungewöhnlich. Die Geschichte ist traurig, tiefgründig, aktuell und gleichzeitig lustig. Es ist richtig schwierig, genau diese Stimmungen zu treffen, aber David und Jean-Marc haben einen tollen Job gemacht.
Monterey sieht wie ein perfekter Drehort aus…
Monterey ist perfekt. Man kann wirklich gut essen gehen und die Luft ist unglaublich. Jean-Marc war das Meer unglaublich wichtig und gerade das spielt auch eine große Rolle in „Big Little Lies“.
Als die Autorin Liane Moriarty Ihnen gesagt hat, dass Sie Celeste spielen sollen, hatten Sie irgendwelche Bedenken, so eine intensive Rolle zu übernehmen?
Die Rolle war wirklich sehr intensiv und emotional für mich – und sie ist es immer noch. Ich musste mich so gut vorbereiten und es ging mir wirklich nahe. Viele der Szenen waren sehr körperlich, aber genau das wollte ich auch vermitteln, weil es authentisch und real sein sollte. Für uns Schauspieler bedeuten solche Gewaltszenen viele Stunts, aber ich war direkt Feuer und Flamme das zu tun. Und ich hatte am Ende tatsächlich Verletzungen. Mein Mann Keith hat mich dann immer gefragt, was nur an diesem Set los wäre, weil ich ständig mit blauen Flecken nach Hause gekommen bin. Aber genauso arbeite ich – ich möchte die Dinge spüren. Je älter ich werde, desto emotionaler und sensibler werde ich.
Die Szenen mit Alexander Skarsgård, der in „Big Little Lies“ Ihren Mann Perry spielt, waren sehr emotionsgeladen. Manchmal sagen Schauspieler, dass sie neben dem Set wenig Zeit miteinander verbringen, damit die Chemie zwischen den Rollen nicht verändert wird. Wie war das bei Ihnen?
Alexander und ich haben sehr viel über unsere Charaktere und unsere Beziehung geredet. Und wir haben tatsächlich viel Zeit miteinander verbracht, auch gerade mit den Zwillingen, damit wir eine Familie darstellen. Die gemeinsamen Abendessen nach dem Dreh und die Gespräche haben uns zu Freunden werden lassen. Wir haben uns dann immer besser kennengelernt und wussten, was wir zu tun hatten. Wir sind uns wirklich alle sehr nah und erzählen uns fast alles. Das war wunderschön, neben der Arbeit auch Freunde fürs Leben gefunden zu haben.
Haben Sie das Gefühl, dass sich die Fernsehlandschaft in der Zeit in der Sie vorwiegend Filme gedreht haben, verändert hat?
Fernsehen hat heutzutage eine ganz andere Qualität. Es ist exquisiter geworden und darüber bin ich sehr froh. Als Schauspieler schaut man immer nach guten Geschichten und großen Herausforderungen. Wenn es nur ein Medium dafür geben würde, wäre es sehr hart. Es gibt so viele Schauspieler, Drehbuchautoren und Regisseure auf der Welt, die die Chance verdient haben. Und plötzlich gibt es auch im Fernsehen die Chance für sie, sich zu verwirklichen. Man kann so viele Menschen erreichen und es ist ein wunderbarer Weg die Dinge zu entwickeln.