Achatschnecken

Gigantische Kriecher
Sie sind groß, tragen ihr Haus auf dem Rücken mit sich herum - und sie sind die Leidenschaft der 9-jährigen Lina Wessing: Achatschnecken!
Die gigantischen Kriecher stammen aus Afrika und zählen zu den größten Schneckenarten der Welt. Während sie in ihrer Heimat eher als Nahrungsmittel bekannt sind, entdecken hiesige Terrarienfreunde die Schnecken immer öfter als exotische Haustiere. Linas Liebe zu den imposanten Weichtieren begann nach einem Bericht in der VOX-Tierdoku "Wildes Wohnzimmer".
Linas ganzer Stolz ist Schnecke Hermine, die mit ihren 3 Jahren und 15 cm Gehäuselänge noch lange nicht ausgewachsen ist. Die Riesenschnecken können bis zu 10 Jahre alt werden und ein Gehäuse von 25 cm entwickeln.
In einigen Ländern, wie zum Beispiel in England, sind die Riesenschnecken gerade der Geheimtipp unter Terrarianern. In Holland oder Amerika ist die Einfuhr und Haltung der Achatschnecken hingegen strafbar. Grund dafür ist der überaus große Appetit der Schnecken, die sich außerdem rasend schnell vermehren: Sie produzieren alle drei bis vier Wochen ein Gelege von bis zu 300 Eiern, aus denen nach zwei Wochen kleine Babys von 2 mm Größe schlüpfen.
Damit ihre Schützlinge sich nicht in der freien Natur ausbreiten können, haben Lina und ihre Mutter Ele immer ein Auge auf die Tiere, auch bei "Ausflügen" in den Garten. Ansonsten bewohnen die Schnecken geräumige Terrarien, wobei der Nachwuchs immer von den erwachsenen Tieren getrennt gehalten wird. Die großen Tiere würden den kleinen sonst das Futter "vor der Nase" wegfressen, schließlich können sie dank ihrer Körpergröße schneller kriechen.
Wellness für die Allesfresser

In Sachen Futter sind Achatschnecken nicht wählerisch. In freier Natur ernähren sich die Allesfresser von pflanzlicher Nahrung, aber auch von Aas. Im Terrarium können sie deshalb mit Obst und Gemüse, aber auch ab und zu mit Rindfleisch und Katzenfutter versorgt werden.
Ein wichtiger Bestandteil der Schneckenhaltung ist auch das regelmäßige Duschen, das den Weichtieren Flüssigkeit spendet. Bei jeder "Wellnessbehandlung" werden außerdem die Gehäuse der Tiere geprüft. Weiche Stellen deuten auf einen Kalkmangel hin und um dem vorzubeugen, gibt es regelmäßig Sepiaschale zum Knabbern.
Buchtipp: Die Afrikanische Riesenschnecke - Achatina Fulica
Schulz, Heiko und Nordsieck, Robert
Natur und Tier, 2008
ISBN 978-3-86659-085-4, EUR 9,80
64 Seiten