Achtung Garten! Ungeahnte Gefahren

Sommerzeit ist Gartenzeit und nicht nur der Mensch sehnt sich nach Entspannung im Grünen. Auch Vierbeiner sind dann gerne draußen, lassen sich Sommerdüfte um die Nase wehen und toben oder dösen in der Sonne. Dass in einem Garten auch ungeahnte Gefahren lauern können, vermutet man zunächst nicht. Giftige Pflanzen, Düngemittel und Gartenwerkzeuge können für Haustiere schnell zur ernsten Bedrohung werden. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn trifft sich mit Golden Retriever-Züchterin Angelika Hennes und zeigt anhand ihrer Rasselbande, welche Gefahren wo lauern, wie man sie beseitigt und was im Ernstfall zu tun ist...
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Welpen erkunden ihre Umgebung vor allem mit der Schnauze. Bei Gartenpflanzen kann eine kulinarische Entdeckungstour aber schnell zum gefährlichen Trip werden. Viele Zierpflanzen, die in unseren Gärten wachsen, sind für Haustiere hochgiftig. Eine Handvoll Buchsbaum reicht schon aus, um einen kleinen Hund oder Welpen zu vergiften. Gewächse wie Efeu, Hortensie, Rhododendron, Goldregen, Eibe und Oleander sehen zwar schön aus, können für unsere Vierbeiner aber zur echten Bedrohung werden. Giftige Pflanzen sollten daher mit speziellen Netzen umwickelt werden. So kommen Hunde und andere Haustiere gar nicht erst an sie heran.
Eine Übersicht zu den gängigsten Giftpflanzen, Informations- und Beratungsstellen zur schnellen Hilfe und Literaturtipps gibt es weiter unten im hundkatzemaus-Spezial ACHTUNG GIFTPFLANZEN!
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Chemische Rasendünger, Unkrautvernichtungsmittel sowie auch Schneckenkorn und Blaukorn enthalten oft giftige Pestizide und gefährliches Metaldehyd. Hunde, Katzen und Kleintiere, die diese Stoffe aufnehmen, können sich so ernsthaft vergiften. Eine echte Alternative zur chemischen Keule sind natürlicher Kompost, getrockneter Kaffeesatz oder der Inhalt von benutzten Teebeuteln. Biologische und organische Düngemittel tun nicht nur den Pflanzen gut, sondern sind für unsere Vierbeiner auch ungefährlich. Hornspänen bieten den Pflanzen eine gute Nährstoffergänzung und werden auch von Biobauern verwendet. Der Horndünger wird aus zerkleinerten Huf- und Hornresten der Rinder hergestellt. Manche Hunde naschen hin und wieder sogar von diesem leckeren Gemisch. Die Aufnahme von kleineren Mengen Hornspäne ist für Hunde aber völlig harmlos.
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Freigängerkatzen erforschen gerne ihr Umfeld und genießen das Herumtreiberleben in vollen Zügen. Kein Dach ist zu hoch, kein Absprung zu riskant und kein Winkel zu dunkel. Doch auch für Samtpfoten gibt es im Garten viele Gefahren. Chemische Stoffe aus Rasendüngern können beim Umherstreifen an den Pfoten haftenbleiben und über die ausgiebige Fellpflege in den Organismus gelangen. Herumliegendes Gartenmaterial (wie offene Scheren, spitze Harken oder scharfkantige Hacken) können sprichwörtlich zur einschneidenden Erfahrung werden und die Pfoten der Stubentiger verletzen. Regentonnen bilden eine weitere Gefahr. Ein falscher Satz und die Samtpfote landet in dem mit Wasser gefüllten Behältnis. Regentonnen haben glatte Wände, so dass der Katze der Ausstieg fast unmöglich gemacht wird und so muss das oft wasserscheue Tier um sein Leben schwimmen.
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Kaninchen, Meerschweinchen und Co sollten keinesfalls einfach im Garten herumstromern dürfen. Nicht nur giftige Pflanzen bilden eine große Gefahr, sondern auch größere Tiere. Die quirligen Fellknäuel bewegen sich gern und viel. Daher besteht auch bei handzahmen Tierchen die Möglichkeit, dass sie ausbüxen und nicht mehr wiederkommen. Ein Freigehege macht abenteuerlustigen Nagern mit Fluchtgedanken einen Strich durch die Rechnung. Hier sollte das Gras nicht zu trocken sein, da Vielfraße sonst an Durchfall erkranken könnten. Eine Netzabdeckung schützt vor Hunden, Katzen und gefährlichen Wildtieren (wie Krähen, Mardern oder Elstern). Alte Gehwegplatten, Kacheln oder Fliesen dienen gerade im Sommer als kühler Liegeplatz. Frisches Wasser sorgt für die Abkühlung zwischendurch. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass sich mindestens die Hälfte der Auslauffläche im Schatten befindet. Besonders Kaninchen vertragen als Höhlenbewohner keine allzu hohen Temperaturen. Ist das Tier überhitzt, hechelt und atmet zu schnell, sollte es in ein kühles Handtuch eingewickelt und sofort zum Tierarzt gebracht werden.
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Literatur zum Thema:
Das Buch GIFTPFLANZEN IN HAUS UND GARTEN – 150 GIFTIGE GARTEN- UND ZIMMERPFLANZEN / MERKMALE, DOPPELGÄNGER UND NOTFALLHILFE von Bärbel Oftring und Heike Boomgaarden bietet einen kompakten und gut strukturierten Überblick. Hier wird auf den Grad der Giftigkeit, das Aussehen und die körperlichen Auswirkungen auf Mensch und Tier eingegangen.
Das Buch WELPEN-ERZIEHUNG – DER 8-WOCHEN-TRAININGSPLAN FÜR WELPEN PLUS JUNGHUND-TRAINING VOM 5. BIS 12. MONAT von Katharina Schlegl-Kofler behandelt neben der allgemeinen Erziehung von Welpen auch Wissenswertes zum Thema Garten. Hier wird erklärt, worauf zu achten ist, wenn Welpen sich im Garten aufhalten und wie man Grundkommandos auch draußen trainieren kann.
Bei dem Buch WELCHE GIFTPFLANZE IST DAS? 170 GIFTPFLANZEN EINFACH BESTIMMEN von Wolfgang Hensel handelt es sich um einen kompakten und handlichen Taschenbuchführer, der Merkmale, Vorkommen und Wissenswertes zu den verschiedensten Giftpflanzen bereithält.
Diese Informationsstellen können Ihnen Auskunft darüber geben, was im Fall von Vergiftungen zu tun ist:
Beratungsstelle bei Vergiftungen, Mainz
Tel.: 06131 / 19240 (Notruf)
E-Mail: mail@giftinfo.uni-mainz.de
Homepage: www.giftinfo.uni-mainz.de
Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord), Göttingen
Tel.: 0551 / 19 24 0
E-Mail: anfragen@giz-nord.de
Homepage: www.giz-nord.de
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