Ärgernisse im Verkehr

Ärgernisse im Verkehr

Schildbürgerstreiche beim Straßenbau

"Schreiben Sie uns, worüber Sie sich beim Autofahren am meisten ärgern!" Unserem Aufruf sind zahlreiche Zuschauer gefolgt. Egal ob Radfahrer, die nicht die Radwege benutzen, Blinkmuffel, notorische Linksfahrer, Falschabbieger oder Elefantenrennen auf der Autobahn – die Liste der Ärgernisse ist lang. Gibt es wirklich so viel rücksichtsloses Verhalten? Wir haben uns auf den Weg gemacht, um selbst zu erfahren, wie es auf deutschen Straßen zugeht.

Nicht nur Ärgernisse über andere Verkehrsteilnehmer trüben die Lust am Autofahren. Auch bauliche Missgeschicke und Fehlplanungen können uns Autofahrer so richtig auf die Palme bringen. Gemeinsam mit dem leidenschaftlichen Autofahrer Ulli Weste haben wir uns in NRW auf den Weg gemacht und einige der städtebaulichen Fauxpas mal genauer unter die Lupe genommen.

Die erste Station: Eine viel zu enge Autobahnausfahrt auf der A43 bei Recklinghausen. Wer in der 200 Grad engen Kurve nicht im Grünen landen möchte, muss sein Tempo stark drosseln. Nicht allen gelingt das und so landete schon so mancher Wagen im Straßengraben. Die Abfahrt wurde in den 70er Jahren geplant und gebaut. Nach Aussage der verantwortlichen Planerin hätte man etwaige Unfälle nur mit hellseherischen Fähigkeiten vorhersagen können. Besserung ist aber dennoch in Sicht: Spätestens 2017 soll die viel zu enge Abfahrt komplett umgestaltet werden.

Teure Fehlplanungen

Ulli gibt wieder Gas. Seine nächste Station: Krefeld. An einer vielbefahrenen Kreuzung staut sich täglich der Verkehr. Besonders in den Morgenstunden gibt es kein Vorankommen. Bis vor einigen Jahren gab es an dieser Stelle einen Bypass, der den Verkehr beim Rechtsabbiegen an der Kreuzung vorbeiführte. Der ist jetzt gesperrt und seitdem stauen sich nicht nur Autos, sondern auch Straßenbahnen. Kosten für den missglückten Umbau: 12.650,- EUR für Poller und Grünfläche. Damit nicht genug: Die endgültige Stilllegung der Abbiegespur und eine Erhöhung der Straßenbahnhaltestelle schlägt nochmals mit 615.000,- EUR zu Buche. Finanziert wird das Ganze mit Steuergeldern.

Im Sauerland trifft Ulli auf das nächste Meisterwerk städtebaulicher Fehlplanung: Auf einer stark befahrenen Straße in Finnentrop gibt es eine Bahnschranke die alle zehn Minuten schließt. Acht Stunden täglich wird somit der Verkehr blockiert. Um die Strecke umfahren zu können, baute man eine Brücke. Die ist seit April 2010 fertig gestellt, aber bis heute nicht an die Straße angeschlossen. 2014 soll sich das ändern, doch bis dahin verschlingt die Brücke jährlich 116.000,- EUR an Instandhaltungskosten. Der zuständige Planer ist sich keiner Schuld bewusst, er sieht die Dinge sogar positiv. Schließlich wird die Brücke nicht belastet und kann daher nicht so schnell kaputt gehen. Die Brücke befindet sich sozusagen im Schonzustand. Für diesen Schonzustand zahlen natürlich nicht die Planer, sondern die Steuerzahler.

Die Tuning-Profis und der Astra

Er soll aufgemotzt werden

Die Tuning-Profis und der Astra