Analyse und Training
Der Fall "Gas"
Dobermann-Mix Gas ist der Lebensmittelpunkt von Frauchen Irene Dembsky, und das weiß der ungestüme 3 1/2 jährige Rüde auch! Und auch wenn Gas ein charmanter und sehr freundlicher Geselle ist, hat er ein ziemlich nerviges Problem: Immer wenn Besucher kommen, hinterlässt der Vierbeiner Pfützen. Frauchen bleibt nichts anderes übrig, als ständig mit dem Wischmopp parat zu stehen.

Auch als Martin Rütter klingelt, bleibt der Hundeprofi nicht verschont, er schenkt dem jungen Dobermann-Mix Aufmerksamkeit und dieser bedankt sich mit einer Pfütze! Und weil Gas sich über Besuch so freut, wird der auch später noch besprungen und beklettert - Gas ist außer Rand und Band.
Für die Wohnungspinkelei des Rüden gibt es allerdings eine ganz plausible Erklärung: Gas verhält sich wie ein Welpe, der mit dem Absetzen seines Urins von sich ablenken will. Ein Welpe handelt so, wenn er beispielsweise auf einen erwachsenen Hund trifft - der Uringeruch soll den Hund ablenken. Und auch wenn Irenes Freund Roger mit dem Dobermann-Mix Gassi gehen will und ihn anleint, pinkelt er. Die Ursachen hierfür sind für Martin ebenso offensichtlich: macht Gas unter sich, wenn Roger mit ihm Gassi gehen will, ist das ein Zeichen dafür, dass er "kleine Brötchen backen will". Er signalisiert, dass er unter keinen Umständen Krach mit Roger bekommen möchte, weil er ihn so gern hat!
Der Hundeprofi ist überzeugt, dass Gas' pikantes Problem in den Griff zu bekommen ist - ein großer Fehler ist natürlich, dass seine Pinkelei auch noch mit Aufmerksamkeit belohnt wird.
Entspannungstraining für Gas

1. Trainingsschritt: Kommandos befolgen
Man kann Gas' Mentalität nicht ändern, aber sein kleinkindliches Gemüt kann zumindest in gemäßigtere Bahnen gelenkt werden. Ziel des ersten Trainigsschrittes soll sein, dass der Hund auf Kommando auf seine Decke geht und auch dort bleibt, wenn Besuch kommt. Nach einer Belohnung soll er sich dort zunächst entspannen. Hat er sich beruhigt, darf auch er den Besuch begrüßen. Die Wahrscheinlickeit, dass Gas eine Pfütze hinterlässt, wird so wesentlich verringert und siehe da: Der junge Rüde lernt erstaunlich schnell!
2. Trainingsschritt: Gäste empfangen
Doch noch glaubt Frauchen nicht wirklich daran, dass das Ablegen des Hundes sich auch positiv auf das Pinkelproblem auswirken kann. Während der erste Schritt dazu dienen sollte, den Rüden steuerbar zu machen, soll
der zweite Trainigsschritt bewirken, dass Gas überhaupt nicht in die Situation kommt, zu pinkeln. Zu diesem Zweck wurden zwei Besucher bestellt. Sobald diese in die Wohnung kommen, wird Gas auf seine Decke geschickt. Hat der Hund sich beruhigt, darf er den Besuch begrüßen und ausgiebig geknuddelt werden. Tatsächlich verhält sich der Hund erheblich ruhiger, anstatt über Tische und Bänke zu springen, und in der Tat läuft diese Begrüßung ohne Pfützen ab! Frauchen tut es zwar leid, dass sie ihren Liebling ständig auf sein "Bett" schicken muss, sieht jedoch ein, dass man das Problem nur so in den Griff bekommen kann.
Nachdem Frau Dembsky fleißig mit Gas trainiert hat, ist der Hund in der Lage, sich auf seiner Decke zu entspannen, während der Besuch begrüßt wird. Doch wie sieht es aus, wenn Roger mit dem Hund Gassi gehen will? Sobald Roger die Leine nimmt, wird Gas auf seinen Platz geschickt. Dann wird er angeleint und kommentarlos aus der Wohnung geführt - und nicht ein Tropfen wird vergossen! Eine gute Aussicht für alle Beteiligten, doch Frau Dembsky muss sich auch in Zukunft konsequent an diese Besucherregelung halten, damit der Wischmopp nicht mehr zum Einsatz kommen muss!