Der Hundeprofi

Analyse und Training

Luke will nicht hören!

Luke, der Chihuahua des jungen Paares Tatjana und Christian, zeigt, wie man trotz großer Ohren nicht hört und wie man seinen Menschen gehörig auf die Nerven gehen kann: Der Rüde im Flegelalter ist nicht stubenrein, ignoriert die Kommandos seiner Menschen und attackiert gerne Besucher!

Chihuahua Luke
Der Chihuahua ist nicht nur die kleinste Hunderasse der Welt, sondern gehört auch zu den ältesten Rassen.

Doch ein kleiner Chihuahua ist eben nicht einfach ein Schmuckstück, sondern ein ganz normaler Hund, der ganz normale Regeln braucht und vor allem auch erzogen werden muss - eine Tatsache, die Tatjana und Christian lange Zeit nicht bedacht haben! Nun bitten die beiden den Hundeprofi Martin Rütter, ihrem kleinen Macho endlich Manieren beizubringen. Der Chihuahua ist der unumstrittene King des Hauses und erfüllt wirklich alle Klischees eines kleinen Hundes: Ob er rauft, tobt, zwickt, knabbert oder "rammelt", sein Tun wird entschuldigt oder verniedlicht. Der Rüde genießt sämtliche Freiheiten nur weil er klein ist. Bei einem großen, schweren Hund wären diese Frechheiten von Anfang an nicht akzeptiert worden.

Was Martin Rütter besonders überrascht ist jedoch die Tatsache, dass Lukes Besitzer davon ausgehen, ihr Hund müsste doch über kurz oder lang auf zigfaches Rufen reagieren - und je lauter die Anweisungen, desto größer müsste der Erfolg sein. So wird der Hundeprofi im Garten Zeuge, wie zwei Erwachsene eine Hand voll Chihuahua anschreien, in der Hoffnung auf die gewünschte Reaktion. Kommt der Hund nicht, wird er einfach eingefangen!

Das Training: Spielregeln und konkrete Ansagen

Chihuahua Luke
Kann Martin Rütter den verzweifelten Besitzern von Luke helfen?

1. Trainingsschritt: Klare Spielregeln und Strukturen müssen her!

Im ersten Trainingsschritt ordnet Martin an, dass Lukes gefüllter Futternapf ihm nicht ständig zur Verfügung steht. Klare Fresszeiten sind u.a. auch dazu da, um die Bindung zwischen Mensch und Hund zu stärken. Zusätzlich darf Luke nicht mehr auf das Sofa und soll im Schlafzimmer neben dem Bett schlafen. Dabei sollte die Zimmertür nach Möglichkeit geschlossen sein, damit Luke sich meldet, wenn er mal muss - eine gängige Methode, die eigentlich die Stubenreinheit bei Welpen fördert. Somit steht die neue Hausordnung.

2. Trainingsschritt: Kommandos befolgen

Der zweite Trainingsschritt soll Luke beibringen, auf seine Menschen zu reagieren und ihre Kommandos zu befolgen. Dazu gehört zuerst das Erlernen der Grundkommandos. Allerhöchstes Gebot ist hierbei die Konsequenz, mit der die leisen Kommandos tagtäglich geübt werden müssen.

Doch auch wenn das Paar sich die Anweisungen des Hundeprofis zu Herzen nimmt, wollen die beiden zu viel auf einmal. Sobald die Grundkommandos funktionieren, verlangen die beiden, dass er abgeleint auf freiem Feld hört. Dieser Versuch scheitert kläglich! Vielmehr sollte darauf geachtet werden, Schritt für Schritt mit dem Tier zu arbeiten und es nicht gleich zu überfordern. Denn der Vierbeiner hat durchaus Fortschritte gemacht: Bei seinem zweiten Besuch wird der Hundeprofi freundlich begrüßt und reagiert nun auch auf die leiseren und konkreten Kommandos

seiner Menschen. Außerdem ist er auf dem besten Wege, endlich stubenrein zu werden. Zum ersten Mal tanzt Chihuahua Luke nach der Pfeife seiner Besitzer und ist ruhiger, ansprechbarer und beeinflussbarer geworden.

Tatjana und Christian haben gute Chancen: Sie müssen konsequent weitertrainieren und vor allem lernen, konkrete Ansagen zu machen - redet der Mensch permanent auf den Hund ein, schaltet dieser irgendwann ab und ist nicht in der Lage, zwischen belanglosem Gerede und Kommando zu unterscheiden. Befolgen alle zwei- und vierbeinigen Familienmitglieder weiterhin Martins Spielregeln, ist ein entspanntes Miteinander in Sicht!

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