Australian Shepherds als Konfliktlöser
Gewalt an Schulen wird immer mehr zum Thema. Nicht nur Jugendliche sind davon betroffen – auch die Kleinen müssen sich schon mit Machtspielen, Mobbing und enormem Druck auseinandersetzen.

Aggressionen gegen Mitschüler und Gewalt sind zunehmend auch an Grundschulen und sogar in Kindergärten zu beobachten. Denn viele Kinder lernen auch Zuhause nicht mehr, wie man Konflikte friedlich löst.
Dass sich hier etwas ändern muss, scheint offensichtlich. Durch Gewaltpräventionen, Aufklärung und soziale Kompetenztrainings können Konfliktpotenziale oft verringert werden – Aber wer sagt, dass ein Antigewalttraining nicht auch Spaß machen darf:
hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn muss wieder die Schulbank drücken. Heute lernt sie hier aber nichts über Geometrie, Erdkunde oder Rechtschreibung, sondern über Konfliktlösungen. In einer Grundschule begleitet sie ein Antigewalttraining, das von zwei außergewöhnlichen Lehrern durchgeführt wird: Paul und Shadow - zwei Australian Shepherds.
Die beiden Hunde leisten dabei ganze Arbeit: Die Kinder lernen im spielerischen Umgang mit den beiden nicht nur, wie man mit Gewalt und Aggressionen umgeht, sondern auch, wie man ihnen entgegentritt. Durch Rollenspiele, Übungen und Bewegungsförderung werden die Kinder für Konfliktsituationen sensibilisiert.
Lernen durch praktische Beispiele

Wie das funktionieren kann, zeigt Antigewaltcoach Oliver Fredrich an einigen Beispielen. Bei einer Übung geht es dabei um Konfliktvermeidung: Paul hat sich an einem Hundespielzeug festgebissen, dass er sich noch nicht einmal durch körperliches Herumgezerre entreißen lässt. Eine Schülerin versucht es auf dem altmodischen Weg: Bitte sagen. Und siehe da – Paul überlässt ihr das Hundespielzeug ohne Gemurre. Im spielerischen Umgang lernt das Kind hier: Auch mit Freundlichkeit kann man weiterkommen.
In weiteren Übungen wird Teamarbeit – aber auch die Individualdistanz gefördert. Hier zeigt Paul auf sanfte Weise, dass es auch unangenehm sein kann, wenn man jemandem ZU nahe kommt. Den Schülern macht die Prävention nicht nur sichtlich Spaß, sie fördert auch die Kreativität und steigert ein gesundes Selbstbewusstsein. Fortan wird die Klasse sicherlich achtsamer und sensibler mit Gewalt in ihrem Umfeld umgehen.
Diana Eichhorn ist beeindruckt, wie konzentriert die Kinder bei der Sache sind und wie viel sie von ihren vierbeinigen "Lehrern" mitnehmen.