Autogesichter

Jedes Auto hat ein Gesicht
Jedes Auto hat ein Gesicht

Bitte recht freundlich?

Jedes Auto hat ein individuelles Gesicht: Scheinwerfer, die uns wie Augen anschauen und Kühlergrills, die uns anlächeln. Gerade die Frontpartie jedes Autos ist bedeutend für das Image. Peter Rosenthal ist Automobildesign-Analytiker und beschäftigt sich damit seit über 15 Jahren.

In den letzten Jahren ähneln sich die Autos auch von verschiedenen Marken immer mehr. Das hängt mit Erkenntnissen der Aerodynamik und Anforderungen an den Fußgängerschutz zusammen. Unser erster Kandidat ist der Opel Antara. Peter Rosenthal ordnet ihn ganz eindeutig in die Kategorie "Babyface" ein und erklärt uns, wieso dieses Modell enttäuschende Verkaufszahlen erzielte.

Da der Opel Antara ein SUV ist, erwartet dass Klientel eine robuste, kernige Ausstrahlung. Hier ist das Babyface demnach völlig Fehl am Platze und passt nicht zur Mentalität eines SUV.

Frontpartie zu grimmig?

Das nächste Beispiel: Der Kleinwagen Audi A1 schaut schon etwas grimmiger drein. Er sollte dem Mini die Kunden ablaufen. Aber auch hier bleiben die Verkaufszahlen unter den Erwartungen. Der Mini spricht vor allem Frauen an. Er hat ein freundliches und erwachsenes Gesicht, was sehr gut zum Gesamtkonzept passt. Der Audi A1 dagegen ist von der Frontpartie her zu grimmig für seine Abnehmer. Sein Gesicht hätte da eher zu einem SUV gepasst, im Gegensatz zum Opel Antara.

Um heraus zu finden ob ein Modell erfolgreich sein wird, hat Peter Rosenthal ein einzigartiges Analyseverfahren entwickelt. Dabei vergibt er Punkte in 71 Kategorien. Seine Trefferquote: Beachtliche 85 Prozent!

Ein Paradebeispiel für gelungenes Design bietet der 5er BMW. Er strahlt seine Souveränität nicht nur durch sein Gesicht, sondern durch die gesamte Karosserie aus. Der 5er entspricht optisch den Vorstellungen seiner Zielgruppe, was die guten Verkaufszahlen bestätigen. Ein weiteres Musterbeispiel für gelungenes Design ist der Aston Martin. Auch beim Aston Martin drückt sich die Sportlichkeit nicht nur durch seine Frontpartie, sondern auch in seinem muskulösen Körper aus.

Peter Rosenthal quittiert ihm erfolgreiches Design mit sportlicher Körpersprache – genau dass, was das Klientel verlangt. Aber nicht jeder Wagen ist mit so viel Schönheit gesegnet. Beim Fiat Multipla ist es nicht verwunderlich, dass seine Produktion wieder eingestellt wurde. Die Autozukunft aus Japan verspricht allerdings wahrhaft markante Formen. Beispielsweise den Mazda Takari. Peter Rosenthal prognostiziert: "Bei diesem Auto ist mit einem beachtlichen Markterfolg zu rechnen."

Ob Herr Rosenthal wieder einmal Recht behält oder seine Quote senkt? Die Zukunft wird es zeigen. Fest steht auf jeden Fall, dass die Automobilhersteller vom "Rosenthalraster" profitieren könnten und sich so manchen Fehlwurf sparen könnten.

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