Baumpython-Spezial

01 06
Haltung AllgemeinObwohl Baumpythons nicht unbedingt zu den aktivsten Schlangen gehören, werden sie als Terrarientiere immer beliebter. Das mag mit ihrer leuchtend grünen Färbung und ihrem exotischen sowie faszinierenden Aussehen zusammenhängen. Die Haltung und Pflege ist jedoch sehr anspruchsvoll und sollte nur von geübten und erfahrenen Schlangenhaltern vorgenommen werden. Baumpythons benötigen ein breites Temperaturenspektrum zwischen 24 und 32 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann erreicht werden, indem das Terrarium täglich mit einer Sprühflasche befeuchtet wird. Pflanzen, wie beispielsweise Efeutute, Fensterblatt oder Drachenbaum machen die Behausung nicht nur wohnlicher, sie dienen auch als Häutungshilfe. In jedem Fall sollte für genügend Kletteräste oder Möglichkeiten zum Hängen gesorgt werden.
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01 06
KunststoffröhreBaumpythons können in ihrer gewohnten Ruhestellung mehrere Tage hintereinander verharren. Um es den Riesenschlangen dabei so angenehm wie möglich zu machen, sollte für genügend Liegemöglichkeiten gesorgt werden. Hierfür eignen sich dicke Äste, mit einer glatten Oberfläche. Auch Kunststoffröhren lassen sich sehr gut verwenden – sie sind sogar um einiges hygienischer und auch leichter zu säubern. Mehrere zusammengelegte Bambusstangen können ebenfalls verwendet werden. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass die Liegemöglichkeiten mindestens den Durchmesser des Schlangenkörpers aufweisen und stabil platziert werden. Dann lässt es sich auch gut baumeln...
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01 06
FütterungIn freier Natur ernähren sich Baumpythons vorwiegend von kleinen Säugetieren (sowie Ratten und anderen Nagern), Vögeln, Echsen und Insekten. Das Schwanzende der Riesenschlange imitiert in Aussehen und Bewegung einen Wurm, der verschiedene Beutetiere anlockt. Die Python lauert in Angriffsstellung, um dann blitzschnell zuschnappen zu können. Hält man die Schlangen als Haustier, werden sie vorwiegend mit Nagetieren gefüttert. Baumpythons können auch an tote Futtertiere gewöhnt werden. Hierfür wird zunächst mit einem kürzlich verstorbenen Tier gefüttert, dessen Körper noch Restwärme ausstrahlt. Mit einer Futterpinzette wird das Tier hin und her bewegt, um Dynamik und Vitalität vorzutäuschen. Nach zwei bis drei Fütterungen kann man dazu übergehen, ein aufgetautes und leicht angewärmtes Tier aus dem Handel zu verfüttern. Futtertiere können auch selbst gezüchtet werden. Ausgewachsene Pythons bekommen alle drei bis vier Wochen ein Futtertier. Durch das Kondenswasser an den Pflanzen und der Verglasung erhält die Schlange Trinkwasser, trotzdem sollte in jedem Fall für Trinknäpfe gesorgt werden.
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01 06
BrütenDie Nachzucht von Baumpythons ist unter bestimmten Bedingungen zu jeder Jahreszeit möglich – die meisten Paarungen finden jedoch zum Herbst hin statt. Nach erfolgreicher Paarung können die Pythons wieder voneinander getrennt werden. In freier Natur erfolgt die Eiablage in Baumhöhlen oder verborgenen Gelegen, die sich hoch oben in den Baumkronen befinden. In der Haustierhaltung sollte daher für einen Brutplatz in Form einer Höhle oder Kiste, die ins Geäst gehängt wird, gesorgt werden. Die Riesenschlangen bewachen die gelegten Eier nicht nur vor Fressfeinden, sie bebrüten ihre Nachkommenschaft auch. Hierfür wird vor allem Wärme benötigt. Durch Muskelkontraktionen und Reibung entstehen höhere Temperaturen. Herrscht in der Nisthöhle ein gleichbleibender Wärmegrad von 28 bis 30 Grad Celsius, schlüpfen die Jungtiere nach etwa zwei Monaten.
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01 06
NachwuchsIn freier Natur ist der Nachwuchs schon seit dem ersten Tag selbst lebensfähig. Die Jungtiere können von Beginn an zielsicher zuschnappen und gelten als aufmerksame und ausgezeichnete Jäger. Die Nachkommenschaft überrascht durch knallbunte Färbung: Von sattem Gelb über ein feuriges Rot bis hin zu Rostbraun können alle Tönungen vertreten sein. Eine Theorie besagt, dass die roten und braunen Varianten in freier Natur eher am Boden anzutreffen sind, während sich die gelben Pythons eher in den sonnendurchflutenden Bereichen des Regenwaldes aufhalten. Im Laufe der Zeit ändert sich der Farbton in ein endgültiges Gelb-Grün, Grün oder Blau-Grün. Jungtiere sollten nach einiger Zeit in einzelne Aufzuchtboxen separiert werden. Eine Kunststoffverstrebung als Ruheplatz sorgt für die richtigen Startbedingungen.
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01 06
Literatur zum ThemaDer Grüne Baumpython
Lebensweise, Pflege, Zucht und Erkrankungen
Markus Weier und Ralf Vitt
Herpeton Verlag, 1999
ISBN: 978-3980621410, EUR: 22,50
110 Seiten
Morelia viridis: Das Kompendium
Greg Maxwell
Chimaira Verlag, 2005
ISBN: 978-3930612796, EUR: 49,80
310 Seiten
Schlangen – Praxiswissen Terraristik
Petra Kölle
Kosmos Verlag, 2004
ISBN: 978-3440093771, EUR: 16,99
124 Seiten
Handbuch Schlangenpflege
Eine praktische Einführung in die Welt der Schlangenhaltung
Marcel Hoffmann
Bede Verlag, 2007
ISBN: 978-3898601351, EUR: 19,90
136 Seiten
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