#Voxstimme
Cathy Lugner mahnt: "Wir brauchen mehr Unterstützung in der Pflege"

"Ich habe das Gefühl, jeder denkt nur noch an sich."
Die meisten kennen Cathy Lugner durch freizügige Fotos auf Instagram, "Playboy"-Aufnahmen mit Micaela Schäfer oder ihre kurze Ehe mit dem österreichischen Bauunternehmer Richard "Mörtel" Lugner. Was aber viele nicht wissen ist, dass sich die 31-Jährige für gesellschaftspolitische Themen einsetzt wie das Thema Pflege.
In dem neuen Vox-Short-Format #Voxstimme will Cathy Lugner zeigen, was es bedeutet einen Menschen zu pflegen. Ihre Oma und die ganze ältere Generation haben, ihrer Meinung nach, mehr verdient. Im Video sehen Sie, wie liebevoll Cathy mit Oma Helena umgeht!
Ein Appell an den Gesundheitsminster und millionen Menschen
Immer wieder muss die 31-Jährige weinen, wenn sie von ihrer an Demenz erkrankten Großmutter Helene spricht. Für Cathy Lugner ist sie seit ihrer Kindheit eine wichtige Bezugsperson. Es fällt ihr schwer sie heute zu sehen – „daliegend, an die Decke starrend“, wie sie uns im Interview für die #Voxstimme erzählt. Es war ein schleichender Prozess, die Krankheit ihrer Oma wurde in Stadien schlimmer. „Als ich noch jünger war, konnte ich nicht so gut damit umgehen“, erinnert Cathy Lugner sich.
„Erst als ich älter wurde und ausgebildet war“, verstand sie, wie wichtig die Kommunikation mit ihrer Oma ist. „Ich will ihr etwas von der unendlichen Liebe zurückgeben, die sie mir geschenkt hat, als ich noch ein kleines Mädchen war.“
Drei bis vier Monate im Jahr kommt Oma Helena nach Berlin

Eigentlich lebt die demente Oma Helena (87) in der Eifel. Einmal im Jahr für mindestens drei Monate wohnt sie im über 600 Kilometer entfernten Berlin bei ihrer Enkelin. Cathy Lugner entlastet ihre restliche Familie und vorallem ihre eigene Mutter, wenn sie sie zu sich nimmt. Als gelernte Krankenschwester weiß sie mit pflegebedürftigen Menschen umzugehen und trotzdem macht es sie fertig, wie sie uns im Interview verrät:
„Wenn das dann in der eigenen Familie passiert, ist man auch, wenn man professionell ist, immernoch irgendwo Mensch und Betroffener. Und das ist halt doch schon sehr belastend. Deswegen versuche ich meine Arbeit zu machen, bestmöglich. Um im besten Fall erst abends dran erinnert zu werden: mein Gott, wo ist die Zeit hin. Es fühlt sich so an, als wäre sie erst gestern...“ Immer wieder muss die junge Frau das Interview abbrechen und sich die Tränen wegwischen.
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"Viele wissen nicht, was Pflege bedeutet"
Aber was die Exfrau von Richard Lugner und Mutter von einer 12-jährigen Tochter noch trauriger macht, ist die schlechte finanzielle Unterstützung, die Menschen bekommen, die ihre Angehörigen pflegen. "Ich zieh' den Hut vor jedem, der das aus Liebe zu den Angehörigen macht“ sagt sie.
Nicht zum ersten Mal richtet sie ihr Wort an die Regierung. Schon 2020 beklagte Cathy Lugner die schlechten Arbeitsbedingungen für Pflegepersonal und die zu geringen finanziellen Leistungen. Verantwortlich dafür macht sie u.a. Gesundheitsminister Jens Spahn. „Die kurze Zeit, die ich das mache, bin ich schon im Eimer“, gibt der Realitystar zu und spricht ihren großen Respekt an alle aus, die tagtäglich privat oder beruflich Menschen pflegen. „Das höchste Gut auf der Erde ist der Mensch und das sollte in meinen Augen bezahlt werden“. Das war auch der Grund, warum Cathy Lugner den Job als Krankenschwester hinschmiss. (vko)