Dalmatiner-Hündin Lisa

"Reisekrankheit" Leishmaniose
hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf untersucht die Dalmatinerhündin "Lisa", die unter einer Hautkrankheit leidet. Der vorherige Halter hat Lisas neue Besitzerin darüber informiert, dass sich die Hündin vor längerer Zeit in Spanien mit Leishmaniose infiziert hat. Diese tückische Erkrankung, auch als Reise- oder Mittelmeerkrankheit bekannt, ist hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreitet, tritt aber auch in Nordafrika, Peru, Kolumbien und Indien auf. Hunde, die von Tierfreunden aus Urlaubsländern wie z.B. Spanien oder Italien nach Deutschland mitgebracht werden, können Überträger dieser oft tödlich verlaufenden Erkrankung sein und müssen deshalb noch am Urlaubsort oder direkt in Deutschland vom Tierarzt untersucht und getestet werden.
Ähnlich wie bei Malaria, wird Leishmaniose u.a. durch die Sand- oder Schmetterlingsmücke übertragen. Sie ist optisch hauptsächlich durch Veränderungen der Haut zu erkennen (Schuppungen, Borken, Knötchen, Haarausfall) und kann außerdem auf den Menschen übertragen werden! Es handelt sich um eine Krankheit, die nicht heilbar ist und sich in zwei unterschiedliche Verlaufsformen unterteilen lässt: die kutane Form beschränkt sich auf den Befall der Haut, während die viszerale Form, auch "Kala-Azar" oder "Schwarze Krankheit" genannt, die inneren Organe befällt.
Nicht auf Vorsorge verzichten

Hündin "Lisa" zeigt die für die kutane Leishmaniose typischen Läsionen an den so genannten exponierten Körperstellen, d.h. an Stellen, die stark beansprucht werden, wie Zehen, Füße, Ellbogen und Fersenbein. Dr. Wolf verabreicht der Dalmatinerhündin eine Salbe mit dem Wirkstoff Allopurinol, die auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden soll. Der Arzneistoff kann zwar die Vermehrung des Parasiten im Hund eindämmen, aber nicht heilen. Wie lange diese Therapie hilft, ist ungewiss.
Vor einer Reise in die betroffenen Regionen, sollte man unbedingt Vorsorge treffen und seinem Hund beispielsweise ein Halsband mit dem Wirkstoff Deltamethrin, wie das Scalibor Protectorband, anlegen. Der Wirkstoff zur Mücken- und Zeckenabwehr kann auch in Tropfenform im Spot-on-Verfahren auf das Fell des Hundes gegeben werden. Nur so kann eine Übertragung verhindert werden. Die beste Vorsorge trifft, wer sein Tier gar nicht erst in solche Gebiete mitnimmt!
Tiersprechstunde für Hunde
Kosmos, 2003
ISBN 978-3-440-09587-4, EUR 12,95
124 Seiten