Das Interview mit Volker Groth zur 1.000 Folge

Volker Groth im Interview zur 1.000 Folge auto mobil
Du bist von Anfang an bei „auto mobil“ dabei. Was macht den Erfolg des Magazins Deiner Meinung nach aus?
Wir waren mit unseren Themen immer am Puls der Zeit. Wir haben zudem die Bildsprache und die Themenauswahl sukzessive verändert und dem jeweiligen Geschmack der Zuschauer angepasst. Außerdem bieten wir nach wie vor die beste Themenmischung für Autointeressierte.
Was hat sich in 20 Jahren „auto mobil“ am meisten verändert?
Durch die Digitalisierung hat sich enorm viel geändert, sowohl beim Automobilbau als auch in der Medienlandschaft und bei der Fernsehtechnik. Das kann man nicht in Kürze zusammenfassen.
Kannst Du Dich noch an das Thema der ersten Folge erinnern?
Ich weiß noch, dass Peter Stützer das Ford-Crashtestzentrum besucht hat und wir hatten den neuen 5er BMW im Fahrbericht.
Gibt es einen Moment in den letzten 999. Folgen, der dir im Kopf geblieben ist?
Wir hatten eine Moderation bei der Polizeimesse in Münster geplant. Peter Stützer wurde allerdings kurzfristig krank und konnte nicht moderieren. Da haben wir kurzerhand unsere beiden Autobahnpolizisten aus der Beitragsreihe „Die Autobahnpolizei“ zu Moderatoren umfunktioniert. Nicht gerade preisverdächtig aber okay und unvergesslich..
Was war die größte Panne, die beim Dreh jemals passiert ist?
So richtig große Pannen hatten wir eigentlich nicht. Es gab viele kleine „Unpässlichkeiten“, Autos die noch vor Drehbeginn kaputt waren, verpasste Flüge oder zum Beispiel eine Sendung, bei der versehentlich die „nicht druckreifen Kommentare“ unseres Sprechers noch zu hören waren.
Welches war das schrillste Land, in dem ihr bisher gedreht habt?
Da fallen mir zwei Länder ein: Wir waren im Oman und haben darüber berichtet, dass Autobesitzer eine Strafe bekommen, wenn sich auf ihrem Auto zu viel Staub ablagert. Die müssen quasi alle zwei Tage ihr Auto waschen. In Afghanistan haben wir eine der gefährlichsten Straßen der Welt befahren, die Salang-Road. Erdrutsche, Sprengfallen, Raubüberfälle, Entführung durch Taliban – jederzeit alles möglich.
Wie können sich die VOX-Zuschauer einen ganz normalen Arbeitstag hinter der Kamera bei „auto mobil“ vorstellen?
Normal gibt es eigentlich nicht. Unsere Redakteure haben vielfältige Aufgaben. Recherche, Planung, Dreharbeiten weltweit, Beitragsfertigung inklusive Schnitt und Texten, Moderationsbetreuung, Sendungsbetreuung etc.
Was macht Dir an Deinem Job besonders viel Spaß?
Kein Tag ist wie der andere. Es kann jederzeit etwas passieren, so dass alle Vorbereitungen und Planungen hinfällig sind. Improvisation und schnelles Handeln ist dann gefordert. Wenn dabei noch was Gutes rauskommt – das ist ein tolles Gefühl.
Bei „auto mobil“ wurden bereits über 2500 Autos gefahren und getestet, welches muss Deiner Meinung nach unbedingt noch hinzukommen?
Keines. Alles was gut, schlecht, langsam, schnell, billig oder teuer war, haben wir schon präsentiert. Falls es irgendwann ein flugtaugliches Auto gibt wie im Spielfilm „Das fünfte Element“, sollten wir dabei sein.
Hast Du Dir aufgrund eines „auto mobil“-Beitrags schon einmal ein getestetes Produkt zugelegt?
Ja, schon oft. Vor allem Reifen.
Was wünscht Du Dir für die nächsten 1000 Sendungen?
Zufriedene und als Grundvoraussetzung vor allem: zahlreiche Zuschauer.
Wann und wie wurde überhaupt Deine Begeisterung für Autos entfacht?
Ich bin in der Nähe des Frankfurter Flughafens aufgewachsen. Die Amerikaner betrieben dort ab 1945 und während des kalten Krieges einen Stützpunkt der US-Luftwaffe mit bis zu 10.000 Soldaten, die Rhein-Main Air Base. In unserer Nachbarschaft wohnte ein Mitarbeiter des US-Geheimdienstes (zumindest lauteten die Gerüchte in der Nachbarschaft so), der in dieser US Air Base arbeitete. In unserer Straße gab es zu dieser Zeit (Ende der 60ziger Jahre) einen Opel Kadett, einen Opel Rekord, zwei VW Käfer und eine BMW R 27 (Motorrad). Der amerikanische Nachbar, der mich übrigens immer mit originalen US-Jeans versorgte, hatte einen dunkelblauen Mercedes 280 SL der Baureihe W 113 mit Weißwandreifen. Sonntags hat er mich manchmal mitfahren lassen. Klar, wer der Chef im Viertel war. Das hat nachhaltig geprägt.
Hast Du ein absolutes Traumauto und welches Auto fährst Du privat?
Ein Traumauto habe ich nicht. Derzeit fahre ich einen Volvo XC 60 und einen Mercedes 230 CE (W123), Baujahr 1981.
Wie oft fragen Dich Deine Freunde und Bekannten in Sachen Autos um Rat?
Zu oft.