DDR-Turbo

Die Formel Ost

Der ehemalige DDR-Bürger und Formel-Ost-Fahrer Helmut Thassler wollte sich nicht wie seine Genossen mit einem 24 PS-starken Trabant zufrieden geben. Als er heimlich im Westfernsehen das erste Mal einen Porsche sah, war für ihn alles klar: Den musste er haben! Fünfzigtausend Westmark sollte das Traumauto kosten. Ein Haufen Geld. Außerdem war unklar, wie das verbotene Wunschobjekt nach Leipzig kommen sollte...

auto mobil besucht den Formel Ost-Fahrer Helmut Thassler
auto mobil besucht den Formel Ost-Fahrer Helmut Thassler

Motorsport mit sozialistischen Flitzern

Übrigens: Die Formel Ost, ab Mitte der siebziger Jahre der "Pokal für Frieden und Freundschaft der sozialistischen Länder", war das Pendant zur Formel 1 des Westens.

Ein Rennwagen war der Melkus MT77. Das MT steht für die Konstrukteure Ulli Melkus und unseren Protagonisten Hartmut Thassler.

Die Rennautos wurden aus Teilen verschiedener Ostautos zusammen gebastelt, nur Sowjet-Technik war erlaubt. So sorgte ein 140 PS starker Lada-Motor für den Antrieb, das Getriebe stammte vom Wartburg 311.

Die bekanntesten Schauplätze der DDR-Rennen waren der Sachsenring und die Rennstrecken in Schleiz und Frohburg. Die Rennen waren gut besucht: Oft gab es über 300.000 Zuschauer. Das Interessante bei diesem Sport: Jeder hatte die gleichen Voraussetzungen. Außerdem galt es den Ersatzteilmangel im Osten zu bewältigen.

Auch heute gibt es die Formel Ost noch: Regelmäßig wird der HAIGO-Cup (Historische Automobilrennsport Interessen Gemeinschaft Ostdeutschland) ausgetragen.

Die Regeln sind wie früher: Nur Ost-Fahrzeuge und -Technik sind erlaubt.

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