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DER HUNDEKAUF

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HUND IM HAUS

6 Fragen, die Sie sich vor dem Kauf eines Hundes unbedingt stellen sollten...

-Habe ich genug Platz für einen Hund?

-Wer übernimmt die täglichen Pflichten, wie Spazierengehen, Erziehung, Pflege, Fütterung, Streicheleinheiten und Ansprache?

-Kann ich mir die anfallenden Kosten für die Haltung eines Hundes leisten (Kauf, Futter, Steuern, Versicherung und Tierarztkosten)?

-Haben eventuell Vermieter, Nachbarn oder Familienmitglieder etwas gegen die Anschaffung eines Hundes? Alle sollten zustimmen.

-Leidet jemand im Haus oder in der Familie an einer Hundeallergie?

-Wer versorgt den Hund, wenn ich im Urlaub bin, oder mich kurzfristig nicht um den Hund kümmern kann?

Wenn Sie all diese Fragen im Vorfeld ehrlich und positiv geklärt haben, müssen Sie sich entscheiden was für ein Hund es werden soll.

WELCHER HUND?

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Der mögliche Nachteil von Mischlingshunden ist, dass man die Ausgangsrassen manchmal nicht kennt und nicht weiß, was für eine Größe der Hund erreichen wird und ob er vielleicht einen besonderen Jagdtrieb hat, oder zu Aggressivität neigt. Das Verhalten und den Charakter von Rassehunden kann man zwar auch nicht hundertprozentig hervorsagen, doch generell treffen die rassetypischen Merkmale z. B. bei Wach-, Jagd- oder auch Hütehunden zu. Wenn Sie jedoch die Möglichkeit haben, sich die Eltern des Mischlings anzusehen und sich über die Ausgangsrassen zu informieren, kann ein individueller Mischling ein toller Hund für Sie sein.

DIE SUCHE NACH DEM HUND

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Welche Hunderasse passt zu mir?

Nicht die Optik, sondern ob der Hund zu einem passt, sollte ausschlaggebend sein.
- Wenn man die spezifischen Bedürfnisse der Rasse (Wach-, Hüte- oder Jagdtrieb) auch artgerecht befriedigen kann, ist der Hund geeignet. Wenn ein Arbeitshund wie ein Border Collie nicht ausgelastet oder beschäftigt ist, kann er unzufrieden oder sogar aggressiv werden.
- Wenn man wenig Platz hat sollte man sich einen eher ruhigeren Hund aussuchen. Gewöhnlich gilt zwar die Regel "Kleine Wohnung, kleiner Hund", doch es gibt durchaus auch kleinere Hunde, die in einer größeren Wohnung leben sollten und größere Hunde, die bei ausreichender Bewegung gut auch in kleinen Wohnungen leben können.
- Wenn man Kinder hat, sollte man sich auch für eine kinderfreundliche Rasse entscheiden. Die meisten Hunde mögen Kinder, wenn sie an sie gewöhnt sind und die Kinder ihre Ruhephasen respektieren und sie nicht beim Fressen und dergleichen stören. Je nach Alter der Kinder eignen sich unterschiedliche Rassen, wobei man sich bei sehr kleinen Kindern keinen allzu großen Hund anschaffen sollte und etwas ältere Kinder auch in der Lage sein sollten, den Hund an der Leine zu führen.

Wollen Sie einen Rüden oder eine Hündin?

Hündinnen sind meist kleiner, zierlicher und leichter erziehbar als Rüden, allerdings sind sie zweimal im Jahr ca. drei Wochen lang läufig.

Möchten Sie einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim?

 Wenn Sie sich für eine bestimmte Rasse entschieden haben, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Tierheim ausgerechnet Welpen dieser Rasse hat. Wenn Sie allerdings keine bestimmten Rassewünsche haben, ist es sinnvoll, bei einem Tierheim Ihrer Nähe nachzufragen, ob es dort Welpen abzugeben gibt. Möglicherweise haben Sie Glück.

Die Auswahl eines Züchters

Gute Züchter wollen einen vor dem Kauf kennen lernen. Sie stehen einem sowohl vor als auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite. Bei einem vertrauenswürdigen Züchter können Sie sich auch immer die Elterntiere, oder zumindest die Mutter Ihres Welpen ansehen. Das ist wichtig, denn so wissen Sie wie Ihr Hund später einmal aussehen wird. Ob die Welpen bei guten Züchtern aufgewachsen sind, äußert sich auch darin, ob sie Familienanschluss haben, die notwendigen Impfungen und Entwurmungen erhalten haben und beim Abholen nicht jünger als 8 Wochen sind. Vorher sollten die Welpen nämlich nicht von Mutter und Geschwistern getrennt werden.

VORBEREITUNGEN

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Haben Sie einen Garten, so sollten Sie diesen sicher einzäunen, damit der Hund nicht ausbüchsen kann.

Treppen müssen gesichert werden, weil Welpen, da sie sich noch im Wachstum befinden, keine Stufen laufen sollten.

Steckdosen und frei auf dem Boden liegende Elektrokabel müssen gesichert werden, da Welpen ihre Nase überall hineinstecken und alles anknabbern.

Alle weiteren Gegenstände, die für den Welpen gefährlich werden könnten, müssen aus der Wohnung entfernt oder sichergestellt werden.

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Für die Grundausstattung eines Welpen brauchen Sie einen der Größe angepassten Schlafkorb, der später eine Rückzugsmöglichkeit für den Vierbeiner darstellen wird.

Sie benötigen zwei Näpfe für Futter und Wasser, Halsband, Leine, Pflegeutensilien, Spielzeug und welpengerechtes Futter.

Wenn Sie all diese Gegenstände besorgt haben, müssen Sie den richtigen Platz dafür finden. Der Platz sollte möglichst beibehalten werden, um den Welpen nicht unnötig zu verwirren.

Bevor Sie Ihren Hund nach Hause holen, sollten Sie sich einen Haustierarzt aussuchen, den Sie bei Problemen konsultieren können.

DER EINZUG

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In der ersten Zeit sollte der Welpe rund um die Uhr beaufsichtigt werden. Die Familie ist ab jetzt der "Rudelersatz". Ein Tuch oder eine Decke mit dem vertrauten Geruch der Wurfgeschwister oder der Mutter machen dem Welpen das Einleben im neuen Zuhause leichter.

Lassen Sie den Welpen sein neues Heim in Ruhe "beschnuppern" und halten Sie ihn von Gefahrenquellen wie Stromkabeln fern. Zeigen Sie ihm seine Rückzugsmöglichkeit, d.h. sein Körbchen oder seine Decke. Welpen brauchen in den ersten Wochen sehr viel Schlaf.

Erkundigen Sie sich nach dem bisherigen Fütterungsplan des Welpen und halten Sie die gewohnten Zeiten ein. Lassen Sie verschmähtes Futter nicht zu lange stehen, da Vierbeiner durch eine ständig erreichbare Futterquelle wählerisch werden können.

Bieten Sie Ihrem Welpen Spielzeuge und Knabberartikel an, damit er vor allem in der Zeit des Zahnwechsels (ca. 4. bis 5. Monat) sein Kauverlangen ausreichend befriedigen kann. Dann knabbert er auch keine Möbel an.

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Gewöhnen Sie Ihren Welpen an die Fell- und Krallenpflege. Da sich Welpenkrallen noch nicht genügend abnutzen, müssen sie mitsamt der Daumenkralle von Zeit zu Zeit gekürzt werden. Wichtig: Blutgefäße dürfen dabei nicht verletzt werden!

Für eine erfolgreiche Erziehung sollten sich die Familienmitglieder von Anfang an auf feste Regeln einigen und die gleichen Kommandos benutzen. Bleiben Sie konsequent!

Pfützchen und Häufchen im Haus sind am Anfang das Normalste der Welt. Mit entsprechender Umsichtigkeit lassen sich Welpen jedoch schnell zur Stubenreinheit erziehen. Bemerken Sie, dass der Welpe unruhig umherläuft oder schnüffelt, bringen Sie ihn nach draußen und loben Sie jedes dort verrichtete Geschäft. Vor allem nach dem Schlafen und einige Zeit nach dem Fressen müssen sich Welpen erleichtern. Sollte doch einmal ein kleines Malheur passiert sein, bestrafen Sie Ihren Hund nicht.

Achten Sie auf die Einhaltung des Impf- und Entwurmungsplans.

ERNÄHRUNG

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Bis ungefähr zur 5. Lebenswoche ernähren sich Welpen ausschließlich von Muttermilch. Danach muss nach und nach mit der Zufütterung begonnen werden.

Das Futter muss ausgewogen sein, da Ernährungsfehler im Welpenalter zu bleibenden Schäden führen können.


Fertigfutter
Im Handel sind an das Alter des Hundes angepasste Futtermischungen erhältlich. Spezielle Futtersorten für Welpen und Junghunde enthalten alle für das Tier wichtigen Nährstoffe. In der ersten Zeit sollte das vom Züchter verwendete Produkt weitergefüttert werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Bei der Umstellung auf ein anderes Fertigprodukt sollten sie sich im Fachhandel, bzw. von ihrem Tierarzt oder Züchter beraten lassen.

Kochen für den Welpen
Es besteht auch die Möglichkeit, das Welpenfutter selbst zuzubereiten. Es muss jedoch alle vom Hund benötigten Nährstoffe - Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe - enthalten, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.

Bestimmte Fleisch- und Fischsorten, Reis, Nudeln, gekochte Möhren oder geriebener Apfel gehören zu den geeigneten Bestandteilen einer ausgewogenen Welpennahrung.

Der Vorteil selbst angefertigter Hundenahrung sind die verschiedenen Variationsmöglichkeiten. So kann gegebenenfalls der Anteil einzelner Nährstoffe, wie z.B. an Vitaminen erhöht werden.

Wichtig ist, dass Sie die einzelnen Fleischsorten richtig zubereiten. So darf der Hund z. B. niemals Schweinefleisch fressen, da so Krankheiten übertragen werden können. Verfüttern Sie auch keine Innereien wie Leber und Niere, da diese Giftstoffe enthalten.

BUCH-TIPPS

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In vielen Hundebüchern finden Sie Anleitungen zum Herstellen von Hundenahrung. Hier einige Beispiele:

Das Welpen-Handbuch
Dr. Lehari, Gabriele
Reihe: hundkatzemaus Praxisbuch
Cadmos Verlag, 2005
ISBN 978-3-86127-621-0, EUR 14,90
96 Seiten, zahlr. farb. Abb.

Das koche ich meinem Hund
...weil er's mir wert ist!.
Haag, Gaby
Blv Buchverlag, 2002
ISBN 978-3-405-16218-4, EUR 9,95
95 Seiten, zahlr. farb. Abb.

Die 3-Sterne Hundeküche
Grell-Hansohm, Petra
Vgs Verlagsges., 2001
ISBN 978-3-8025-1450-0, EUR 6,89
94 Seiten, zahlr. farb. Abb.

SPAZIERGÄNGER-KNIGGE

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Welpen sollen noch keine langen Strecken zurücklegen, weil zu große Anstrengungen ihren Gelenken schaden können. Kleinere Spaziergänge sind aber wichtig, damit sie ihre Umgebung erkunden und sich an die Leine gewöhnen können.

Junge Hunde brauchen regelmäßig Kontakte zu ihren Artgenossen, um sich normal zu entwickeln und später friedfertig und sicher mit ihnen umgehen zu können. Gehen Sie anderen Hunden nicht aus dem Weg, um ihren Welpen zu schützen. Junge Hunde beherrschen Unterwerfungszeichen und wenden sie schleunigst an, wenn ihnen eine Begegnung nicht geheuer ist.

Rufen Sie ihren Welpen rechtzeitig zu sich und leinen sie ihn an, wenn eine Gefahr droht. Auf diese Weise kann er Jogger, Autos, Motorrad- oder Fahrradfahrer in Ruhe beobachten und wird mit der Zeit lernen, keine Angst davor zu haben, bzw. hinter ihnen her zu jagen.

Loben Sie Ihren Welpen für seine Geschäfte, damit er sie bald auf Aufforderung erledigen wird. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob der Kot wohlgeformt ist, um eventuelle Krankheiten rechtzeitig erkennen zu können.

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Nehmen Sie Rücksicht auf andere Menschen und entfernen Sie z.B. Hundehäufchen auf Gehwegen und in Vorgärten. Nehmen Sie stets Plastiktüten für Notfälle auf den Spaziergang mit.

Rubbeln Sie Ihren Hund nach einem Regenspaziergang mit einem Frotteetuch trocken, um Erkältungen zu verhindern.

Buchtipps:

Das Welpen-Handbuch
Dr. Lehari, Gabriele
Reihe: hundkatzemaus Praxisbuch
Cadmos Verlag, 2005
ISBN 978-3-86127-621-0, EUR 14,90
96 Seiten, zahlr. farb. Abb.

Das große GU Praxishandbuch Hundeerziehung
Schlegl-Kopfler, Katharina
GU Verlag
ISBN: 3774288445 EUR 19,90
288 Seiten, zahlr. farb. Abb.