Der Hundeprofi unterwegs: Martin Rütter begleitet Ivana und Therapiehund Emma
Martin Rütter ist wieder unterwegs, um besondere Menschen und ihre Hunde kennenzulernen. Ivana Seger mit ihrer Therapiehündin Emma ist eine davon. Die beiden begleiten sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg und geben ihnen Kraft und Ruhe. Für den Hundeprofi ist dieser Besuch im Hospiz beklemmend und nicht so einfach.
Martin erfährt von Sarah ihr trauriges Schicksal
Für Martin Rütter geht es ins Flörsheimer Hospiz "Lebensbrücke". Dort kümmern sich Emma und ihre Besitzerin unter anderem um die krebskranke Sarah und ihre fünfjährige Tochter Maya. Für beide ist das Spielen und Schmusen mit Emma eine willkommene Abwechslung, die sie ihr schweres Schicksal wenigstens für eine Weile vergessen lässt.
Die 29-jährige Sarah erzählt Martin von ihrem schweren Schicksal und streichelt dabei ununterbrochen die verschmuste Emma, die sich eng an Sarah schmiegt. Dem Hundeprofi fällt das natürlich auf und er möchte wissen, was Emma der todkranken Sarah bedeutet. "Beruhigung. Sie strahlt Wärme aus und wenn Ivana und ich unsere Gespräche führen, fällt es mir leichter zu erzählen", schwärmt sie von dem treuen Vierbeiner. Die Tatsache, dass es im Hospiz einen Hund gibt, ist für sie wunderschön: "Ich könnte es mir hier mittlerweile ohne Emma gar nicht mehr vorstellen. Das gibt mir schon viel."
Martin Rütter: "Da hast du doch mit jedem Tag etwas gewonnen, den du geschafft hast"
Martin Rütter ist selber Vater einer Tochter in Mayas Alter. Er versucht sich in Sarahs Situation hinzuversetzen. Er möchte von der unheilbar kranken, jungen Frau wissen, ob irgendetwas anders verlaufen wäre, wenn sie ihre kleine Tochter nicht hätte. "Ja, wäre es. Ich hätte von Anfang an keine Chemo-Therapie gemacht", erklärt Sarah dem Hundeprofi. "Ich habe gekämpft für Maya. Ich habe gehofft, dass es etwas bringt für Maya", gibt Sarah etwas geknickt zu. "Hat es ja auch", ist sich der Hundeprofi sicher. "Das ist doch ein ganz offenes Kind. Da hast du doch mit jedem Tag etwas gewonnen, den du geschafft hast. "Ja, für sie hab' ich das ja auch gemacht", betont Sarah noch einmal.
Das Wichtigste für Sarah ist, dass sie ihre kleine Tochter gut untergebracht weiß. "Das ist eine Langzeit-Pflegefamilie und Maya fühlt sich dort auch sehr wohl", freut sie sich. Und die ganze Zeit in der Sarah Martin ihre Geschichte erzählt, weicht die treue Emma nicht von ihrer Seite. Martin Rütter findet es großartig, wie sehr sich Hunde auf Menschen einlassen können und wie tapfer Sarah mit ihrem Schicksal umgeht.