Designer Guido Maria Kretschmer im Interview

Guido Maria Kretschmer über "Shopping Queen"!
Im Interview plaudert Guido Maria Kretschmer über die neue Styling-Doku "Shopping Queen". Der Designer ist es gewohnt, echte Stars auszustatten. Bei Shopping Queen freut er sich auf Outfits von ganz gewöhnlichen Frauen.
Dürfen die Kandidatinnen nach Belieben shoppen oder wird ihnen ein Motto mit auf die große Einkaufs- und Stylingtour gegeben?
Ein Motto ist definitiv die Grundlage für unsere Wochenaufgabe. Gerade das ist natürlich sehr spannend - in einem Contest zu sehen, wie unterschiedlich Frauen a) ein Motto interpretieren, b) auf ihrem Weg ihren Look finden und c) eben auch den Look der anderen beurteilen, wenn man selbst die gleiche Aufgabe hatte. Das ist spannend und ganz eng verbunden mit der Idee von "Shopping Queen".
Welche Aufgabe haben Sie in der neuen VOX-Sendung "Shopping Queen"?
Meine Aufgabe ist es sicher, mit einem Profi-Blick als Modedesigner die Damen zu beurteilen und zu begleiten. Ich als Designer verstehe mich als Partner und manchmal auch als "textile Instanz", um einen Look beurteilen zu können.
Was reizt Sie besonders an Ihrer neuen Aufgabe?
So reizvoll wie Mode im Generellen ist, sind eben auch Frauen mit ihren unterschiedlichen Wahrnehmungen und Interpretationen von Mode und Style. Schon als Kind fand ich es spannend, Frauen beim Shoppen zu beobachten. Das war sicher einer der Gründe, warum es mir die Idee von "Shopping Queen" so angetan hat. Frauen beim Shoppen zu beobachten, kann eine große Freude sein, ist es doch ein Garant für viel Drama, was wiederum immer amüsant ist.
Welche Überraschungen darf der VOX-Zuschauer von "Shopping Queen" erwarten?
Ich glaube, eine Menge Überraschungen sind möglich, weil die verschiedenen Regionen Deutschlands, die verschiedenen Frauen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft ein spannendes Miteinander garantieren wird. Zudem wird es interessant sein, dass Style und Geschmack nicht nur mit Geld zu tun haben, sondern auch mit der eigenen Wahrnehmung.
Haben Sie als Experte am Ende Einfluss auf die Bewertungen der Kandidatinnen?
Absolut, da auch ich die einzelnen Looks der Damen bewerten werde und somit Teil der Gesamtbeurteilung bin. Das finde ich übrigens sehr wichtig, weil ich als Designer auch einen Look etwas objektiver beurteilen kann als eine Mitstreiterin, die mich schon seit drei Tagen nervt oder aber zur neuen besten Freundin auserkoren wurde.
Wie viel Zeit haben die Kandidatinnen, um ein passendes Outfit zu finden und wie groß ist das Shopping- und Stylingbudget?
Unser Budget beträgt 500 Euro, was für die Eine sehr viel sein kann und für die Nächste ein unlösbares Problem darstellt, da mit diesem Budget nicht nur ein Outfit, sondern auch Schuhe, Accessoires, Make-up und eine tolle Frisur gefunden werden muss. Das Zeitlimit dafür beträgt vier Stunden, das ist sehr sportlich und setzt eine gute Planung und etwas Organisation voraus.
In einem Interview mit der "Elle" sagten Sie einmal: "Eleganz ist der letzte Luxus unserer Tage. Sie schenkt Blicke der Bewunderung" - Wie oft haben Sie die gestylten Kandidatinnen auf Anhieb bewundert?
Eine Frau, die ihren Look gefunden hat, wird immer bewundernswerte Blicke ernten, das ist so sicher, wie dass ein Rock in Größe 38 ohne Elasthan keine tragen sollte, die eigentlich eine 44 hat. Es haben mich einige Kandidatinnen auf Anhieb positiv überrascht und bei manchen ist die Enttäuschung eben auch groß. Denn natürlich darf nicht vergessen werden, dass selbst aus dem schönsten Kleid immer ein Kopf oben herausschaut.
Kretschmer macht zwischen Stars und "Shopping Queen"-Kandidaten keinen Unterschied
Als Modedesigner statten Sie internationale sowie auch nationale Schauspielerinnen wie Jane Seymour und Charlize Theron oder Veronica Ferres aus - ein großer Unterschied zu Ihren Tätigkeiten bei der neuen VOX-Sendung "Shopping Queen"?
Ich würde mal sagen, nein. Jede Frau ist eine Frau und jede, die schön sein möchte, will eben schön sein. Da gibt es keinen Unterschied zwischen einem Star und einer "Shopping Queen"-Kandidatin. Ich denke, dass jede, die sich einem größeren Publikum präsentiert, auch den Wunsch hat, perfekt auszusehen. Was natürlich perfekt für die Einzelne ist, kann sich sehr unterscheiden - von einer Hollywooddiva, die viel Zeit dafür aufwendet, der Star zu sein, der sie ist im Gegensatz zu einer Hausfrau, die gern im Jogginganzug auf dem Sofa sitzt und dann für "Shopping Queen" zum Vamp werden soll. Vermutlich sitzen sehr viele Traumfrauen auf deutschen Sofas, die nur ein bisschen Beratung bräuchten - Gleiches gilt übrigens auch für so manchen Hollywoodstar.
Welche Kandidatinnen bewerben sich denn als "Shopping Queen"? Lässt sich da ein Muster feststellen oder gehen die Bewerbungen durch alle Altersschichten?
Genauso ist es. Eine echte "Shopping Queen" kennt kein Alter, keine Konfektionsgröße und keine Angst vor Budget- und Zeitvorgaben.
Nicht jede Teilnehmerin wird immer das richtige Styling finden. Wie oft raufen Sie sich da als Designer die Haare?
Ich bin natürlich Kummer gewöhnt und manchmal muss man schmunzeln, manchmal ist man erschrocken und manchmal haut es mich auch fast vom Stuhl. Aber mit etwas guter Beratung und Goodwill kann man jedes Outfit retten. Das heißt natürlich nicht, dass es hoffnungslose Fälle gibt. Ein O-Punkte-Outfit ist eben auch ein Statement für einen Look.