Diana Eichhorn bei den Hornissen
Keine Panik vor Hornissen!
Schwarz-gelb, groß und angsteinflößend - Hornissen zählen nicht zu den Lieblingstieren der Menschen. Groß sind sie tatsächlich - die Weibchen können bis zu vier Zentimeter lang werden. Einen Stachel haben die Brummer auch. Dass jedoch schon drei Hornissenstiche einen Menschen töten können, ist ein weit verbreitetes Schauermärchen. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen kann ein gesunder, 70 kg schwerer Mensch ohne Allergie an die 1000 Stiche aushalten, selbst Mäuse überleben sechs Hornissenstiche auf einmal und Ratten sogar 70.

Nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung reagiert allergisch auf das Hornissengift. Die Panik sitzt im Kopf: Zwar schmerzt der Einstich des Stachels, giftig ist das aber noch lange nicht. Außerdem sind Hornissenstiche selten. Die großen Wespen brauchen einen "stichfesten" Grund, um Menschen anzugreifen. Im Gegensatz zu anderen Insekten stören sie auch keine Kaffeetafel, denn aus Süßem machen sie sich wenig.
Was ist zu beachten?

hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht heute das Ehepaar Gerda und Willi Beck. Die beiden haben nicht nur Hornissen in der Nachbarschaft, sondern als direkte Untermieter. Normalerweise sind Baumhöhlen, Dachböden und Vogelkästen beliebte Nistplätze für die Tiere. Die Becks konnten allerdings beobachten, wie vor ihrem Fenster eine ganze Hornissen-Wohnanlage entstand. Ein riesiges, 2,5 Meter langes Nest hängt mittlerweile unter dem Rollladenkasten. Gerda und Willi Beck versichern, dass sie eigentlich keine Angst vor den großen und in Signalfarben gehaltenen Insekten haben. Soweit es geht, lasse man sich gegenseitig in Ruhe.
Von Naturschutzwart Heiner Schmidt lässt sich hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn außerdem erklären, was bei der Entdeckung eines Hornissennestes zu tun ist und welche Vorsichtsmaßnahmen man einhalten sollte. Befindet man sich im unmittelbaren Nestbereich, also zwei bis vier Meter entfernt, müssen einige Verhaltensregeln beachtet werden:
So sollten starke Erschütterungen vermieden werden, um die Insekten nicht zu stören. Außerdem sollte man sich der Flugbahn der dicken Brummer nicht in den Weg stellen. Auf diese Weise bleiben die Hornissen für den Menschen ungefährlich.
Umsiedlung?

In den meisten Fällen ist eine Umsiedlung der Hornissennester nicht nötig. Hornissenstaaten sind einjährig und verlassene Nester werden im darauf folgenden Jahr nicht mehr wiederbesiedelt. Hornissen sind für den Menschen außerdem nützlich: Ein großes Volk verfüttert täglich etwa ein halbes Kilogramm Insekten an ihre Brut. Für den Menschen lästige Wespen, Fliegen und Bremsen müssen dabei ihr Leben lassen. Gelegentlich stehen auch Heuschrecken und Großlibellen auf dem Speiseplan. In 80% der Fälle kann das Hornissennest bleiben, wo es war. Sind jedoch Allergiker in unmittelbarer Nähe, oder wird die psychische Belastung der Menschen zu groß, kann der Hornissen-Experte mit speziellen Geräten ganze Hornissenvölker gefahrlos umsiedeln. Hornissenkästen schaffen den nützlichen Tieren dann Platz für ihr friedliches und sozial hoch entwickeltes Leben.
Bei Gerda und Willi Beck war eine Umsiedlung nicht mehr möglich. Dafür war das Hornissennest einfach zu groß.
Aber das Ehepaar hat sich mit seinen Untermietern auf Zeit arrangiert.