Diana Eichhorn informiert über artgerechte Beschäftigung

Katzen spielen für ihr Leben gern! Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht jagen, pirschen, springen und an Federn sowie Stoffen herumzupfen. Beschäftigungsmöglichkeiten für die Stubentiger machen nicht nur Spaß: Sie schweißen Katze und Mensch auch enger zusammen, fördern die Fitness und fordern den Verstand. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht Eva Zernack vom Tierschutz-Team-Koeln e.V. und ihre Stubentiger. Auch Pflegetiere haben ein Recht auf artgerechte Beschäftigung und so zeigt Eva mit ihrer Rasselbande, wie Katzen zum Spiel motiviert werden können und welche Beschäftigungs- und Gestaltungsmöglichkeiten es überhaupt gibt. Hier erfahren Sie, wie Sie ihre Energiebündel artgerecht und abwechslungsreich auslasten.
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Katzen werden seit etwa 9.500 Jahren als Haustiere gehalten. Trotz dieser langen Zeit des Zusammenlebens von Mensch und Tier, ist der Jagdinstinkt der kleinen Stubentiger nie ganz verloren gegangen. Verfolgungsjagden und das Heranschleichen an die Beute erfolgen dabei ganz intuitiv. Wenn dieser Jagdinstinkt nicht ausreichend befriedigt wird, wird der Samtpfote schnell langweilig. Das kann dazu führen, dass sie träge und schließlich sogar krank vor Langeweile werden können. Ist der Stubentiger nicht genügend ausgelastet, müssen meist Tapeten, Gardinen und Polstergarnituren darunter leiden. Mit Spielzeugen, die den Jagdinstinkt wecken, schafft man schnelle und unterhaltsame Abhilfe. Katzenangelspiele gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Größen. Durch herumwirbelnde Bewegungen können hier die Verhaltensweisen von Vögeln, Mäusen und anderen Fluchttieren imitiert werden. Da kann selbst die bequemste Katze nicht widerstehen und wird aktiv.
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Als Zeitvertreib für Katzen werden häufig die klassischen Spielzeuge herangezogen: Bälle, Stoffmäuse oder Wollknäuel. Durch komplexere Spielstrategien werden die Katzen allerdings noch besser gefordert. Das Clickertraining ist eine wirkungsvolle Methode, die nicht nur der unterhaltsamen Beschäftigung für Tier und Mensch dient. Durch das akkustische Klick-Signal können den Katzen auch bestimmte Verhaltensweisen antrainiert werden. Hat sich der Stubentiger in einer Trainingssituation richtig verhalten, wird das Klicksignal gegeben und er erhält ein Leckerchen. Schon bald ersetzt allein das Geräusch die ursprüngliche Belohnung (Streicheleinheiten, Leckerchen oder guten Zuspruch). Der Erfolg spricht dabei für sich: Für einfache Kunststücke werden nur ein paar Tage Training und Konditionierung benötigt.
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Um eine Wohnungskatze auch während der Abwesenheit des Katzenhalters (beispielsweise während der Arbeitszeit) zu beschäftigen, eignen sich kleine Denkspiele ganz besonders. Damit sich die Bemühungen der kleinen Genies auch lohnen, kann Trockenfutter eingesetzt werden. Dabei wird dem Stubentiger das Leckerli durch kleine Tricks und Kniffe nicht direkt zugänglich gemacht. Ganz wie in der freien Natur muss sich das Mini-Raubtier seine Nahrung selbst erarbeiten. Für die einfachste Variante aller Denkspiele genügen lediglich ein Plastikbecher und ein Bierdeckel. Das Trockenfutter wird in den Becher gelegt, der Bierdeckel darauf platziert und schon kann der Spaß losgehen. Ganz nebenbei werden auch noch der Verstand, die Geschicklichkeit, die Auffassungsgabe und die Pfotenfertigkeit trainiert und ausgebaut.
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Sogenannte Fummelbretter lassen selten Langeweile aufkommen. Hier können sich die Katzen körperlich und geistig austoben. Wer an die kleinen Leckerchen gelangen möchte, muss sich etwas einfallen lassen. Stubentiger, die nicht so sehr auf Futter anspringen, können übrigens auch mit kleinen Spielzeugen motiviert werden. Wichtig ist, dass der Beutetrieb geweckt wird. Das Objekt der Begierde wird in relativ leicht zugänglichen Verstecken platziert. Die Katze muss ihre Pfoten und ihren Kopf benutzen, um an den Extrabonus zu gelangen. Kleine Löcher oder Gefäße mit runder Öffnung kommen einem Mausloch sehr nahe, was wiederum den natürlichen Jagdinstinkt weckt. Viele Fummelbretter bestehen aus verschiedenen Elementen, die individuell zusammen- und auch umgebaut werden können. Kreative Tierfreunde können diese Spielzeuge auch selbst herstellen. Befestigt man beispielsweise kleine Waschmitteldosierer aus Plastik an ein kegelförmiges Gebilde und befüllt diese mit je einem Leckerli, ist die Katze für einige Zeit lang beschäftigt. Wer sein Tier über längere Zeit hinweg beschäftigen will, sollte allerdings die tägliche Portion Trockenfutter dafür verwenden. Immerhin soll das Spielen die Sportlichkeit fördern und nicht zunichte machen.
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Eva Zernack und das Tierschutz-Team-Köln:
Telefon: 02202-9609873
E-Mail: kontakt@tierschutz-team-koeln.de
Homepage: www.tierschutz-team-koeln.de
Die DA BIRD Spezialfederangel aus den USA, das hölzerne Intelligenzspiel CAT´S BOX, das CATNIP-SPRAY und die anderen klassischen Katzenspielzeuge aus dem Beitrag sind im Handel erhältlich.
Literatur zum Thema:
Das Buch SPIEL UND SPAß FÜR KATZEN – DIE SCHÖNSTEN SPIELIDEEN FÜR KATZEN von Denise Seidl liefert über 50 Ideen, wie man seine Katze sinnvoll und originell beschäftigen kann. Hier werden Angelspiele, Denkaufgaben, Suchspiele und Varianten des Agilitysports vorgestellt. Außerdem gibt es viele Tipps zum geeigneten Katzenspielzeug. Für kreative Katzenfreunde liefert das Buch viele Anleitungen, um Spielzeug selber nachzubauen.
Im Buch CLICKERTRAINING FÜR KATZEN – ERZIEHUNG MACHT SPAß von Martina Braun werden die verschiedenen Möglichkeiten des Clickertrainings vorgestellt. Hier werden nicht nur die ersten Schritte einer richtigen Konditionierung anschaulich erklärt. Das Buch zeigt auch Wege zu neuen Verhaltensweisen und stellt kleine sowie große Kunststücke vor.
Das Buch WOHNUNGSKATZEN von Gabriele Linke-Grün und Monika Wegler geht im Speziellen auf die Bedürfnisse von Wohnungs- und Hauskatzen ein. Hier werden viele Beschäftigungsmöglichkeiten, Intelligenzspiele, kleinere Kunststücke und verschiedene Katzenspielzeuge vorgestellt. Viele Hintergrundinformationen machen deutlich, warum Wohnungskatzen entsprechend ausgelastet werden sollten.
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