Diana Eichhorn und der Retromops
Retro-Mops - Große Schnauze, viel dahinter
Das Thema Mops ist eine zweischneidige Angelegenheit. Die Einen finden sie niedlich und zum Dahinschmelzen. Andere sind der Meinung, dass der Mops als Rassehund maßlos überzüchtet wurde. Immerhin lässt sich nicht leugnen, dass viele Möpse unter Atemnot und Hautkrankheiten leiden. Schuld daran sind oft die minimal ausgeprägten Schnauzen und der extreme Faltenwurf der Haut. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht Birgit Schröder und ihre Retromopszucht vom Johannesberg. Hier nimmt sie nicht nur die (wieder vorhandenen) Schnauzen der Rasselbande unter die Lupe. Sie informiert auch über neue Wege der Hundezucht und zeigt, wie sportlich und agil die kleinen Vielfraße sein können...

Der ursprüngliche Mops stammt aus China und unterscheidet sich im Aussehen stark von den heutigen Züchtungen. Immerhin hat der kleine Hund auf alten Abbildungen noch eine hervorstehende Schnauze und einen richtigen Fang. Als angesagte Modehunde können die Opfer extremer Überzüchtung nur noch davon träumen. Ihre Schnauzen sind platt, was die nötige Luftzufuhr verhindert. Durch Rückzüchtungen sollen die kleinen Knautschgesichter wieder gesünder und agiler werden. Hierfür ist allerdings eine Fremdeinzucht nötig. Der Jack Russell Terrier besitzt die richtige Größe, Sportlichkeit und eine ausgeprägte Schnauze. Das ruhige Gemüt des Mopses ist nicht in Gefahr. Immerhin wird der Jagdtrieb nicht in dem Maße weitervererbt wie ein manifestiertes Charakterwesen. Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Ein kleiner und doch langbeiniger Mops mit einer ausgeprägteren Schnauze. Dieses Kerlchen hat Spaß an der Bewegung: Eben mopsfidel, ohne lautes Röcheln!
Das Buch UNSERE STIMMEN FÜR DEN HUND - ANMERKUNGEN ZUR LAGE DES RASSEHUNDES von Christoph Jung setzt sich kritisch mit Themen wie Überzüchtung, Gesundheit von Rassehunden und den Schattenseiten von Zuchtangebot und Nachfrage auseinander. In Beiträgen und kritischen Anmerkungen kommen über vierzig Hundehalter, Tierärzte, Hundetrainer und viele Züchter zu Wort, die den leidenden Hunden eine Stimme verleihen wollen.