Die Höhle der Löwen: Investorin Dagmar Wöhrl im Porträt

Die "Löwin" war als Anwältin und Unternehmerin aktiv
Dagmar Wöhrl, geboren am 5. Mai 1954 in Nürnberg, studierte nach ihrem Abitur Rechtswissenschaft und war nach ihrem 2. Staatsexamen ab 1987 als Anwältin und Unternehmerin tätig. Von 1990 bis 1994 gehörte sie dem Stadtrat von Nürnberg an. 1994 gewann sie das Direktmandat im Nürnberger Norden für die CSU und war bis 2017 Abgeordnete im Deutschen Bundestag. 2002 bis 2005 übte Dagmar Wöhrl das Amt der wirtschaftspolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aus. Danach war die Trägerin des Bayerischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuzes am Bande vier Jahre lang als parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie tätig.
Engagement für Kultur und Soziales
Von 2009 an bis zu ihrem Ausscheiden 2017 war Dagmar Wöhrl Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und seit vielen Jahren Präsidiumsmitglied des Wirtschaftsbeirates Bayern. 2016 entschied sie, bei der Wahl 2017 nicht erneut für den Deutschen Bundestag zu kandidieren. Neben ihrer wirtschaftspolitischen Karriere engagiert sich Dagmar Wöhrl leidenschaftlich für Kultur und Soziales. Sie ist in vielen Gremien humanitärer Organisationen aktiv tätig, wie u.a. im Vorstand von UNICEF Deutschland, bei „Aktion Deutschland hilft“, der TUI Care Foundation oder der Bayerischen AIDS-Stiftung. Ihr Herz gehört aber auch den Tieren, so baute sie als langjährige Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg das erste Welpenhaus Europas. Darüber hinaus gründete die zweifache Mutter zum Andenken an ihren im Jahr 2001 verunglückten Sohn die Emanuel-Wöhrl-Stiftung. Diese hat das Ziel, sich im In- und Ausland für Kinder einzusetzen und ihnen eine faire Chance im Leben zu geben.
Drei Fragen an Dagmar Wöhrl
1. Was ist Ihr Ansporn, immer wieder in Unternehmen zu investieren?
Neben innovativen, spannenden Produkten sind es die dahinterstehenden Gründer. In Deutschland wird das Gründertum immer noch sehr stiefmütterlich behandelt, daher begrüße ich jeden, der den Mut hat, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Für mich persönlich ist es die Möglichkeit, Gründern ein starker Partner zu sein, um gemeinsam mit ihnen ein Unternehmen aufzubauen, das auch noch in vielen Jahren erfolgreich am Markt besteht. Es ist wie der Beginn einer aufregenden Reise.
2. Welches Produkt, das es noch nicht gibt, würden Sie sich unbedingt wünschen?
Eine Zeitverlängerungsmaschine. Ich habe leider oft das Problem, dass mir die 24 Stunden am Tag nicht reichen. Von daher wäre eine Maschine, die auf Knopfdruck noch ein, zwei Stunden mehr zur Verfügung stellt, mein persönlicher Traum.
3. Was war Ihr bislang erfolgreichster „DHDL“-Deal?
Das kommt auf die Betrachtungsweise an. Geht es um reine Zahlen, dann gehört ganz klar Waterdrop an der Spitze dazu. Auch im Vergleich mit den Deals der anderen Löwen. Die Jungs haben bisher all unsere Erwartungen bei weitem überfüllt und wir planen dieses Jahr mit einem hohen zweistelligen Millionenumsatz. Lässt man die Zahlen außen vor, dann muss ich hier ganz klar ReMod nennen. Bei ReMod haben wir dieses Jahr die medizinische Zulassung erhalten und die ersten Geräte konnten erfolgreich verkauft werden. Für mich ein unbezahlbarer Erfolg, wenn man weiß, dass es jetzt Menschen gibt, denen endlich bei körperlichen Einschränkungen nach einem Schlaganfall geholfen werden kann. Das ist in Geld nicht aufzurechnen.