Die richtige Hundeernährung
Fastfood oder Sterne-Menü?
Nass- oder Trockenfutter, Selbstgekochtes, Fertigkost aus der Dose oder rohes Fleisch. Das Angebot an Futtermitteln und Fütterungsmethoden für Hunde ist vielfältig und die Folgen einer falschen Ernährung ebenso. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn trifft sich mit der Fachtierärztin und Ernährungsexpertin Dr. Julia Fritz, die Antworten auf alle Ernährungsfragen hat. Vor allem Übergewicht ist ein Problem unserer Wohlstandsgesellschaft, das auch vor unseren Haustieren nicht Halt macht. Oft ist falsch verstandene Tierliebe der Grund für die überflüssigen Pfunde, in manchen Fällen ist aber auch eine unbehandelte Krankheit die Ursache.

Folgen einer falschen Ernährung sind, wie beim Menschen, Übergewicht oder Mangelerscheinungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkbeschwerden und eine deutlich kürzere Lebenserwartung. Mit der richtigen Futterauswahl oder Diät und dem passenden Bewegungsprogramm geht es auch Vierbeinern erheblich besser!
Dicker Hund - was nun?
Um festzustellen, ob ein Hund sein Idealgewicht hat, sollte er regelmäßig gewogen werden. Außerdem müssen die Rippen beim Streichen über den Brustkorb zu fühlen sein. Dieses Kriterium ist allerdings stark rasse- und altersabhängig. Eine weitere Methode ist das Ausmessen des Rumpfumfangs im Verhältnis zur Körpergröße. Leidet ein Hund an Übergewicht, muss zuerst festgestellt werden, ob es sich um die Folge einer Überfütterung oder das Symptom einer Erkrankung handelt. Bei ernährungsbedingter Adipositas, aber auch bei Untergewicht, bietet Tierärztin Dr. Julia Fritz professionelle Hilfe an. Die Ernährungsberaterin für Kleintiere entwickelt z.B. einen individuellen Fütterungsplan. Um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten, darf die Futtermenge nämlich nicht einfach reduziert werden. Der Handel bietet mittlerweile kalorienarmes, speziell auf Hundesenioren oder sogar übergewichtige Tiere abgestimmtes Alleinfutter an. Dieses kann dann beispielsweise mit kalorienarmen Gemüse, wie Kartoffeln, und Eiweißkomponenten, wie Magerquark oder Fleisch, ergänzt werden. Denn vor allem Eiweiß und Mineralstoffe sind wichtig, damit der Hund während der Diät nicht Muskelmasse, sondern tatsächlich Fett verliert. Um den Vierbeiner auch weiterhin mit Leckerlis belohnen zu können, bietet sich die Gabe von Trockenfutter an, von dem ein Teil der Tagesration Hundekuchen & Co. ersetzt. Außerdem braucht der Hund ausreichend Bewegung. Um die durch das Übergewicht bereits stark beanspruchten Gelenke zu schonen, darf der Vierbeiner allerdings nicht überfordert werden. Das Abnehmen kann übrigens noch beschleunigt werden, indem man dem Futter Ballaststoffe, wie Flohsamen oder Celluloseflocken, untermischt - so wird die Verdauung angeregt und der Magen ist voll, ohne dass der Körper zusätzliche Kalorien aufgenommen hat.
Achtung!

Bei der Futterzubereitung für Hunde sollte unbedingt auf Knoblauch und Zwiebeln, Schokolade, Weintrauben, Macadamianüsse und auch rohes Schweinefleisch verzichtet werden - diese Lebensmittel sind nämlich giftig für Hunde! Dem Futter frische Lebensmittel beizufügen ist zwar gut gemeint, darf allerdings nicht zu einer Überversorgung führen. Hierbei ist vor allem der alters- und rassespezifische Bedarf zu berücksichtigen und auch Zusatzmineralien und Vitamine sollten am besten nur nach Absprache mit einem Experten verabreicht werden.
Leidet ein Tier an einer Überempfindlichkeit oder Allergie auf spezielle Inhaltsstoffe, sieht der Diätplan natürlich ganz anders aus. Zur Feststellung einer Futtermittelallergie wird gewöhnlich das Ausschlussverfahren angewandt. So kann z.B. festgestellt werden, ob ein Tier statt Fleisch vielleicht Fisch verträgt, der das überlebenswichtige Eiweiß liefert. Reagiert der Hund auf für ihn neue Futterbestandteile ohne Beschwerden, kann der Ernährungsplan darauf ausgerichtet werden. Dieser sollte mit zusätzlichen Mineralstoffen und Vitaminen ergänzt werden, da es bei selbst zubereiteter Kost zu Mangelerscheinungen kommen kann - das Futter muss bedarfsgerecht sein und alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen enthalten.
Die Ernährung im Welpenalter ist ein besonders sensibles Thema, da hier die Grundsteine der körperlichen Entwicklung gelegt werden. Weil die Fütterung junger Hunde jedoch erheblich von der jeweiligen Rasse abhängt, sollte man sich unbedingt mit dem Züchter absprechen oder sich bei den einzelnen Rassevereinen informieren. Sowohl eine Über- als auch eine Unterversorgung, z.B. mit Kalzium, kann später schwere Schäden am Knochenbau verursachen!