Die Wasserflasche des Gemüsegartens

Beliebtes Multitalent
Nirgendwo ist die Gurke so beliebt wie in Deutschland. Hierzulande verzehrt jeder Deutsche jährlich rund vier bis fünf Kilogramm des grünen Gemüses. Über 40 verschiedene Gurkensorten gibt es: die Bandbreite reicht von kleinen Gewürzgurken über dicke Schmorgurken bis hin zu Freilandgurken. Die größte und bekannteste ist aber die Salatgurke. Sie kann bis zu 40 cm lang und 1,5 kg schwer werden. Geschmacklich sticht die Salatgurke zwar nicht allzu sehr heraus, dafür ist sie sehr flexibel und lässt sich auf viele verschiedene Arten zubereiten.
Heimat der Salatgurke
Die Salatgurke ist ein Kürbisgewächs und somit mit dem Kürbis, der Zucchini und der Wassermelone verwandt. Wegen ihrer schlangenartigen Form wird sie auch als Schlangengurke bezeichnet. Über die Herkunft der Salatgurke herrscht unter den Wissenschaftlern allerdings Uneinigkeit. Einige behaupten, die Salatgurke sei bereits vor rund 4.000 Jahren an den Südhängen des Himalayas angebaut worden. Andere sind sich sicher, sie stammt aus Zentralafrika und gelangte über Ägypten nach Europa. Wo sie zuerst auftauchte, ist heute also nicht mehr nachvollziehbar. Trotzdem wird die Salatgurke schon seit langer Zeit als vielseitiges Gemüse geschätzt. In der Antike wurde sie von den alten Römern sogar als "Wasserflasche des Gemüsegartens" bezeichnet, denn mit einem Wasseranteil von 97 Prozent ist sie ein echter Durstlöscher und manchmal eine echte Alternative zu einem Erfrischungsgetränk. Die Salatgurke hat hierzulande von Juli bis Ende September Saison. Sie ist als Importware allerdings das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich. Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass die Schale glatt und gleichmäßig grün gefärbt ist. Eine Gurke sollte zudem fest sein und keine Druckstellen oder Flecken aufweisen. Helle Stellen sind ein Zeichen für Überreife. Salatgurken sollten im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden. Dort bleiben sie bis zu einer Woche lang frisch. Dabei sollten sie aber nicht neben Tomaten oder Äpfeln liegen, denn diese verströmen das Reifungsgas Ethylen, das Gurken schneller altern lässt. Verfärbt sich die Gurke gelblich oder bekommt sie weiche Enden, Druckstellen oder Falten, ist sie verdorben.
Vitaminbombe in Grün

Salatgurken haben einen sehr hohen Wasseranteil von rund 97 Prozent und sind daher auch besonders kalorienarm: in 100 Gramm Gurke stecken gerade einmal zwölf Kalorien. Was der Gurke an Kalorien fehlt, gleicht sie mit anderen Inhaltsstoffen wieder aus. Sie ist nicht nur reich an den Vitaminen A, B und C, sondern enthält außerdem Jod, Kalium, Kalzium, Kupfer, Mangan und Schwefel. Auch als Heilmittel kann die Gurke eine Menge leisten. Salatgurken werden bei Knochen- und Gelenkserkrankungen ebenso positive Auswirkungen nachgesagt wie bei Verdauungs-, Nieren- und Blasenbeschwerden. Zudem stärken Gurken das Immunsystem, entlasten das Herz und aktivieren durch ihre Bitterstoffe Leber und Galle. Bei hohem Fieber soll ein Glas Gurkensaft für Linderung sorgen. Außerdem hilft ein in Gurken enthaltenes Enzym bei der Verdauung von Fleisch, da es das Eiweiß aufspaltet. Weil die Gurke sehr basenreich ist, kann sie außerdem zur Entsäuerung des Körpers genutzt werden. Sogar äußerlich angewendet, tragen Salatgurken zur natürlichen Schönheit bei: rohe Gurkenscheiben etwa helfen bei Hautentzündungen und geben der Haut viel Feuchtigkeit. Bei einem Sonnenbrand eignen sich Gurken zur Kühlung und Beruhigung. Zudem hilft das Auflegen von kühlen Gurkenscheiben auf die geschlossenen Augenlider bei geröteten und brennenden Augen.
Flexibel in der Küche
Die Salatgurke ist unkompliziert und in der Küche vielfach verwendbar. Ob als Salat oder warme Beilage, ob roh oder geschmort - die Gurke ist eine echte Alleskönnerin. Frische Kräuter wie Dill oder Estragon ergänzen das Aroma der Gurke perfekt. Wie der Name schon sagt, ist die Salatgurke die ideale Zutat für Salat, entweder allein oder zusammen mit Tomaten, Paprika, Bohnen oder Blattsalaten. Sie schmeckt aber auch gut als Rohkost zu Dips oder in einer kalten Gurkensuppe. Die Kerne der Gurke können problemlos mitgegessen werden. Wenn Sie die Gurke allerdings schmoren oder dünsten möchten, sollten Sie die Kerne besser entfernen, da diese besonders viel Wasser enthalten und ein Gericht verwässern könnten. Übrigens braucht die Salatgurke nicht unbedingt geschält zu werden. Es reicht, wenn Sie sie gründlich waschen. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten, denn diese liegen direkt unter der Schale. Außerdem bleibt das grüne Gemüse mit Schale länger knackig und frisch