Doppelkopfpython Monty Python
Eine Laune der Natur
Eigentlich kennt man mehrköpfige Schlangen nur aus der griechischen Mythologie, es gibt diese Laune der Natur allerdings tatsächlich. Die Ursache hierfür ist vermutlich eine Genmutation, die jedoch höchst selten anzutreffen ist. Im Schwarzwald gibt es die zurzeit größte Köngispythonzucht Europas und den weltweit einzig bekannten Königspython mit zwei Köpfen! Das männliche Tier hat zwei voll entwickelte Köpfe und kann mit beiden Wasser trinken, allerdings frisst es nur mit dem Maul des linken Kopfes.

Stefan Broghammer aus Villingen-Schwenningen ist Inhaber eines Reptilienfachgeschäftes, langjähriger Schlangenhalter und Besitzer des knapp einjährigen Doppelkopfpythons "Monty Python". Der Reptilienexperte hat hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf gebeten, sich die seltene Schlange anzuschauen und zu beurteilen, ob das Reptil überlebensfähig ist und sonst keine gesundheitlichen Einschränkungen hat. Anhand einer Röntgenaufnahme möchte der Tierarzt überprüfen, wie die Organe des siamesischen Zwillings angeordnet sind. Auf dem Bild ist klar zu erkennen, dass beide Köpfe jeweils mit einer Wirbelsäule verbunden und an einer Stelle zu einem Rückgrat verschmelzen. Beide Schlangen teilen sich die inneren Organe. Solange der Python gut frisst, und sei es nur mit einem Kopf, sieht Dr. Wolf keinen Grund zur Beunruhigung. Während die Prognosen für das Tier in Gefangenschaft also ganz gut stehen, hätte ein siamesischer Zwilling in freier Wildbahn keine Überlebenschance. Im Normalfall kann ein Python bei guter Pflege bis zu 30 Jahre alt werden. Wie alt allerdings ein Python mit zwei Köpfen werden kann, ist unbekannt. Leicht haben es die beiden Königspythons mit einem Körper definitiv nicht, denn die beiden sind längst nicht immer einer Meinung...!
Männchen oder Weibchen?

Kriechtiere besitzen seitlich der Kloake eine doppelte, ausstülpbare Tasche, in der sich bei männlichen Tieren die so genannten Hemipenes befinden. Im Ruhestadium liegen diese im Schwanz verborgen, wodurch Männchen meist eine etwas dickere Schwanzwurzel besitzen.
Eine genauere Möglichkeit, das Geschlecht von Schlangen zu bestimmen, ist das so genannte Popping, d.h. das Herausmassieren der eventuell vorhandenen Penes. Diese Methode ist nicht ungefährlich, da die Tiere dabei erheblich verletzt werden können. Eine andere Methode der Geschlechtsbestimmung ist das Sondieren der Hemipenistaschen. Dabei wird eine Sonde eingeführt. Wenn diese tief eindringt (bei Schlangen etwa sechs Schuppenlängen), handelt es sich um ein Männchen, bei geringer Eindringtiefe (etwa zwei bis drei Schuppen lang) handelt es sich um ein Weibchen. Das Sondieren sollte nicht zu früh durchgeführt werden, da die Geschlechtsorgane halbwüchsiger Schlangen dabei beschädigt werden können und das sogar zu einer Zwitterbildung führen kann.
M & S Reptilien 2004
ISBN 978-3980736817, EUR 9,80
88 Seiten
Natur und Tier-Verlag 2009
ISBN 978-3866591189, EUR 9,80
62 Seiten