Hundkatzemaus

Dr. Wolf in der Seehundstation

Der Duft der großen Freiheit

Sommerzeit bedeutet jedes Jahr wieder Hochbetrieb in der Seehundstation Norddeich: 60 bis 80 gestrandete Heuler, wie die jungen Seehunde genannt werden, werden hier pro Jahr aufgepäppelt und nach rund 2 Monaten wieder in der Nordsee ausgesetzt. Auch Luise, Sarah, Max und Bobby Volta sollen ausgewildert werden und Tierarzt Dr. Wolf ist für hundkatzemaus vor Ort, um dem Tierpfleger Tim Fetting zu helfen und zu erfahren, wie die Heuler genau versorgt werden. Außerdem soll er die Tiere ein letztes Mal durchchecken.

Robben - Heuler
hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf erlebt einen ganz normalen Tag in der Seehundstation Norddeich.

Doch wie kommt es dazu, dass Jungtiere immer wieder stranden?

Die Gründe dafür sind vielfältig: Wetterkapriolen, Krankheiten sowohl der Mutter als der Kinder, schwindende Strandbänke aber auch die Schifffahrt und Touristen machen dem Bestand zu schaffen. Umso wichtiger ist die Arbeit von Schutzstationen wie dieser. Die gestrandeten Tiere werden der Seehundstation zum größten Teil von Spaziergängern gemeldet. Wenn man einen einzelnen Heuler entdeckt, sollte man das Tier zunächst jedoch genau beobachten, denn 90 % von ihnen werden lediglich kurz von ihrer Mutter abgelegt und brauchen eigentlich gar keine Hilfe. Als Beobachter sollte man sich auf jeden Fall immer rückversichern, ob nicht doch ein Muttertier in der Nähe ist und immer einen großen Abstand zum Jungtier wahren!

Dass sich Menschen für den Artenschutz und die Auswilderung von Seehunden einsetzen, war übrigens nicht immer so: Noch bis 1970 sollten Kegelrobben und Seehunde im Nord- und Ostseebereich ausgerottet werden, weil sie mit ihrem Fressverhalten angeblich eine Konkurrenz zum Fischereibetrieb darstellten. In der heutigen Zeit gibt es zum Glück einen EU-Erlass, nach dem die Robbe als Wildtier permanent geschützt ist.

Zurück zum Heulerquartett: Luise, Sarah, Max und Bobby Volta werden an ihrem großen Tag von Tim Fetting und Dr. Wolf noch einmal gewogen, untersucht und auch der Transponder am Hals (der wie ein Erkennungschip funktioniert) wird ein letztes Mal kontrolliert. Und auch wenn die Heuler sich ein bisschen gegen die Untersuchung sträuben, es handelt sich schließlich nicht um zahme Robben, verläuft alles gut. Der große Moment, auf den die Tierschützer der Seehundstation Norddeich hingearbeitet haben, ist gekommen und es heißt Abschied nehmen... Der Duft der großen Freiheit ist einfach zu verlockend!

Buchtipps

Robben - Heuler
Gestrandete Heuler werden in der Seehundstation Norddeich aufgepäppelt.

Robben an Nord- und Ostseeküste

Nelo von Hinstorff, Cornelius

Hinstorff, 2008

ISBN 978-3-356-01282-8, EUR 12,90

80 Seiten

Die Welt der Seehunde. Ein Porträt zwischen Faszination und bedrohter Natur

Maywald, Armin

Skn Soltau-Kurier, 2002

ISBN: 978-3928327602, EUR 24,80

128 Seiten

Dr. Wolf

Tiersprechstunde für Hunde

Kosmos, 2003

ISBN 978-3-440-09587-4, EUR 12,95

124 Seiten

erhältlich im VOX-Shop

Die Seehundstation Norddeich
Im Vox Tierlexikon

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