Dr. Wolf in Namibia
Normalerweise behandelt Dr. Wolf seine tierischen Patienten in der Arztpraxis. Anlässlich der 500. Folge ist der hundkatzemaus-Tierarzt nun auf Stippvisite in seiner zweiten Heimat Namibia unterwegs. Gut, dass Dr. Wolf (wie immer) seinen unverwechselbaren Schlapphut trägt - zu dem Safari-Outfit passt er allemal.

Die Farm "N/a an ku se" in Zentral-Namibia unterstützt nicht nur Projekte, die sich der ethnischen Bevölkerungsgruppe der San zuwenden. Inzwischen ist durch das angrenzende Naturreservat auch eine große Wildtierfarm entstanden. Hier kümmert man sich um den Schutz und den Erhalt von gefährdeten Tierarten – Dabei ist die Farm aber auch ein Zufluchtsort und eine Pflegestation für verletzte und bedrohte Wildtiere.
Dr. Wolf besucht die Farm und begleitet die Mitbegründerin Marlice van Vuuren über das weitläufige Gelände. Auf den Tierarzt wartet viel Arbeit: Der alljährliche Gesundheitscheck steht an und so müssen Geparde, Wildkatzen und auch Wildhunde untersucht werden.
Ein Karakal wurde vor einiger Zeit am Bein operiert, da er sich eine Fraktur zugezogen hatte. Nun steht die Nachsorgeuntersuchung an, bei der kontrolliert werden soll, ob der Bruch vollständig verheilt ist. Hier sieht alles gut aus, obwohl die Wildkatze wohl immer Schwierigkeiten beim Jagen haben wird – Dass er trotzdem extrem hoch springen kann, demonstriert der Karakal dann aber doch noch...
Bei den Afrikanischen Wildhunden handelt es sich um faszinierende Tiere, die zu den erfolgreichsten Jägern Afrikas zählen. Mit 40 bis 60 Kilometern pro Stunde können sie über eine Stunde lang ihre Beute verfolgen. Dass diese sprichwörtlich "bunten Hunde" so gute Jäger sind, ist ihnen aber beinahe auch zum Verhängnis geworden: Viele Großgrundbesitzer und Farmer sahen ihre Nutztiere bedroht und so wurden die Wildhunde oft einfach abgeschossen. Mittlerweile gelten sie als vom Aussterben bedroht.
Auf der Wildtierfarm "N/a an ku se" sind die Afrikanischen Wildhunde aber sicher: Hier lebt ein Geschwister-Rudel, das etwa 16 Monate alt ist. Einerseits will man den Fortbestand dieses Rudeltiers natürlich sichern, andererseits muss die Inzucht unter den verwandten Tieren verhindert werden. Die Weibchen des Rudels sollen deshalb mit Hormonimplantaten vorübergehend unfruchtbar gemacht werden – Dafür müssen sie aber erst einmal unter Narkose gesetzt werden. Hier bietet sich Dr. Wolf ein faszinierendes Schauspiel: Die männlichen Wildhunde wollen ihre Geschwister vor den vermeintlichen Helfern beschützen und versuchen sogar ihre Schwestern zu befreien...
Freiheit für einen Gepard

Zum Schluss darf Dr. Wolf sogar einen Gepard in die Freiheit entlassen. Seit einiger Zeit wurde Kitty bereits von den Menschen entwöhnt. Ausgestattet mit einem Sendehalsband soll die Wildkatze kontrolliert in die Freiheit geschickt werden. Der Natur soll damit zurückgegeben werden, was der Mensch ihr genommen hat. Das Farmland breitet sich immer weiter aus und so wird letztlich den Wildtieren ihr natürlicher Lebensraum genommen. Dr. Wolf öffnet den Käfig mit einem lachenden und einem weinenden Auge – was für ein Moment! Die Raubkatze ist frei und kann in Zukunft hoffentlich unbehelligt von Menschen leben...
Buchtipps
Südliches Afrika - Südafrika, Namibia, Botswana.
Tiere und Pflanzen entdecken
Thomas Barlow und Winfried Wisniewski
Kosmos Verlag, 1998
ISBN: 9783440076651, EUR: 9,95
287 Seiten
Serengeti darf nicht sterben: 367000 Tiere suchen einen Staat Michael und Bernhard Grzimek Malik National Geographic, 2009
ISBN: 978-3492403474, EUR: 14,95
352 Seiten
Handbuch der Säugetiere des Südlichen Afrika Burger Cillié Neumann-Neudamm, 2011
ISBN: 978-3788814144, EUR: 19,95
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