Dr. Wolfs Sprechstunde
Dr. Wolf bekommt diesmal Besuch von kleinen, streng riechenden Raubtieren. Jürgen Rhein vom mobilen Streichelzoo Heppenheim bringt drei seiner Frettchen mit, um sie kastrieren zu lassen. Noch machen das Männchen (Rüde) und die zwei Weibchen (Fähen) einen aufgekratzten und munteren Eindruck. Mit einer möglicherweise bevorstehenden Dauerranz kann sich der Gesundheitszustand aber schlagartig ändern. Bei der eintretenden Geschlechtsreife (Ranz) verströmen die Rüden ein sehr strenges Aroma und fallen durch unruhiges Verhalten auf. Auch die Fähen werden dann nervös und schnell reizbar. Ihr Auftreten kann dabei schnell in Agressivität umschlagen.

Bei unkastrierten Frettchen, die nicht gedeckt werden, kann sich die Ranz zu einem Dauerzustand entwickeln. Diese lang anhaltende Hormonausschüttung kann für die Tiere lebensbedrohlich werden. Wird die Überproduktion der Hormone nicht rechtzeitig unterdrückt, kann es zu einer schwerwiegenden Vergiftung kommen. Hierbei kann das Knochenmark zerstört werden. Weitere Begleiterscheinungen können bakterielle Entzündungen von inneren Organen sein.
Vom Raubtier zum Streicheltier

Frettchen sind übrigens nichts anderes als domestizierte Iltisse. Schon bei den alten Römern wurden die kleinen Raubtiere vor allem bei Kaninchen- und Rattenplagen eingesetzt. Wegen ihres schmalen Körperbaus und ihren wendigen Bewegungen wurden die Marderartigen bevorzugt zur Jagd eingespannt. Heute kommen die lebhaften Frettchen bei dem sogenannten Frettieren kaum noch zum Einsatz. Die Raubtiere werden heute eher als Haustiere gehalten. Durch intensive Beschäftigung mit den neugierigen Pelznasen werden die kleinen Frettchen auch relativ schnell zahm. So wird aus einem Raubtier tatsächlich ein Streicheltier...