Entdeckt man ein Eichhörnchen, das offensichtlich Hilfe braucht, sollte man sich nicht scheuen, es aufzunehmen. Denn bei den kleinen Nagetieren verhält es sich anders, als bei anderen Wildtieren wie Rehkitzen, usw. - ein einsames Jungtier ist immer ein Notfall und sollte nie liegen gelassen werden!
01 04
Am wichtigsten ist, dass die Kleinen gewärmt werden, denn Findelkinder sterben oft an Unterkühlung. Dazu legt man sie vorsichtig in ein "Nest" z.B an eine Wärmflasche, ein Körnerkissen oder eine Heizdecke bei einer Temperatur zwischen 36 °C und 38 °C - ein Handtuch oder Stroh sind in diesem Fall nicht ausreichend. In den Stationen befinden sich meist mehrere Eichhörnchen in einem solchen Nest, weil die Nähe und das "Kuscheln" mit Artgenossen das Wohlbefinden steigert.
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Da die meisten Findlinge länger nicht gesäugt wurden und oftmals dehydriert sind, müssen sie sofort mit Flüssigkeit versorgt werden. Abgekochtes Wasser oder Fencheltee mit Traubenzucker oder Honig und einer Prise Salz eignen sich ideal als Erstversorgung. Monika verabreicht ihren Findelkindern eine Elektrolyt-Lösung. Das geschieht durch eine spezielle Spritze und man sollte ein wenig üben, damit sich die Kleinen nicht verschlucken. Nach einiger Zeit kann dann auf Milch umgestellt werden - es darf jedoch niemals Kuhmilch verfüttert werden, da diese unverträglich für Eichhörnchen ist. Wichtig ist, dass die Babys bis zur 7. Woche nicht ohne Stimulierung Urin absetzen können. Eine leichte Verdauungsmassage hilft ihnen dabei.
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Ist das Eichhörnchen für's Erste versorgt, sollte es an einem geborgenen Ort zur Ruhe kommen können, denn Eichhörnchenbabys brauchen viel Schlaf und sind sehr stressempfindlich. Die weitere Versorgung des Nagetieres sollte aber immer von einem Experten übernommen werden. So können die gesunden Eichhörnchen in der Regel nach ca. 12 Wochen wieder in die freie Natur entlassen werden. Die Auswilderung ist meist kein Problem, denn die Findlinge besitzen die gleichen angeborenen Fähigkeiten wie wild aufgewachsene Eichhörnchen.