Einkaufsfallen im Supermarkt

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Allen Einkaufszetteln zum Trotz - zwei Drittel der Einkäufe werden spontan getätigt. Wir werden ganz unbemerkt - wie gemein! - zum Kaufen angeregt, denn in den Supermärkten ist nichts zufällig. Clevere Werbepsychologen, Designer und Marketingexperten arbeiten zusammen und nutzen unsere Schwächen ganz gezielt aus. Wenn Sie sie kennen, können Sie sie umgehen. 
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Marketingstrategie: Sehr großer EinkaufswagenWenige Artikel verlieren sich im großen Einkaufswagen. Sie sehen fast armselig aus, als hätte sich die Fahrt zum Supermarkt gar nicht gelohnt. Sie sollen mehr mitnehmen und den Wagen reichlich füllen.

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Marketingstrategie: KundenkartenSie freuen sich über Rabatte, Treuepunkte etc. - und der Supermarkt über Ihre Daten. Nicht nur Adresse, Haushaltsgröße, Alter, Durchschnittsverdienst verraten Sie, auch Ihre Kaufgewohnheiten. Denn jeder Einkauf hinterlässt seine Spuren auf der Karte. So kann prima gezielte Werbung an Sie geschickt werden. Und wenn der Supermarkt Ihre Daten auch noch verkauft, kann es dann sein, dass Sie Post von Reiseveranstaltern bekommen, weil Sie häufig Sonnenmilch kaufen.

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Marketingstrategie: Enge Gänge, links herum, weite Wege zu Produkten des täglichen BedarfsDa die meisten Menschen einen Linksdrall haben, werden Sie gezielt durch enge Gänge links herum durch den Laden geleitet. Dinge des häufigen Bedarfs, z.B. Milch, finden Sie ganz hinten, damit Sie an möglichst vielen Regalen vorbeikommen. Die Enge bremst Ihr Tempo und die Chance erhöht sich, dass Sie sich auf dem Weg zur Milch viele andere Dinge in den Wagen packen, die gar nicht geplant waren.

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Marketingstrategie: Teurer auf AugenhöheDie Produkte auf Augenhöhe sehen Sie am besten und sich extra zu bücken oder zu strecken, ist anstrengend. Aber: Gymnastik lohnt sich, denn die Preise und Gewinnspannen bei den Produkten auf Augenhöhe sind am höchsten. “Bück- und Streckware“ ist zwar unbequemer zu erreichen, meistens aber preiswerter.

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Marketingstrategie: MogelpackungenOb Chipstüte oder Toilettenpapier-Familienpackung: Sie werden über Jahre hinweg zum gleichen Preis verkauft - und Sie freuen sich. Leider oft zu Unrecht. Denn schwuppdiwupp ist aus der 500-g-Packung eine 400-g-Packung geworden und Sie bezahlen weiter den gleichen Preis. Versteckte Preiserhöhung nennt man so etwas.

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Mit dem “Frische-Signal“ verführtMit wohlklingenden Namen suggerieren die Supermarkt-Strategen besondere Qualität. “Sonnensaftige Apfelsinen“ sagt rein gar nichts: Apfelsinen enthalten immer Saft und reifen in der Sonne.

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BackstubenillusionAuch andere Fantasienamen täuschen Qualität vor. Bei “Klosterbrot“ z.B. denkt man an natürliche Zutaten, Selbstgebackenes und handgefertigten Teig. Aber der Name sagt auch hier gar nichts aus. Meistens handelt es sich um eine industrielle Backmischung mit vielen Zusatzstoffen und Einheitsgeschmack, produziert am Fließband. In vielen Supermärkten gibt es zudem Duftdüsen, die das Aroma frischer Backwaren versprühen. Wenn es duftet, halten sich Kunden länger im Supermarkt auf.

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Einlullen durch VerwöhnaromaPreisfalle Kaffee-Pads: Sicher, sie sind praktisch. Aber eine Pad-Einzelportion kann im Vergleich zu einer normal aufgebrühten Tasse Kaffee vier mal teurer sein. Auf lange Sicht eine teuer bezahlte Bequemlichkeit.

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Fleischtheke: Mit Rotlicht verschönertFleisch und Wurstwaren werden unter rotem Licht besser dargestellt, als sie manchmal sind. Gräuliches Fleisch erscheint in neuem Glanz und macht es wieder rosig und frisch. An der Käsetheke gakelt gelbes Licht frische Ware vor. Tipp: Halten Sie das Fleisch zur Prüfung unter eine andere Lichtquelle, noch besser betrachten Sie es bei Tageslicht.

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Milchprodukte: Teure Probiotik-WelleProbiotische Joghurts zur “Unterstützung des Immunsystems“ oder der “Darmgesundheit“ sind voll im Trend. Doch Wissenschaftler streiten sich immer noch über die Wirksamkeit und die richtige Dosierung. Außerdem: Auch herkömmlicher Naturjoghurt und andere milchsauer vergorene Milchprodukte enthalten Milchsäurebakterien, die sich positiv auf die Darmflora auswirken.

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Eier: Die Idylle-LügeGlückliche Hühner und idyllische Bauernhöfe auf den Pappverpackungen - so muss das wahre Landleben sein. Dass die meisten Hühner in engen Käfigen dahinvegetieren, ist auf den Bildern nicht zu sehen. Nur Eier mit dem Bio-Zeichen (Nummer 0) oder der Kennzeichnung “Freilandhaltung“ (Nummer 1) stammen von Hühnern, die artgerecht leben können. 3 steht für Käfighaltung, 2 für Bodenhaltung. Tipp: Kauf kein Ei mit drei!

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Quengelzone KasseObwohl die Kassenzone nur 1,5 Prozent der Ladenfläche ausmacht, werden in diesem Bereich fünf Prozent des Umsatzes gemacht. Dort warten die Kunden und haben nichts zu tun, außer weitere Ware in den Korb zu werfen. 70 Prozent der Produkte, die ein Kunde kauft, standen nicht auf dem Einkaufszettel.

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Kinderwagen für KidsWer glaubt, kleine Kinderwagen für die Kids wären eine nette Geste der Supermärkte, der sieht sich getäuscht. Denn die Kleinen sollen mal schön selbst ein paar Sachen in ihren Minieinkaufswagen packen. Einige dieser Produkte werden es dann schon bis zur Kassiererin schaffen.
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Fertiggerichte: Außen hui, innen pfuiWem läuft beim Anblick der tollen Fotos auf den Verpackungen nicht das Wasser im Mund zusammen. Aber wenn man beispielsweise das Süppchen dann aufbrüht, ist die Ernüchterung groß. Die Hersteller stehlen sich durch Hinweise wie “Serviervorschlag“ oder “Garnierungshinweis“ aus der Verantwortung. Das Auge isst mit - aber oft nur auf der Verpackung.
Weitere Tricks finden Sie in dem Ratgeber Einkaufsfalle Supermarkt: Selbstverteidigung für Verbraucher der Verbraucherzentrale Hamburg.