Eisbär Knut hat Stress mit Weibchen

Sorge um Eisbär Knut

Eisbär-Legende Knut, weiterhin Publikums-Liebling im Berliner Zoo, geht es gar nicht gut: Seit seinem Umzug auf den großen Bärenfelsen sieht sich der vierjährige Jungbär gefährlichen Attacken des betagten Damen-Trios Nancy (21) Tosca und Katjuscha (beide 24) ausgesetzt.

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Aus Angst vor Bissen und lautstarken Drohgebärden kauert Knut meist allein und in die Ecke gedrängt auf einem winzigen Felsvorsprung. Dort hält er ängstlich Ausschau nach den drei Emanzen. Manchmal zittert er und wirkt verschreckt. Die Fans leiden mit ihrem Liebling, der aus ihrer Sicht zum Mobbing-Fall geworden ist. Den Erwartungen der Zoo-Leitung, als eine Art 'Zuchtbulle' für Nachwuchs zu sorgen, entspricht Knut jedenfalls nicht.

Immerhin gibt Bären-Betreuer Heiner Klös Knuts weltweiter Fangemeinde einen Hoffnungsschimmer: "Wir sind intensiv dabei, in ganz Europa eine jüngere Gespielin für ihn zu suchen," sagt er.

Es sei ihm schon zu Ohren gekommen, "dass die Kritiker sagen, wir würden Knut bei den alten Schreckschrauben verheizen", räumt Klös ein. Doch der Eindruck sei falsch: "Wenn Gefahr bestünde, würden wir die Tiere nicht zusammen ins Gehege lassen". Gewisse Raufereien seien normal.

Bärinnen klauen Knut sogar das Futter

Knut-Mobbing im Zoo
© dpa

Mehr als zehn Millionen Menschen haben Publikumsmagnet Knut bereits besucht. Der im Dezember 2006 geborene Bär war von seiner Mutter Tosca nach der Geburt verstoßen worden. Er wurde von seinem Pfleger Thomas Dörflein mit der Flasche aufgezogen und avancierte schnell zum weltweiten Medienstar. Sogar zusätzliches Fressen, meist Croissants, wurde ihm immer wieder zugeworfen - obwohl das verboten ist.

Doch selbst die Futterlage hat sich für Knut verschlechtert: Wenn der Tierpfleger kommt und Fische, Fleischstücke und Brötchen, ins Gehege wirft, muss er den Bärinnen den Vortritt lassen. Knut hingegen muss warten und kommt als Letzter dran.