Ende gut, alles gut?
In der Praxis von hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf steht eine mit Spannung erwartete Nachuntersuchung an. Schauspieler Martin Semmelrogge und seine Frau Sonja haben ihre Hündin an beiden Augen operieren lassen, damit "Crazy" zumindest auf einem Auge wieder sehen kann. Nachdem die Hündin vor zwei Jahren erst auf dem einen, und vor zwei Monaten auch auf dem anderen Auge erblindete, stellte Dr. Wolf in seiner Praxis fest, dass zumindest die Sehkraft auf einem Auge durch einen operativen Eingriff wiederhergestellt werden kann. Für die OP und weitere Untersuchungen überwies Dr. Wolf die Semmelrogges und ihren Liebling an Dr. Stefan Kindler, einen Fachtierarzt für Chirurgie und Augenheilkunde.

"Crazys" Blindheit auf beiden Augen wurde durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen: Es handelte sich um eine Trübung der Linse (Grauer Star oder Katarakt), die behoben werden kann, indem die Linse operativ gelöst, abgesaugt und durch eine Kunstlinse ersetzt wird. Die Linsenluxation des anderen Auges ist hingegen nicht heilbar. Da diese Verlagerung der Linse in die vordere Augenkammer allerdings Schmerzen verursachte, hat Dr. Kindler die betroffene Linse entfernt. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung, denn obwohl die Patientin auf diesem Auge nie wieder sehen wird, hat die Beseitigigung des hohen Augendrucks große Erleichterung verschafft.
"Crazy" kann wieder sehen

Die Operation ist gut verlaufen, doch erst die Nachuntersuchung kann zeigen, ob die Narben gut verheilt sind und inwieweit die Hündin ihre Sehkraft wieder erlangt hat. Da die für die OP verwendeten Fäden nicht dicker sind als ein Haar, mussten die Semmelrogges ihre Hündin vorerst wie ein rohes Ei behandeln: Würde sie sich am Auge kratzen oder irgendwo stoßen, könnten die feinen Nähte sofort reißen. Weil der Wundjuckreiz an den verheilenden Augen beträchtlich ist, muss die Hündin rund um die Uhr einen Kragen tragen.
Zurück in der Praxis von Dr. Wolf führt Martin voller Stolz vor, wie seine "Crazy" nun wieder auf einen Tennisball reagiert. Die Hündin kann wieder alles, was innerhalb ihres wiederhergestellten - wenn auch eingeschränkten Sichtfeldes - passiert, wahrnehmen und macht einen rundum zufriedenen Eindruck. Der hundkatzemaus-Tierarzt untersucht die Augen erneut mit Endoskop und Spiegel. Das unwiederbringlich blinde Auge ist gut verheilt. Das Auge mit der neuen Linse weist noch eine leichte Trübung in der Hornhaut auf, doch die Kunstlinse sitzt sehr gut. Bei der Trübung handelt es sich um einen ganz normalen Heilungsprozess, der allmählich abklingen wird. Bei der weiteren Nachbehandlung der Augen ist darauf zu achten, dass antibiotische Augentropfen und -Salbe konsequent über einen langen Zeitraum hinweg verabreicht werden, um gefährliche Infektionen zu vermeiden.