Erdmännchen

Fressen, Buddeln, Chillen
Sie sind in den Savannen Afrikas zu Hause und besonders für ihr enges Sozialleben bekannt: Erdmännchen. In deutschen Zoos sind die lustigen kleinen Schleichkatzen immer ein Publikumsrenner und auch der 16 jährige Martin Polotzek ist ein großer Erdmännchen-Fan. Nach einem Zoo-Praktikum konnte er sich sogar vor kurzem seinen Traum vom eigenen Erdmännchen-Gehege verwirklichen. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht den Teenager mit den ungewöhnlichen Haustieren und darf Lucy, Luna, Anna, Franz und Mini ganz nah kommen.
Erdmännchen sind Wildtiere und sollten eigentlich nicht als Haustiere gehalten werden und obwohl Martins Tiere sehr zahm sind, sind sie keine Schmusetiere! Außerdem ist die Haltung der putzigen Raubtiere unglaublich anspruchsvoll. Da Zoos Erdmännchen wirklich nur in Ausnahmefällen in private Hände abgeben, musste Martin einige Überzeugungsarbeit leisten und nachweisen, dass er den Tieren ein artgerechtes, geräumiges Zuhause geben und sie entsprechend versorgen kann. Außerdem brauchen die Tiere zusätzlich ein geschlossenes Innengehege, das auch im Winter ein „sonniges Plätzchen“ mit über 30 °C bietet. Nur mit viel Zeit, Platz und ausreichenden finanziellen Mitteln lassen sich die Tiere optimal halten - nicht umsonst steht Martin jeden Morgen um 5:30 Uhr auf und verdient sich am Wochenende noch etwas dazu, um seinen Lieblingen all das zu ermöglichen!
Bei Erdmännchen handelt es sich um sehr soziale Tiere und es ist wichtig, dass sie ständigen Kontakt zu ihren Artgenossen haben. Wird ein Tier allein gehalten, stirbt es früher oder später an Stress und Einsamkeit. Vor allem sichert das Leben in der Gruppe und die damit verbundenen Hierarchien in der freien Wildbahn auch das Überleben der Tiere: So gibt es immer einen Wächter, der Ausschau nach potenziellen Fressfeinden wie Greifvögel, Giftschlangen oder Raubkatzen hält, während die anderen fressen oder sich ausruhen können. Innerhalb einer Gruppe kann es natürlich auch mal Ärger geben: wird ein einzelnes Erdmännchen lang anhaltend attackiert, sollte es schnell von der Gruppe getrennt und dann unbedingt mit anderen Tieren vergesellschaftet werden. Bei optimaler Haltung können die Tiere zwischen 10 und 15 Jahre alt werden.
Bei Fünf Freunden kommt keine Langeweile auf

Mit ihren langen Krallen scharren die Erdmännchen im Boden auf der Suche nach Nahrung und ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Doch auch frisches Obst und Gemüse, Eier oder Hühnerschenkel sind ein willkommenes Fressen für die Schleichkatzen. Für Rosinen lassen Martins Erdmännchen sogar alles stehen und liegen! Jeden Tag schnippelt Martin für seine tierischen Freunde frisches Obst und Gemüse. Und ganz nebenbei muss das Gehege der kleinen Schleichkatzen auch noch regelmäßig und vor allem gründlich saubergemacht werden.
Damit bei den fünf Freunden keine Langeweile aufkommt, denkt Martin sich immer wieder kleine Beschäftigungstricks aus: er befüllt z.B. ein aufgeschnittenes Plüschschaf mit Mehlwürmern, das die Rasselbande dann für eine Weile bestens beschäftigt. Neben der lustigen Erdmännchentruppe hält Martin auch Streifenhörnchen, Weißbüschelaffen, Meerschweinchen und Kaninchen - die Arbeit mit den Tiere ist eine gute Investition in seine Zukunft, denn schließlich möchte Martin später am liebsten Zootierarzt werden. Martin hat bei der Haltung seiner Erdmännchen bis jetzt offensichtlich alles richtig gemacht, denn die Tiere fühlen sich in ihrer Anlage pudelwohl! Beste Voraussetzungen für das nächste große Projekt, die Verpaarung des Alphapärchen Lucy und Franz...
Richarz, Klaus
Ulmer (Eugen), 2011
ISBN 978-3-8001-5674-0, EUR 14,90
320 Seiten m. zahlr. Farbfotos