Erste Hilfe Maßnahmen bei Haushaltsunfällen

01 06
Verbrennungen:Verbrennungen bei Haustieren sind nicht immer leicht zu erkennen, da die verletzte Hautregion häufig unter dichtem Fell verborgen liegt. Lassen sich unter leichtem Ziehen einige Haare problemlos von der Haut lösen, ist davon auszugehen, dass tiefere Hautschichten verbrannt wurden.
Sofortmaßnahmen:
Die Verbrennung sollte sofort mit Eiswasser oder unter fließendem Wasser gekühlt werden. Eine sterile Kompresse verhindert, dass Bakterien in die Wunde gelangen können. Es wird davon abgeraten, direkt nach einer Verbrennung Brandsalbe aufzutragen, da die Hitze so nicht entweichen kann. Weiterhin ist es ratsam einen Eisbeutel oder gekühlten Waschlappen auf die Wunde zu legen – auch auf dem Weg zu Ihrem Tierarzt oder dem örtlichen diensthabenden Nottierarzt.
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01 06
Stromschlag:Einige Haustiere knabbern gerne an Stromkabeln oder können beim Spielen in Kontakt mit Steckdosen kommen. Sollte Ihr Vierbeiner dabei einen Stromschlag erleiden, kann es zu Muskelkrämpfen kommen.
Sofortmaßnahme:
Es müssen lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden, wenn ihr Vierbeiner die Atmung eingestellt hat oder das Herz aufgehört hat zu schlagen. Für eine Herzmassage sollte das Tier vorsichtig auf die Seite gelegt werden. Der Brustkorb muss nun am Herz bis zu 70 Mal pro Minute kräftig gedrückt werden. Nach etwa sechs Kompressionen sollte einmal beatmet werden. Hierfür wird die Mund-zu-Nase Variante angewendet. Das Maul wird hierfür fest mit beiden Händen umschlossen, so dass keine Luft entweichen kann – die Beatmung erfolgt dann durch die Nase alle sechs Sekunden. Hebt sich der Brustkorb des Tieres, machen Sie alles richtig. In jedem Fall sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
Handelt es sich nur um einen kleineren Stromschlag und Ihr Haustier krampft nur leicht, sollten Sie ihm eine Decke über die Augen legen, da sich das Tier dann schneller wieder beruhigt und entkrampft.
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01 06
Gekippte Fenster:Katzen schauen gerne aus dem Fenster - einigen von ihnen reicht dies aber nicht. Es passiert zwar selten, aber manchmal versuchen sie durch einen beherzten Sprung durch die Öffnung des gekippten Fensters nach draußen zu gelangen. Bleibt Ihre Katze dabei stecken, sollten Sie versuchen den Stubentiger vorsichtig aus der misslichen Lage zu befreien.
Sofortmaßnahme:
Seien Sie bei der Befreiungsaktion vorsichtig! Ihre Katze könnte sich innere Verletzungen, Quetschungen oder Rippenbrüche zugezogen haben. Achten Sie auf ein pfeifendes oder zischendes Geräusch bei der Atmung Ihrer Katze. Das Pfeifen deutet auf eine Verletzung des Brustkorbs durch eine Rippe hin. Kontaktieren Sie in diesem Fall sofort einen Tierarzt. Sollte Ihre Katze unter extremen Schmerzen leiden und die Atmung ihr Probleme bereiten, können sie im äußersten Notfall selbst tätig werden. Dabei sollte mit einem Tuch vorsichtig Druck auf den Brustkorb ausgeübt werden, bis das zischende Geräusch nicht mehr zu hören ist. Zur Stabilisierung muss nun ein Druckverband um den Brustkorb herum angelegt werden.
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01 06
Gift:Sollte Ihr Vierbeiner sich Zugang zu giftigen Substanzen verschafft haben und diese auch noch heruntergeschluckt haben, sollte sofort gehandelt werden. Giftstoffe können nicht nur in Form von Reinigungsmitteln, Insektiziden und Frostschutzmitteln aufgenommen werden – auch Zimmerpflanzen können giftig sein. Anzeichen für eine Vergiftung sind Erbrechen, Durchfall und übermäßiger Speichelfluss.
Sofortmaßnahmen:
Sollten Sie zufällig beobachtet haben, welche Substanzen Ihr Haustier zu sich genommen hat, ist es ratsam die Verpackung oder Flasche zur Aufbewahrung an sich zu nehmen, damit der Tierarzt die giftigen Substanzen bestimmen kann. Es wird davon abgeraten eigene Hilfsmaßnahmen vorzunehmen, da verschiedene Gifte unterschiedliche Vorgehensweisen erfordern und die Lage oftmals eher verschlimmern können. Kontaktieren Sie also sofort Ihren Tierarzt oder Giftberatungsstellen, wie beispielsweise die Notruf-Beratungsstelle der Uni Mainz unter der Telefonnummer 06131/19240 oder das Giftinformationszentrum der Uni Göttingen unter 0551/19240.
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01 06
Auf Tier getreten:Vierbeiner verbringen ihre Zeit auch schon mal gerne liegend und suchen sich dafür mitunter die unmöglichsten Plätze aus. Hin und wieder kann es vorkommen, dass der Liebling übersehen wird. Tritt man dabei aus Versehen auf den Liebling, tut es Einem meistens selbst in der Seele weh. Verletzungen an den Pfoten sind bei solchen kleinen Unfällen kein Einzelfall.
Sofortmaßnahmen:
Blutende Risse in den Krallen können von Bakterien befallen werden. Die Wunde sollte daher desinfiziert und die Pfote mit einem sterilen Verband versorgt werden. Hebt die Kralle sich beträchtlich vom Krallenbein ab, muss sie wahrscheinlich vom Tierarzt gezogen werden.
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01 06
Stich- und Schnittverletzungen:Herumliegende Gegenstände können oft zu einer Gefahr fürs Haustier werden. Scheren, Messer, Nadeln und weitere spitze Gegenstände können zu Stichwunden und Schnittverletzungen führen. Ein Genie mag zwar das Chaos beherrschen, das Haustier schließt das aber nicht mit ein.
Sofortmaßnahme:
Sollte Ihr Vierbeiner an einer Stich- oder Schnittverletzung leiden, muss zunächst die Blutung gestoppt werden. Leichten Blutungen kann mit kaltem Wasser, Desinfektionsmitteln und einem kleinen Verband entgegnet werden. Verliert Ihr Vierbeiner mehr Blut, muss ein Druckverband angelegt werden. Mit weichem Material wird dabei Druck auf die Wunde ausgeübt, damit die Blutung gestoppt werden kann. Hierfür eignet sich besonders eine gerollte Mullbinde oder ein desinfiziertes, gefaltetes Tuch. Das Hilfsmittel wird auf die Wunde gedrückt und mit einem Verband umwickelt. Ein Tierarzt sollte bei tieferen Schnittverletzungen dennoch aufgesucht werden.
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