Ewige Helden: Britta Steffen ist ein echtes Stehaufmännchen

Für Britta Steffen war Frank Busemann ein Superheld
Zweifache Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin und achtfache Europameisterin. Britta Steffen schwamm in ihrer Karriere auf der Welle des Erfolgs und hält die aktuellen Langbahn-Weltrekorde über 50 und 100 Meter Freistil. Bei "Ewige Helden" wird sich die ehemalige Weltklasse-Sportlerin mit anderen erfolgreichen Hochleistungssportlern messen.
Britta Steffen, die Tochter eines Elektrikers und einer Verkäuferin, wird am 16. November 1983 im brandenburgischen Schwedt geboren. Da sie als Fünfjährige aussieht wie eine Dreijährige, wird sie vom Sportscout, der in der DDR üblicherweise in Kindergärten nach Nachwuchstalenten sucht, ausgemustert: Sie sei zu klein und zu schmächtig, um zu schwimmen. Dass sie am Ende dennoch erfolgreich wird, verdankt sie einem Zufall. Sie begleitet ihren Cousin, der von den Scouts ausgewählt wird, regelmäßig zum Schwimmunterricht. Eines Tages fragt sie der Trainer, ob sie nicht auch ins Wasser wolle. Das war Brittas Chance, die sie auch nutzt. Obwohl sie schnell erste Wettkämpfe gewinnt, ist die Hauptsache für sie, dass es Spaß macht.
Mit 12 Jahren wechselt sie auf die Sportschule in Potsdam. Die Zeit im Sportinternat ist zwar anstrengend und hart, dennoch will sie Britta nicht missen. Auch wenn der erste Liebeskummer ihr zu schaffen macht, stürzt sie sich mit Vollgas ins Training – zuerst um sich abzulenken, danach weil sie der Ehrgeiz packt. Nach einigen Medaillen bei Deutschen Meisterschaften und Junioreneuropameisterschaften nimmt Steffen mit 16 Jahren das erste Mal an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney teil – mit Erfolg: Sie gewinnt ihre erste olympische Bronze-Medaille in der 4x200 Meter Freistil-Staffel. Bei diesen Olympischen Spielen drückt sie bei den Leichtathletikwettkämpfen Frank Busemann beim Zehnkampf die Daumen. Nach seinen tollen Weitsprungergebnissen und dem 100 m Rennen ist Frank Busemann ihr Superheld!
Britta Steffen zweifaches Olympisches Gold in Peking
Bei den nächsten Olympischen Spielen in Athen im Jahr 2004 kann sie an vorherige Erfolge nicht anknüpfen und scheidet aus. Wieder im Sportinternat angekommen will sie herausfinden, wer sie neben dem Schwimmen noch ist. Sie kehrt dem Sport zunächst den Rücken und beginnt ein Wirtschaftsingenieurstudium. Doch zunehmend fehlt ihr etwas. Schon 2005 entscheidet sie sich dazu, es noch einmal mit dem Sport zu versuchen. Eineinhalb Jahre trainiert sie, um sich wieder der Weltspitze zu nähern. Ab 2006 beginnt dann Britta Steffens siegreiche Phase: Mit insgesamt vier Goldmedaillen und einer Silbermedaille ist sie die erfolgreichste Athletin der Schwimmeuropameisterschaften 2006 in Budapest. 2008 erzielt sie den Doppel-Olympiasieg in Peking – ein weiterer Höhepunkt in ihrer Karriere. Außerdem wird sie zur "Sportlerin des Jahres 2008" gewählt. 2009 stellt Britta Steffen bei den Weltmeisterschaften zwei Weltrekorde auf und wird Doppelweltmeisterin.
Das Jahr 2011 wird für sie allerdings schlimm: Eigentlich ist sie fit, doch kann sie die Trainingsleistungen nicht im Wettkampf bestätigen. Sie merkt, dass der Leistungsdruck seine Kehrseiten hat. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und bereitet sich auf die Olympischen Spiele 2012 in London vor, von denen sie weiß, dass es die letzten ihr er Karriere werden – entsprechend akribisch ist ihr Training. Doch bei den Spielen erkennt Steffen, dass eine neue Schwimmer-Generation herangewachsen ist und sie nicht mehr mithalten kann. Noch im selben Jahr gibt sie ihr Karriereende bekannt. Mit dem Sport hat sie aber bis jetzt nicht aufgehört – mindestens einmal am Tag braucht sie Bewegung: Sie macht Yoga, Krafttraining, geht laufen und auch immer noch schwimmen. Neben ihrem Studium "Human Resources Management" mit Schwerpunkt Controlling, das sie 2016 mit dem Master abschließen will, hält Britta Steffen Motivationsvorträge. 2016 will es Britta Steffen in "Ewige Helden" bei VOX mit Konkurrenten aus den verschiedensten Sportarten aufnehmen.