Ewige Helden: Der Wettkampf für die Athleten beginnt
Heike Drechsler: "Wir kämpfen - bis zum Schluss"
Sie haben Olympiagold geholt, Weltmeistertitel gewonnen und sind zu Sportlern des Jahres gewählt worden. Jetzt treten zehn der erfolgreichsten deutschen Athleten in "Ewige Helden" gegeneinander an und gehen noch einmal an ihre absoluten Grenzen. Ist eine Schwimmerin fitter als ein Fußballer? Ist ein Boxer stärker als ein Diskuswerfer? Und kämpft ein Triathlet härter als ein Zehnkämpfer? Wer ist der Beste der Besten? In der ersten Folge der Sportler-Doku beweisen Thomas Häßler (Fußball), Britta Steffen (Schwimmen), Uschi Disl (Biathlon), Heike Drechsler (Weitsprung), Lars Riedel (Diskuswurf), Frank Busemann (Zehnkampf), Danny Ecker (Stabhochsprung), Faris Al-Sultan (Triathlon), Markus Beyer (Boxen) und Nicola Thost (Snowboard) in den ersten Wettkämpfen ihr Durchhaltevermögen und blicken gemeinsam zurück auf die Karriere von Britta Steffen.

Nach ihrer Ankunft in Andalusien steht bei den "Ewigen Helden" erstmal die Zuteilung der Zimmer auf dem Programm: "Zwei Sachsen in einem Zimmer – das passt doch ganz gut", findet Lars Riedel, der mit Markus Beyer zusammenzieht. Beide waren zwar gemeinsam bei den Olympischen Spielen 1996 im olympischen Dorf, doch so einen intensiven Kontakt wie jetzt hatten sie noch nie. Heike Drechsler, Uschi Disl und Britta Steffen verstehen sich auf Anhieb so gut, dass sie eine Dreier-WG gründen wollen – obwohl nur weitere 2-Bett-Zimmer zur Verfügung stehen: "Uns verbindet wahrscheinlich sehr viel, auch wenn wir in unterschiedlichen Sportarten unterwegs waren. Das wird sicher wie in einer Familie", so Drechsler, die spontan eine weitere Matratze ins Zimmer räumt. Die Zimmergenossen Frank Busemann und Danny Ecker sind dagegen schon lange privat befreundet – und haben sportlich noch eine Rechnung offen. "Es hat allerhöchste Priorität für mich, Frank zu schlagen! Wir haben im Rahmen der Sportabzeichen-Tour schon viele Wettkämpfe gegeneinander gehabt – und da hat er mich einmal zu oft geärgert", erklärt Ecker schon im Vorfeld der Wettkämpfe.
Die erste Disziplin: Durchhaltevermögen
Beim gemeinsamen Essen am Abend erfahren die Sportler dann die erste sportliche Fähigkeit, in der sie sich messen werden: Durchhaltevermögen. Das müssen die "Ewigen Helden" in der ersten Woche in drei Wettkämpfen unter Beweis stellen. "Für die Sportler stellt sich jetzt heraus, ob sie auch wirklich mit Leidenschaft bei der Sache sind, Schmerzen erdulden und zur Not durch das Tal der Tränen gehen", erklärt Dr. Daniel Gärtner, Dozent für Sportwissenschaft und Biomechanik an der TU München, der die Wettkämpfe zusammen mit Moderatorin Ruth Moschner begleitet. "Wir werden kämpfen – bis zum Schluss", verkündet Heike Drechsler. Und auch Frank Busemann zeigt sich kämpferisch: "Ich hatte während meiner Karriere immer eine Mission: Das mache ich, um zu gewinnen. Und aufgeben gilt nicht!"
Im ersten Wettkampf "Kalte Dusche" dürfen die Sportler nicht von einem Balancebrett fallen. Auch nicht, wenn in unregelmäßigen Abständen sechs Grad kaltes Wasser aus einer Dusche kommt und ihnen später ein Handicap in die Hand gegeben wird. "Ob man sich einreden könnte, dass die Dusche warm ist?", fragt sich Britta Steffen. Doch für die ersten ist der Wettkampf schon vorbei, bevor er eigentlich begonnen hat. Denn wer bis zum Start nicht die Balance findet, ist raus. Nach zehn Minuten haben bereits einige "Helden" das Gleichgewicht verloren. Britta Steffen gehört zu den Letzten, die sich noch auf dem Brett halten können – in der für Schwimmer typischen Startblockhaltung. Doch nach der nächsten kalten Dusche beginnen auch ihre Muskeln immer stärker zu zittern. Kann sie sich trotzdem gegen die verbleibende Konkurrenz durchsetzen?
Am nächsten Tag treten die "Ewigen Helden" in einem alten Steinbruch zu ihrem nächsten Wettkampf an. Bei "Der schiefe Turm" gilt es, aus Felsbrocken und Steinen einen Turm so hoch wie möglich zu bauen. "Die Herausforderung liegt darin, auch dann weiterzumachen, wenn der Turm umfällt, und sich immer wieder zu motivieren", erklärt Dr. Daniel Gärtner. Auch Heike Drechsler weiß: "Das ist ein Geduldsspiel. Und ich hoffe, dass ich einen langen Atem habe." Das müssen die Sportler auch, denn die Türme werden erst nach einer Stunde gemessen. Frank Busemann hat es nach Ablauf der Zeit auf eine respektable Höhe geschafft. Aber sein Turm ist nicht sehr stabil und der vorletzte, an den der Zollstock angelegt wird. "Könnt ihr euch beeilen? Es wird immer windiger", schießt es aus ihm raus, als die Konstruktion aus Steinen bereits anfängt bedrohlich zu wackeln. Ob Ruth Moschner den Turm noch vor dem Sturm erreicht?
Nach den ersten zwei Wettbewerben versammeln sich alle Athleten in der Villa, um einen Blick auf die Ausnahmekarriere von Britta Steffen zu werfen. Im gemeinsamen Wohnzimmer zeigt die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin einen persönlichen Film mit den Stationen ihrer Karriere. Von den ersten Erfolgen bei den Jugendeuropameisterschaft 1998 über die Enttäuschung bei den ersten Olympischen Spielen 2000 bis zur Rückkehr an die Weltspitze 2006 – gemeinsamen sprechen sie über ihre größten Erfolge, aber auch über persönliche und sportliche Niederlagen. "Es hieß immer 'Wenn's darauf ankommt, schafft sie es sowieso nicht'", erzählt Britta Steffen von der Häme der Medien, als sie sich bei ihren zweiten olympischen Spielen schon zu Beginn den Fuß verknackste und ausfiel. Doch der gemeinsame Rückblick auf ihre Höhen und Tiefen berührt nicht nur sie. Auch die anderen Spitzensportler treibt es Tränen der Freude in die Augen, als Britta Steffen stolz von ihrem Weltrekord über 100 Meter Freistil berichtet: "Da konnte ich endlich allen zeigen, was ich vermeintlich immer schon drauf hatte!". Besonders Markus Beyer, der sich im Ring immer wieder nach oben zurückboxen musste, ist ergriffen: "Mit Britta verbindet mich sehr viel. Das ist mir gerade noch einmal bewusst geworden. Sie war auch ein Steh-auf-Männchen und ist immer wieder zurückgekommen, obwohl sie Prügel einstecken musste. Und das macht sie auch als Mensch aus!"
Am nächsten Tag steht bei den "Ewigen Helden" mit "Der versunkene Schlüssel" der letzte Wettkampf in der Kategorie "Durchhaltevermögen" an. Unter Wasser müssen an einer drei Meter langen Kette Schrauben gelöst werden, um einen Schlüssel an die Wasseroberfläche zu bringen. Mit diesem Schlüssel muss eine Kiste geöffnet und eine darin befindliche Leuchtfackel entzündet werden. "Ich kann mir vorstellen, dass man mich als Favoritin sieht, weil Wasser mein Element ist – aber ich kenne eigentlich nur blaue Pools und Geradeaus-Schwimmen", erklärt Britta Steffen. So leicht ist es dieses Mal allerdings nicht. Denn das Meer ist rau und an diesem Tag von unzähligen Quallen bevölkert. Gleich mehrere "Helden" haben trotz dutzender Tauchversuche große Probleme, den Schlüssel in der Tiefe zu erreichen - darunter auch Heike Drechsler. "Ich wollte den Schlüssel unbedingt. Das Ziel war so nah", erklärt sie. Am Ende gelingt es nicht allen "Ewigen Helden", das Leuchtfeuer zu entzünden. Ob Heike Drechsler es trotzdem geschafft hat?
Wer kann in den drei Wettkämpfen jeweils maximal 15 Punkte holen? Und wer hat die wenigsten Punkte auf dem Konto, bevor in der zweiten Folge einer der Sportler die Gruppe verlassen muss? Das sehen Sie am 02. Februar, immer dienstags, um 20:15 Uhr in "Ewige Helden" bei VOX.