Ewige Helden: Diskus-Legende Lars Riedel gewann als einziger Deutscher die "Golden Four"

"Ewige Helden"-Athlet Lars Riedel
Lars Riedel misst sich bei der neuen VOX-Sportler-Doku "Ewige Helden" mit anderen Spitzensportlern. © deutsche presse agentur, (c) dpa - Sportreport

Lars Riedel gewann als einziger Deutscher die "Golden Four"

Olympiasieger, fünffacher Weltmeister, Europameister und elffacher deutscher Meister. Diskus-Legende Lars Riedel gewann als einziger Deutscher die sogenannten "Golden Four" Leichtathletik-Wettkämpfe. In "Ewige Helden" will sich der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet noch einmal beweisen und stellt sich der Herausforderung, im Wettkampf gegen andere deutsche Spitzensportler anzutreten.

Lars Riedel wird am 28. Juni 1967 in Zwickau geboren. Seit seiner Geburt steht für seine Eltern fest: Der Junge wird Sportler. Dass er aber einmal zwei Meter groß werden und 110 Kilogramm wiegen würde, hätte damals niemand geglaubt. Seine Spannweite beträgt heute unglaubliche zwei Meter, ähnlich wie bei einem Adler. Sein Vater war begeisterter Hobbysportler und so entdeckt der "Ewige Helden"-Star Lars Riedel schon früh seine Leidenschaft für die Leichtathletik. Wegen seiner langen Beine mag er Weitsprung besonders gerne. Doch am meisten Spaß bereitet ihm das Werfen. Ende der ersten Klasse wirft er bereits 40 Meter.

Sein größter Ansporn bei den ersten Wettkämpfen sind die Proviant-Beutel mit Knacker, Schokolade, belegten Brötchen und einer Apfelsine. Wie viele Sportler aus der ehemaligen DDR geht Lars Riedel auf ein Sportinternat. So intensiviert er sein Training und wird Vierter bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1986 in Athen. 1990 nimmt er an den Europameisterschaften in Split teil, hier noch ohne auf Medaillenränge zu gelangen. Ein harter Schlag folgt, als sein Trainer mit der Auflösung der DDR seine Stelle verliert, denn dieser war Lars' absolute Vertrauensperson. Durch Zufall lernt er Karlheinz Steinmetz, den Trainer des USC Mainz kennen, und wird mit seiner Unterstützung in den darauffolgenden Jahren zu einer der dominierenden Größen der Leichtathletik: 1991 holt Lars Riedel überraschend den Weltmeistertitel in Tokio und 1993 in Stuttgart. Ein Jahr später kommt es zu seinem persönlich größten Sieg: Sein Sohn wird geboren. Angespornt von diesem Glück erlangt der "Ewige Helden"-Star 1996 in Atlanta den Olympiasieg. 1997 wird er erneut Weltmeister – diesmal in Athen. 1998 wird er Europameister in Budapest und 1999 erhält er Bronze bei der WM in Sevilla. Im Jahr 2000 erkämpft sich Lars Riedel die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Sydney und 2001 folgt sein fünfter Weltmeistertitel.

2008 muss Lars Riedel verletzungsbedingt seinen Ausstieg verkünden

Das Leben als Profisportler, mit wenig Zeit für die Familie, fordert 2002 allerdings seinen Tribut: Die Ehe von Lars Riedel geht in die Brüche. Doch er kämpft weiter und holt 2003 den vierten Platz bei der Weltmeisterschaft in Paris. In den nächsten Jahren nimmt der "Ewige Helden"-Star an weiteren Wettkämpfen teil, erzielt aber keine Medaillen. 2008 muss Riedel verletzungsbedingt seinen Ausstieg verkünden. Um mit dem Karriereende besser umgehen zu können, schreibt er mit seinem Freund, dem Autor Edwin Klein, die Autobiographie "Meine Welt ist eine Scheibe". Rückblickend stellt er fest: "Ich möchte nichts missen. Keinen Muskelkater, keinen Wurf, keine der vielen durchwachten Nächte, keinen Sieg und noch weniger die Niederlagen."

Während der Leichtathletik-WM in Berlin 2009 ist Lars Riedel als TV-Experte tätig. Privat hat er endlich Zeit, Dinge zu tun, für die er vorher keine hatte: Backen, Malen und Meditation. Er ist Mitglied in einem Charity-Golfclub und wird mit einem Partner im kommenden Jahr Trainingsstudios eröffnen.

Ab dem 02. Februar nimmt Lars Riedel die Herausforderung "Ewige Helden" bei VOX an und will beweisen, dass er es mit seinem Kampfgewicht von 110 Kilogramm bis an die Spitze schaffen kann.