Ewige Helden: Frank Busemann - Vom Außenseiter zum Zehnkampf-Helden

Frank Busemann: "Sport darf auch mal wehtun!"
Olympisches Silber, WM-Bronze und Sportler des Jahres: Leichtathlet Frank Busemann wurde vom Außenseiter zum Zehnkampf-Helden. In der VOX-Sportler-Doku "Ewige Helden" möchte sich der Athlet neun anderen, deutschen Spitzensportlern stellen.
Frank Busemann wird am 26.02.1975 in Recklinghausen geboren und noch am Tag seiner Geburt im Sportverein Recklinghausen eingeschrieben. Sein Vater ist Leichtathletiktrainer und seine Mutter ehemalige Leistungs-Schwimmerin. Dass Frank und sein Bruder Lars eines Tages erfolgreiche Leichtathleten werden, fördern ihre Eltern von Anfang an. Im Alter von nur sieben Jahren tritt Frank seinen ersten Leichtathletik-Wettkampf in Düsseldorf an. Trotz der Erkenntnis seines Vaters und Trainers "Mein Sohn hat Beine wie ein Pfingstochse und Arme wie die Krampfadern eines Spatzen" entwickelt sich Busemann zu einem erfolgreichen Mehrkämpfer. Weil sein Körperbau für einige Leichtathletikdisziplinen noch nicht reif genug ist, wechselt er mit 16 Jahren zum Hürdensprint.
Neben dem Sport beginnt er nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Viel Zeit für Sport bleibt da nicht. Dennoch nutzt Frank jede freie Minute fürs Training. Nach jedem Tempolauf liegt der junge Mann vor lauter Erschöpfung am Boden. Er ist der Meinung: "Sport darf auch mal wehtun! Wer nichts mehr spürt, ist tot." Das Training hat jedoch viele Verletzungen zur Folge. Doch seine Motivation ist ungebrochen. 1992 sitzt er, wieder einmal mit einem Schlüsselbeinbruch außer Gefecht gesetzt, mit seinen Eltern im Publikum der Olympischen Spiele in Barcelona. Dem 17-Jährigen ist klar, dass er eines Tages Olympisches Gold holen möchte. Und trotz seines im Vergleich zu anderen Spitzenathleten geringeren Trainingsumfangs werden seine Ergebnisse immer besser. Denn neben dem großen Willen verfügt Frank Busemann über etwas ganz Entscheidendes: Talent! Er gewinnt viele Wettkämpfe im Hürdenlauf und wird Deutscher Juniorenhürdenmeister und Juniorenweltmeister in Lissabon.
In "Ewige Helden" misst sich der Zehnkämpfer mit anderen Spitzensportlern
1995 wendet sich Frank Busemann dem Zehnkampf zu. Nach erfolgreichen Qualifikationsspielen beim Europacup darf er als Zehnkämpfer in Atlanta antreten. Diese olympischen Spiele werden zu seinem ganz persönlichen Märchen und entwickeln sich zum größten Erfolg seiner Karriere. Der Underdog aus Recklinghausen, der bis dato erst vier Zehnkämpfe bestritten hat, überrascht die Weltelite bei seiner Olympia-Premiere. Beim 1.500-Meter-Finale, bei dem er im Ziel zu Tode erschöpft zusammensackt und von Helfern davongetragen werden muss, holt er sensationell die Silbermedaille. Im gleichen Jahr wird er schließlich zum "Sportler des Jahres" gewählt. Nur ein Jahr später holt er Bronze bei den Weltmeisterschaften in Athen.
Auch wenn ihn seine Verletzungen immer wieder zurückwerfen, kann Frank Busemann bei den olympischen Spielen 2000 in Sydney antreten und landet im Zehnkampf auf Platz 7.
Am 23.Juni 2003 gibt Busemann sein sportliches Karriereende offiziell bekannt. Sein Kindheitstraum, einmal Olympisches Gold zu holen, ist nicht in Erfüllung gegangen. Bereits seit 1998 ist der dreifache Familienvater ARD-Experte bei Leichtathletik-Großveranstaltungen und im ARD-Morgenmagazin. Darüber hinaus ist Frank Busemann als Referent und Motivationstrainer tätig. 2003 veröffentlichte er mit "Aufgeben gilt nicht" seine Autobiographie, es folgen u.a. mit "Steh auf, wenn Du am Boden liegst" und "Zehnkampf-Power für Manager" weitere Publikationen. Auch nach dem Ende seiner Profi-Karriere sucht der "Ewige Helden"-Kandidat regelmäßig die sportliche Herausforderung und nimmt an Marathon-Läufen, bei einem Treppenlauf auf den 162 Meter hohen Posttower in Bonn oder der fünftägigen Fulda-Challenge im Yukon-Territory teil.
In "Ewige Helden" möchte Frank Busemann im Frühjahr 2016 bei VOX beweisen, dass er es ohne die Verletzungen noch weiter gebracht hätte und sich mit anderen ehemaligen Spitzensportlern auf Augenhöhe messen kann.