Ewige Helden: Markus Beyer hatte seinen ersten Kampf mit acht Jahren

Markus Beyer ist dreifacher WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht
Der "Ewige Helden"- Kandidat Markus Beyer ist dreifacher WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht und niemand vor ihm konnte sich seinen verlorenen Titel zweimal zurückholen: Markus Beyer boxte sich immer wieder nach ganz oben.
Markus Beyer wird am 28.April 1971 in Erlabrunn im Erzgebirge geboren. Mit nur sechs Jahren beginnt er mit dem Boxen. Die frühe Leidenschaft entdeckt er durch seinen Vater, der ebenfalls Boxer ist. Als Achtjähriger will er seinen ersten richtigen Boxkampf bestreiten. Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt allerdings zehn Jahre. Für Markus Beyer und seinen Vater kein Problem, sie mogeln ein wenig und machen ihn einfach zwei Jahre älter. Und prompt gewinnt Markus Beyer. Das Wissen, einen zehnjährigen Gegner zu schlagen, beflügelt ihn. Die Schule besucht der heutige "Ewige Helden"-Athlet Markus Beyer dagegen nur ungern. Anstatt seine Hausaufgaben zu erledigen, geht er lieber mit seinem Vater zum Training. Mit 14 Jahren kommt er auf ein Sportinternat und macht anschließend parallel zum Boxen eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugschlosser. Es folgen viele Box-Erfolge: DDR-Meister 1988, Junioren-Europameister 1989, WM-Dritter 1995, EM-Zweiter 1996. Insgesamt gewinnt der Rechtsausleger als Amateur 235 von 274 Kämpfen.
Zu einer sportlichen Herausforderung werden für ihn seine Teilnahmen an den Olympischen Spielen 1992 und 1996. "In Olympia zu kämpfen ist noch eine Stufe höher", so Markus Beyer.
1996 lernt Markus Beyer schließlich Box-Promoter Wilfried Sauerland kennen und beschließt mit seinem Trainer Ulli Wegner ins Profilager zu wechseln. 1998 soll er dann endlich um die Weltmeisterschaften boxen. Doch der "Ewige Helden"-Athlet wird vom Pfeifferschen Drüsenfieber außer Gefecht gesetzt - an seiner Stelle tritt kurzfristig Sven Ottke in den Ring, der schließlich den Weltmeistertitel im Supermittelgewicht holt. Markus Beyer muss sich als Herausforderer wieder hinten anstellen. 1999 kann er dann in seinem 17. Profikampf den amtierenden WBC-Weltmeister Richie Woodhall in England entthronen. Er ist erst der dritte Deutsche nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani, der es schafft, im Ausland Weltmeister zu werden. Nur sechs Wochen vor seinem nächsten WM-Titelkampf wird Markus Beyer 2000 am Auge operiert. Obwohl ihm die Ärzte abraten in den Ring zu steigen, will er seinen Titel verteidigen. Er verliert diesen jedoch durch K.o. gegen Glenn Catley.
2003 kämpfte Markus Beyer seinen blutigsten Kampf
In den folgenden drei Jahren arbeitet sich "Ewige Helden"-Athlet Markus Beyer mit acht Siegen wieder in der Rangliste nach oben und holt sich 2003 seinen Titel gegen Eric Lucas zurück. Noch im selben Jahr folgt, bei seiner ersten Titelverteidigung gegen Danny Green, der wohl blutigste Wettkampf seiner Karriere. Sein Gegner aus Australien schickt ihn in den ersten beiden Runden mehrfach zu Boden. Dieser wird aber schließlich wegen eines absichtlichen Kopfstoßes disqualifiziert. 2004 verliert Markus Beyer überraschend nach Punkten gegen den Italiener Cristian Sanavia, kann den WBC-Gürtel aber vier Monate später im direkten Rückkampf zurückgewinnen und so zum dritten Mal Weltmeister im Supermittelgewicht werden.
Markus Beyer verteidigt seinen Titel noch einige Male, bis er am 13. Mai 2006 gegen Mikkel Kessler in der 3. Runde K.o. geht. 2008 steigt Markus Beyer ein letztes Mal in den Ring. Die Chance auf einen erneuten Titelkampf erhält er aber nicht mehr - und seine vielen Verletzungen zwingen ihn zum Karriereaus. Seitdem ist er als Amateur-Trainer und TV-Kommentator bei Box-Wettkämpfen tätig, denn ein Leben ohne Sport ist für ihn nicht vorstellbar. Im März 2009 wurde seine Biographie "Mit links und 40 Fieber" veröffentlicht.
In "Ewige Helden" möchte Markus Beyer im Frühjahr 2016 nun noch einmal mit anderen ehemaligen Spitzensportlern um einen Titel kämpfen.