Ewige Helden: Thomas Häßler "Icke" war über 400 Mal im Bundesliga-Einsatz

Thomas Häßler eiferte seinem großen Bruder nach
Weltmeister, Europameister und zweimal Deutschlands "Fußballer des Jahres": Thomas Häßler spielte sich nicht nur mit seinem entscheidenden Tor zur WM-Qualifikation 1990 in die Herzen der deutschen Fußballfans. Jetzt will es der ehemalige Fußballprofi noch einmal wissen und misst sich bei "Ewige Helden" mit neun anderen deutschen Weltklasse-Sportlern.
Thomas Jürgen Häßler wird am 30. Mai 1966 in Berlin geboren. Sein Vater spielt Fußball, so fangen auch er und seine zwei Brüder an zu kicken. Die Brüder spielen zunächst zusammen in der Jugend von BFC Meteor 06, 1979 wechselt Thomas Häßler dann zu den Reinickendorfer Füchsen. Er will in die Fußstapfen seines größeren Bruders Andreas treten, den er für einen besseren Fußballer als sich selbst hält und der das Potenzial zum Profisportler hat. Mit 14 Jahren jedoch wird bei Andreas Leukämie diagnostiziert. Ein Schock für die ganze Familie. Zwei Jahre kämpft er gegen die Krankheit, an der er mit 16 Jahren erliegt. Ein schwerer Schlag für Thomas Häßler: "Das begleitet einen ein Leben lang. Vielleicht gelte ich deswegen als deutlich sensibler als meine Fußballerkollegen."
Aus Liebe zu seinem Bruder will "Ewige Helden"-Athlet Thomas Häßler nun seinen eigenen Weg gehen und wird schließlich 1984 bei einem Spiel von Talentscouts des 1. FC Köln entdeckt. Aufgrund seiner Berliner Herkunft erhält er den Spitznamen "Icke". Icke bewährt sich in der Domstadt. Und schon nach zwei Jahren darf er auch im Trikot der U21 Nationalmannschaft auflaufen. Nachdem er bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul mit dem deutschen Auswahlteam die Bronzemedaille gewinnt, schafft er auch den Sprung in die A-Nationalmannschaft. Nach zwei Vizemeisterschaften in Folge mit dem 1. FC Köln wird er ein Jahr später zum ersten Mal zu "Deutschlands Fußballer des Jahres" gewählt. Im November 1989 schießt Häßler das vielleicht wichtigste Tor seiner Karriere. Mit seinem Tor zum 2:1 im WM-Qualifikationsspiel gegen Wales sichert er der Nationalelf die Teilnahme an der Endrunde 1990. In Italien erringt das deutsche Team mit einem Finalsieg gegen Argentinien schließlich mit Thomas Häßler den dritten Weltmeisterschaftstitel nach 1954 und 1974.
Der Fußballweltmeister hat ein eigenes Musiklabel
Nach sechs erfolgreichen Jahren beim 1. FC Köln wechselt Thomas Häßler 1990 zu Juventus Turin. Ein Jahr später kauft der AS Rom de jetzigen "Ewige Helden"-Athleten ein. Dort spielt er vier erfolgreiche Saisons. 1992 steht Häßler wieder mit der deutschen Nationalmannschaft in einem Finale. Bei der Europameisterschaft in Schweden reicht es jedoch nur zu Platz 2. Mit seiner Weltklasse-Leistung wird er im gleichen Jahr nicht nur erneut mit dem Titel "Deutschlands Fußballer des Jahres" ausgezeichnet, auch bei der Wahl zum "Weltfußballer des Jahres" erreicht er den dritten Platz.
Abseits des Sports gründet der Musikfan mit zwei Partnern das Musiklabel "MTM Music". Bei der EM 1996 in England gewinnt Thomas Häßler, der mittlerweile beim Karlsruher SC unter Vertrag steht, schließlich den Europameisterschaftstitel. Bis 2000 läuft er insgesamt 101 Mal für die Nationalmannschaft auf. Damit gehört er zu insgesamt nur zehn Spielern, die mehr als 100 Länderspiele für den DFB absolvierten. Als der KSC 1998 in die 2. Bundesliga absteigt, wechselt der gebürtige Berliner zu Borussia Dortmund.
Ein Jahr später steht der nächste Wechsel an. Thomas Häßler spielt für den TSV 1860 München. Hier sorgt Häßlers Ehe für Schlagzeilen. Das Ehepaar hat drei gemeinsame Kinder und trennt sich schließlich. Bei den Löwen spielt er 2003 zum letzten Mal. In der Bundesliga kommt Häßler insgesamt über 400 Mal zum Einsatz. Mit 37 Jahren unterschreibt er 2003 beim SV Austria Salzburg. Im gleichen Jahr heiratet er seine Lebensgefährtin Anke. Nach seiner aktiven Karriere, die er 2004 beendet, ist er von 2006 bis 2011 als Technik-Trainer beim 1. FC Köln tätig und ist 2007 Assistenztrainer von Berti Vogts in der nigerianischen Nationalmannschaft. 2014 geht er ein Jahr als Sportdirektor zu Padideh Mashad in der Iranian Pro League. Heute gehört Thomas Häßler dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an.
Nun will es sich Thomas Häßler noch einmal selbst beweisen und misst sich in "Ewige Helden" bei VOX mit anderen ehemaligen Spitzensportlern. Leider nur für kurze Zeit, denn in der zweiten Ausgabe ist für den ehemaligen Fußballprofi Schluss.