Gefährliche Mischung: Diese Lebensmittel und Medikamente

In Arztpraxen und Krankenhäusern werden die Ärzte immer wieder mit medizinischen Problemfällen konfrontiert, von denen man eigentlich nicht erwartet hätte, dass sie überhaupt zum Problem werden. Eines dieser Problembereiche ist unsere tägliche Ernährung in Verbindung mit der Einnahme von Medikamenten.
Glück im Unglück hatte beispielsweise ein 42-jährige Amerikanerin. Die Dame hatte eine Grapefruit-Diät in Angriff genommen und frühstückte deshalb täglich ein halbes Pfund Grapefruits. Nichts Besonderes eigentlich. Aber die Frau wurde mit starken Schmerzen im Bein in die Notaufnahme eingeliefert. Ein gefährliches Blutgerinnsel hatte sich gebildet, die Amputation des Beins konnte nur knapp verhindert werden.
Zwei Faktoren waren da nämlich zusammengekommen: Die Frau nahm die östrogenhaltige Pille, die ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel birgt. Der übermäßige Grapefruit-Verzehr blockierte die Wirkungsweise eines Proteins, das das Östrogen normalerweise abbaut. So entstand aus der Wechselwirkung von Frucht und Medikament eine ernste Gefahr. Offensichtlich kein Einzelfall: In Verbindung mit Arznei können Zitrusfrüchte fatale Folgen haben.

Grapefruitsaft plus Medikament - das kann lebensgefährlich sein. Denn er erhöht die Wirkung von Medikamenten um bis zu 70 Prozent. Nicht alle Beipackzettel warnen vor dieser riskanten Mischung. Fragen Sie im Zweifel Ihren Hausarzt nach möglichen Wechselwirkungen.
Also Finger weg von Grapefruit und Medikamenten. Doch was ist mit Orangensaft? Der gilt unter Experten zum Glück als genauso unbedenklich wie Apfelsaft. Die Ausnahme unter den Orangen ist die Bitterorange oder Seville-Orange, die als Bestandteil in manchen Orangenmarmeladen enthalten ist. Sie enthält nämlich ähnliche Bitterstoffe wie die Grapefruit.
Kaliummangel

Auch bei anderen Lebensmitteln ist mitunter Vorsicht geboten. So sollten beispielsweise Vollkornbrot, Lakritz, Milchprodukte oder Wein mit bestimmten Arzneimitteln ebenfalls nicht kombiniert werden. Wer zum Beispiel gern Lakritz nascht, sollte dies meiden, wenn er entwässernde Medikamente nimmt. Die längere Einnahme kann zu einem Kaliummangel führen. Auch bei der Anti-Baby-Pille kann ein Kaliummangel neben Ödemen und Bluthochdruck auftreten, wenn man direkt vor oder nach der Einnahme Lakritz isst.
Antibiotika und Milchprodukte
Auch bei Antibiotika muss man aufpassen und diese z.B. nicht mit calciumhaltigem Mineralwasser oder Milchprodukten wie Milch, Quark, Joghurt oder Käse einnehmen. Sonst werden die Wirkstoffe nicht mehr ausreichend aufgenommen. Auch mit Kaffee, Tee oder Cola sollten Antibiotika nicht gemischt werden, da sich sonst die Wirkung des Koffeins verstärkt. Folgen wären dann im Normalfall Herzrasen, Nervosität und Schlaflosigkeit. Da man Antibiotika aber ohnehin nur in Abstimmung mit einem Arzt einnehmen sollte, dürfte beim entsprechenden Arzttermin auch ein Aufklärungsgespräch nicht fehlen.
Eisenpräparate sollten genauso wenig mit Kaffee und Tee geschluckt werden. Die darin enthaltenen Gerbsäuren binden die Eisenionen im Magen an sich, so dass diese über den Darm ausgeschieden werden und nicht in den Körper gelangen. Durch Oxalsäure in Rhabarber oder Spinat wird ein ähnlicher Effekt erzielt. Vitamin C aus Obst und Fruchtsäften fördert die Aufnahme des Eisens.