Harte Arbeit für Diana Eichhorn
Wilder Westen auf der Schwäbischen Alb
Wo Büffel in weiter Prärie weiden und Cowboys ihre Lassos schwingen… Genau hier ist hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn zu Besuch, denn weites Land und ungewöhnliche Rindviecher findet man mittlerweile auch auf schwäbischen Albwiesen. Hier grasen waschechte Wasserbüffel, die in ihren Ursprungsländern Asien und Indien zu den stark gefährdeten Arten gehören. Diana lässt sich von Wasserbüffel-Experte Willi Wolf zeigen, wie man die Tiere auf Cowboyart treibt.

Früher züchtete Willi Wolf Angus-Rinder, eine besonders in Südamerika beliebte Fleischrindrasse. Doch die Konkurrenz war groß und so entschied er sich für die imposanten und ungewöhnlichen Wasserbüffel mit individuelleren Eigenschaften. Sie sind stur, aber nicht aggressiv. Die Büffel vergessen nichts und sind sehr nachtragend – „so wie Frauen“, verrät uns Willi. 2005 kamen so die ersten Wasserbüffel aus Rumänien bei ihm auf der schwäbischen Alb an und wurden zu „Albbüffeln“. Seine Herde ist in den vergangenen sechs Jahren auf knapp 250 Tiere angewachsen und Willi Wolf mit ihr um viele Erfahrungen reicher, was ihn zweifellos zu einem richtigen Büffelexperten macht. Doch auch er wird jedes Mal vor neue Herausforderungen gestellt…
Heute müssen die Büffel zu einer „frischen“ Weide getrieben werden. Diana Eichhorn unterstützt die Männer tatkräftig dabei. Und das natürlich nach Wildwest-Manier: fest im Sattel, mit Cowboy Hut und lautem Geschrei. Bevor es losgeht hat Willi allerdings noch ein paar wichtige Tipps für Diana. Hoch zu Ross hat sie dann trotzdem viel Respekt vor den Urviechern mit den langen Hörnern. Vor allen Dingen, wenn die sich einmal in Bewegung gesetzt haben…
Harte Arbeit für Diana Eichhorn

Diana schreit sich die Kehle aus dem Leib um die Büffel mit je einer Tonne Lebendgewicht in Bewegung zu halten. Nach drei schweißtreibenden Kilometern haben endlich alle die neue Weide erreicht. Diana wittert schon Feierabend, doch Willi hat noch eine Aufgabe für sie: Sie soll ein Tier aus der Weide fangen, mit dem Lasso… Willis Sohn Patrick erteilt ihr eine Lektion im Lasso werfen, doch beim Einfangen überlässt sie dann lieber dem Profi das Feld. Der fängt in Sekunden das Kalb und setzt die Ohrmarke. Eine kurze Schrecksekunde, die aufgebrachte Mutter kommt und versucht ihr Junges zu verteidigen. Ein Glück, dass die anderen Cowboys dabei sind und die aufgeregte Büffelkuh vertreiben. Die Gewebeprobe, die Patrick mit dem Setzen der Ohrmarke herausgenommen hat, wird eingeschickt und nach ein paar Tagen steht fest, ob das Jungtier einen Herpesvirus trägt oder nicht.
Nicht zuletzt wegen ihres Fleisches und der Büffelmilch werden Wasserbüffel bei uns als Nutztiere immer beliebter. Willi Wolf weiß das natürlich, und so befindet sich nur wenige Meter entfernt von der Weide die Käserei der Familie Rauscher. Auch sie sind richtige Büffel-Fans und freuen sich mit Willis Tieren arbeiten zu dürfen. Die Milch der Büffel hat zwar mehr Cholesterin und Fett als Kuhmilch, aber sie besitzt viele Mineralien. Der daraus gewonnene Käse zeigt sich deshalb einzigartig im Geschmack.
Die Herde ist versorgt und die Milch wird auch dieses Mal wieder wunderbar schmecken. So kommt Diana doch noch zu ihrem wohlverdienten Feierabend.
Ulmer (Eugen) 2006
ISBN 978-3800148356, EUR 29,90
120 Seiten
Lexxion 2010
ISBN 978-3869651385, EUR 48,00
196 Seiten