Hundkatzemaus

Hautprobleme beim Mops

hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf untersucht einen kranken Mops. Foto: VOX/VP

Milbenbefall oder Pilzerkrankung?

Dr. Wolf untersucht Mopsdame Chili, die unter extremen Hautproblemen leidet. Bereits letzten Sommer litt sie unter angeblichem Grasmilbenbefall und wurde mit einem Antibiotikum und einer Salbe behandelt. Jetzt hat das Tier Haarausfall an Beinen und Bauch, im Halsbereich breitet sich ein Ausschlag aus und auch der komplette Afterbereich ist kahl. Zudem hat sich die ursprünglich rosafarbene Haut mit der Zeit dunkel verfärbt. Der Mops kratzt sich und verliert viele Schuppen.

Dr. Wolf bezweifelt, dass es sich um eine allergische Reaktion auf Grasmilben handelt, zumal diese nur in der wärmeren Jahreszeit auftreten. Ein Anzeichen, das ebenfalls gegen eine Allergie spricht, ist auch der etwas ranzige Geruch des Fells. Dieser spricht vielmehr für eine Reaktion der Haarbalgdrüsen auf eine Entzündung.

Um die Ursache für Chilis Leiden festzustellen, nimmt Dr. Wolf zwei Proben einer besonders befallenen Stelle: Eine Probe wird direkt unter dem Mikroskop untersucht, von der zweiten Probe wird auf einem speziellen Nährboden eine Kultur angesetzt, um zu klären, ob es sich evtl. auch um eine Hautpilzerkrankung (Dermatophytose) handeln könnte. Diese Erkrankungen sind bei Haustieren nicht selten und können auch auf andere Tiere sowie auf den Menschen übertragen werden. Die entsprechende Erkrankung macht sich vor allem durch kreisrunden Haarausfall, Hautrötungen und Juckreiz bemerkbar. Die Entwicklung von Hautpilzerkrankungen wird von verschiedenen Faktoren begünstigt, wie zum Beispiel einem geschwächten Immunsystem, das von Infektionserkrankungen oder dem Befall mit Parasiten wie Flöhen, Zecken oder Milben hervorgerufen wird.

Diagnose Demodikose

Milbenbefallene Hautstelle beim Mops. Foto: VOX/VP

Unter dem Mikroskop wird die Ursache für Chilis Hautproblem direkt sichtbar: Dr. Wolf kann die Larven der Haarbalgmilbe erkennen, es handelt sich also um Haarbalgmilbenbefall (Demodikose). Haarbalg- oder Demodexmilben leben in den Haarbälgen des Wirtstieres und ernähren sich vom Sekret der Talgdrüsen.

Der Patient muss nun mit einem Medikament behandelt werden, das die Milben über den Blutweg abtötet. Diese Spritze muss mindestens dreimal im Abstand von 10 bis 14 Tagen verabreicht werden, da sie zwar lebende Milben, jedoch nicht ihre Eier abtötet. Ohne mehrfache Wiederholung der Behandlung würde die Nachzucht also überleben und dem Patienten wäre nicht geholfen!

Zusätzlich zur Spritze sollte der Hund mit einem speziellen Shampoo behandelt werden. Von einer Cortison-Behandlung gegen den Juckreiz sieht der Tierarzt aber ab, da diese das Immunsystem der Mopsdame zu sehr belasten würde.

Buchtipp: Dr. Wolf Tiersprechstunde für Hunde
Kosmos, 2003
ISBN 978-3-440-09587-4, EUR 12,95
124 Seiten

Frühstück für die Gänse!

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