Hütehund Paul wird gefährlich!
Die Analyse: Ein dominanter Hütehund
Paul ist ein wachsamer Hütehund, der seine Aufgabe so ernst nimmt, dass er bei Besuch aus Sicherheitsgründen erstmal weggesperrt werden muss. Das liegt einerseits an dem rassetypischen Verhalten des Pulis, andererseits kommt noch hinzu, dass Paul tatsächlich glaubt, auf seine Menschen aufpassen zu müssen. Paul meint, er hat das Sagen und das macht er nicht nur bei Besuchern deutlich, sondern auch indem er sein Frauchen andauernd berammelt.
Das Training: Geh auf deinen Platz!
1. Trainingsschritt: Zunächst wird der Alltag der Familie überprüft und an den entsprechenden Stellen verändert. Der Puli soll lernen, dass er nicht so wichtig ist, wie er glaubt. Martin Rütter hofft darauf, dass der Rüde sich dann zukünftig nicht mehr so aufspielen wird. Das wird durch viele Kleinigkeiten erreicht, die verändert werden müssen. Für Paul heißt es ab jetzt: runter vom Sofa, an einen eher unstrategischen Liegeplatz, Aufmerksamkeit gibt es nur noch für erwünschtes Verhalten und das Berammeln wird schon im ersten Ansatz unterbrochen.
2. Trainingsschritt: Sobald eine Grundlage geschaffen ist, kann es mit dem eigentlichen Training losgehen. Das Signal "Geh auf deinen Platz!" kennt Paul schon. Jetzt muss das Paar dafür sorgen, dass er auch dort bleibt – und auch dann, wenn Besuch kommt oder richtig was los ist im Hause Saatkamp/Hoffmann. Zunächst soll Paul also auf seiner Decke bleiben, wenn sich seine Menschen einzeln und langsam durch den Raum bewegen. Später auch, wenn beide ihr Tempo erhöhen oder gleichzeitig unterwegs sind. Damit Paul liegen bleibt, wird mit Wurststücken ein Anreiz geschaffen. Wichtig ist es, möglichst erfolgsorientiert vorzugehen, d.h., dass man in einer Trainingssituation dafür sorgen muss, dass es Erfolgserlebnisse gibt und der Hund nicht überfordert ist. Wenn Paul doch mal aufsteht, wird er sofort wieder auf seinen Platz zurückgebracht, und die Übung wird wiederholt. Klappt das mehrere Male hintereinander nicht, sollte man erst mal wieder eine leichtere Übung einbauen. So wird Frust auf beiden Seiten verhindert!
3. Trainingsschritt: Wenn innerhalb des Rudels alles prima klappt und Paul gelernt hat, auf seinem Platz zu bleiben, ist es Zeit für Besuch. Natürlich zuerst wieder in einer Dosis, die Paul verkraften kann. Anstatt gleich drei Nachbarn einzuladen, die lautstark das Haus betreten, wird zunächst nur geklingelt. Heike oder Thomas gehen dann zur Tür, und je nach Trainingszustand kann sie auch schon geöffnet werden. In kleinen Schritten wird das dann immer weiter ausgebaut, bis der Besuch das Haus auch tatsächlich betreten kann. Sinnvoll ist es, Paul anzuleinen, damit er im Zweifelsfall schnell wieder auf seinen Platz gebracht werden kann, wenn er es mal nicht schaffen sollte, liegen zu bleiben.