Hund mit Herzfehler

Warnsignal Atemprobleme
Kommt es bei einem Hund zu auffällig schneller oder schwerer Atmung bzw. Atemgeräuschen, muss es sich nicht immer zwangsläufig um eine schwere Erkrankung handeln. Bei einigen Hunderassen wie Boxern, Bulldoggen, Möpsen usw. sind leichte Atemgeräusche beispielsweise nicht ungewöhnlich. Diese Rassen gehören zu den so genannten brachyzephalen Hunderassen, d.h. der Kopf ist breiter als lang und der Oberkiefer kürzer als der Unterkiefer.
Sie sollten dennoch einen Arzt aufsuchen, wenn Ihr Hund Probleme mit seiner Atmung zu haben scheint, da Atembeschwerden auch bei den oben genannten Rassen immer ein Symptom für eine Erkrankung sein können.
Eine auffällige Atmung, insbesondere in Kombination mit Herzrasen, kann jedoch z.B. auch auf einen möglichen Herzfehler hinweisen, der u.a. die Herzklappen oder Kammer- und Vorkammerscheidewände betreffen kann.
In den häufigsten Fällen ist ein Herzfehler bei einem Hund angeboren, es gibt jedoch auch den so genannten erworbenen Herzfehler, der meist Folge einer Entzündung (Endokarditis) ist.
Dr. Wolfs Praxisfall: Unheilbare Anomalie

Dr. Wolf untersucht den sieben Monate alten Boxer Toni, der seit einiger Zeit unter ungewöhnlich schneller Atmung und akutem Herzrasen leidet. Sein Frauchen vermutet, dass der Rüde etwas verschluckt haben könnte, doch nach einem ersten Blick auf die sehr blassen Mundschleimhäute vermutet der Tierarzt weitaus Ernsteres.
Das Röntgenbild zeigt, dass der junge Rüde ein vergrößertes Herz hat, eine Krankheit, die in den meisten Fällen angeboren ist. Dieser Herzfehler erklärt auch die schnelle Atmung des Tieres, da das Herz nicht in der Lage ist, genug sauerstoffreiches Blut durch den Körper zu pumpen. Eine weitere Ultraschalluntersuchung bestätigt die unheilbare Herzanomalie.
So lange ein Tier mit einer solchen extremen körperlichen Einschränkung trotzdem einen glücklichen und munteren Eindruck macht, muss von ärztlicher Seite nicht unbedingt eingegriffen werden. In jedem Fall sollte aber Rücksprache mit einem Tierarzt gehalten werden. Des Weiteren besteht immer die Gefahr, dass der Hund eines Tages möglicherweise nicht mehr aufwacht. Leidet ein Tier mit einem derart schweren Herzfehler jedoch offensichtlich, muss man den Hund erlösen.