hundkatzemaus: Gartentiere im Winter
Diana Eichhorn klärt auf!
In bewohnten Siedlungen lassen sich wilde Tiere immer seltener nieder. Der Mensch lässt ihnen meist kaum Platz zum Leben. In der kalten Jahreszeit haben es kleine Wildtiere besonders schwer: Ein geeignetes Quartier für die Winterruhe ist oft gar nicht so leicht aufzutreiben.

Vor dem Kälteeinbruch und der Frostperiode müssen Igel, Eichhörnchen, Vögel und Insekten ausreichend gewappnet sein. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren: Die Igel suchen sich einen geeigneten Platz für die Überwinterung und die Eichhörnchen decken sich mit Nahrung ein. Dass die Wildtiere für die eisige und frostige Jahreszeit unsere Gärten aufsuchen, kommt dabei eher selten vor. Dabei sorgen die kleinen Waldbewohner nicht nur für ein ausgeglichenes Ökosystem: Ihr buntes Treiben auf der privaten Grünanlage ist nebenbei auch nett anzuschauen. Wer hätte da nicht gerne einen tierischen Untermieter?
hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn zeigt, wie man den Tieren das Überwintern im eigenen Garten erleichtern kann. In Dortmund besucht sie die Igelfreundin Anke Otminghaus. Als ehrenamtliche Helferin versorgt sie die kleinen Stacheltiere nicht nur in der Beratungsstelle "Igelschutz Dortmund", sondern auch im eigenen Garten.
Wer die stacheligen Tierchen unterstützen möchte, kann im heimischen Garten kleine Rückzugsgebiete schaffen oder beispielsweise Laubhaufen und Fallobst liegen lassen - so finden die Igel Nahrung und Unterschlupf. Weiterhin eignen sich Anhäufungen aus Gartenschnitt oder Reisig - auch der hauseigene Komposthaufen kann als Winterquartier herhalten. Wer es den stacheligen Untermietern besonders bequem machen will, der kann ihnen auch ein eigenes kleines Schlafnest herrichten – eine sogenannte Igelburg.
Bei den Insekten wird kein Winterschlaf gehalten. Trotzdem ist es sinnvoll, ihnen die kalte Jahreszeit so angenehm wie möglich zu gestalten: Wildbienen zum Beispiel sorgen durch ihre emsige Bestäubung für eine sehr vielfältige Pflanzenwelt. Da auch Blattläuse auf ihrem Speiseplan stehen, ist eine reiche Obsternte auch den fleißigen Bienchen zu verdanken. Damit die nützlichen Insekten die Kälte sicher überstehen können, kann man mit einem "Insektenhotel" für ein warmes Winterquartier sorgen.
Über Nussspender und Futterglocken

Eichhörnchen brauchen keinen Winterschlaf - allerdings Winterruhe. Zwischen den zeitlich variierenden Ruhephasen machen sich die kleinen Kletterkünstler auf die Suche nach Nahrung. Hier kann man ihnen unter die Arme greifen, indem man einen Nussspender am Baum anbringt. Diana Eichhorn besucht die Tierschützerin Regina Viotto in ihrer Eichhörnchen-Auffangstelle in Bochum. Hier erklärt sie, wie man die kleinen Nager im Winter unterstützen kann.
Für Vögel wird das Futter in der kalten Jahreszeit oft knapp. Da der Boden oft gefroren ist, wird den fliegenden Gartenbewohnern die Nahrungssuche erheblich erschwert. Um Vögel während der Wintermonate zu unterstützen, wird gerne zu Meisenknödel und Futterhäuschen gegriffen. Doch Futtergelegenheiten lassen sich auch ganz einfach selber herstellen - Diana zeigt wie es geht:
Für eine Futterglocke wird ein Tontopf mit einem Durchmesser von mindestens 10 Zentimetern benötigt. Außerdem 150 Gramm Rinder- oder Kokosfett, eine Körnermischung, einen Zweig aus dem Garten und ein Stückchen Kordel. Das Fett wird erhitzt - wenn es geschmolzen ist, werden die Körner dazugegeben. Für das richtige Mischverhältnis ist Fingerspitzengefühl gefragt: Je mehr Körner in das Fett gegeben werden, desto bröseliger wird die Masse. Hier muss darauf geachtet werden, dass die Menge sich noch problemlos weiterverarbeiten lässt. Während die Masse abkühlt, wird der Zweig durch das Loch im Tontopf geführt und die Kordel festgebunden. Der Zweig sollte mindestens 10 Zentimeter aus dem Topf herausragen, damit sich die Vögel gut an ihm festhalten können. Anschließend wird die Körner-Masse in die Futterglocke gefüllt. Abkühlen lassen – Fertig!
Nun kann der Winter kommen...