"Ich möchte euch sagen, dass ich ein Baby bekomme."
Tag 5 auf dem Eis: Heute soll jeder seine erste Rundenzeit aufstellen. „Wir notieren eure Zeiten und kontrollieren sie alle paar Tage, um sehen zu können, wie ihr euch verbessert“, erklärt Anni ihren Jungs. Außerdem möchte sie den vieren nach dem Training noch etwas ganz Persönliches erzählen.
Das Aufschreiben der Rundenzeiten, soll die vier Kenianer motivieren, sich täglich zu verbessern, denn einen Stillstand können die vier sich jetzt nicht leisten – die Zeit rennt. „Unter einer Minute wäre super“, sagt Anni - doch groß sind ihre Hoffnungen nicht. Und dann geht es los: Die Zeit läuft.
Gleich zu Anfang baut Leonard einen großen Vorsprung auf, während Isaac in der Kurve bereits das erste Mal hinfällt. „Ich sah die Kurve und wusste schon vorher, dass ich es nicht schaffen würde“, erklärt der 24-Jährige nach dem Rennen. Auch Sammy tut sich noch schwer. Von Annis Wunschziel sind alle vier weit entfernt: „Also unter einer Minute schafft es jetzt, leider Gottes, keiner. Passt schon, aber extrem ausbaufähig."
Anni verrät den Kenianern ihre Schwangerschaft
Nach der Anstrengung nimmt Anni Amos, Isaac, Leonard und Sammy beiseite um ihnen etwas Persönliches zu erzählen. „Ist euch etwas aufgefallen?“ Fragende Blicke treffen sie. „Weil ich nicht mehr gegessen und trotzdem zugenommen habe“, erklärt die Trainerin und zeigt ihren Bauch. Jetzt verstehen die Jungs: Anni ist schwanger. „Weißt du, es ist komisch, denn in Afrika wirst du keine Frau finden, die offen sagt, dass sie schwanger ist“, lacht Sammy.
Das kann Anni nicht verstehen, es ist schließlich normal, dass Frauen schwanger werden. Doch in Afrika hält man eine Schwangerschaft geheim, es ist ein Tabu darüber zu sprechen. „Das liegt an der Kultur“, erklärt Sammy. Mit solch einer zurückhaltenden Reaktion hat Anni nicht gerechnet. Doch auch wenn die Freude der vier Kenianer zurückhaltend ist – echt ist sie trotzdem.