"Ja, is denn scho Weihnachten?"

Kein schönes Geschenk: Elektroautos von der IAA
Von Peter Stützer
IAA, die 64ste. Fünf Wochen noch, vier, drei, zwei, eine, oh ja, der Autofreund zählt schon runter. Ist zwar noch nicht ganz soweit, aber irgendwie doch ein Gefühl wie - Zitat Franz Beckenbauer: "Ja, is denn scho Weihnachten?" Irgendwie ja, zumindest gefühlt: Was gibt's für Geschenke, was gibt's Neues, was liegt von den Ingolstädtern unterm Baum, den Münchnern, den Stuttgartern? Haben die Wolfsburger nicht was ganz Besonderes mitbringen wollen?
Da, ein Elektroauto, wie süß. Und da – noch eins. Und da und da und da - und dann sind wir doch etwas enttäuscht: machen ja alle dasselbe! Putzig schaun sie aus, das schon, und keiner fehlt. Audi zum Beispiel macht ein Angebot quasi für die Westentasche, so klein. Urban Concept mit Namen, eine Studie, klar, 80 Zentimeter kleiner sogar noch als der A1 - und der ist schon nicht wirklich groß. Große Stadt, kleines Auto, da geht's lang; manch einer kommt wieder mal etwas verspätet.
Ein Auto mit 50 bis 60 km Reichweite – wer braucht sowas?

BMW und das Mega City Vehicle; auch hier - nomen est omen - jetzt zieht die Karawane in die Citys. Zwar werden die Autos dann dort nicht eben weniger, aber kleiner. Ob das Probleme löst, sei mal dahingestellt. Auch Volkswagen brachte so ein Ding eben erst mit nach Shanghai - klein und, ja klar: elektrisch. Da, der auch. Und der und der und der.
Die Branche sei elektrisiert, stand in der "Welt" geschrieben; wie halten uns da mal lieber raus. Wenn der Urban Concept auf eine Reichweite von 50 bis 60 Kilometern verweist, dann kann man mit so einem Autochen schlichtweg nichts anfangen. Klar, die anderen betreiben ja das gleiche Spielchen, tun nur so als ob, das aber in Perfektion. So werden gerade überall die Autos geschrumpft, bis vom Auto kaum noch etwas übrig bleibt.
Die IAA noch, und es ist wirklich bald Weihnachten. Vielleicht gibt es dann die Geschenke - die echten, mit denen man auch was anfangen kann.